
Vortrag: Die jüngste Welle des Antisemitismus. Kontinuitäten und neue Entwicklungen
7. März 2024: Simon Wiesenthal Lecture mit Shulamit Volkov am VWI
Die jüngste Welle des Antisemitismus hat weltweit Ratlosigkeit ausgelöst. Als Ausgangspunkt ihres Vortrags wird Shulamit Volkov die parallelen antisemitischen Wellen nach dem Sechstagekrieg von 1967 und dem Jom-Kippur-Krieg im Jahr 1973 betrachten. Dabei wird sie auch auf ihre bekanntgewordene These vom Antisemitismus als „kulturellen Code“ eingehen, die sie bereits für ihre Forschung im deutschen Kaiserreich aufgestellt hat. So sollen Ähnlichkeiten wie auch unterschiedliche Entwicklungen zwischen älteren und aktuellen anti-Israelischen Attacken analysiert werden.
Außerdem wird die Frage behandelt, inwieweit die Kritik an Israel überhaupt als Antisemitismus zu werten ist und wie man sie heutzutage, speziell in Bezug auf die wissenschaftlich-politische Debatte zur Definition des Antisemitismus, erklären könnte. Zuletzt soll die wachsende Zahl von direkten verbalen und körperlichen Attacken auf Jüdinnen und Juden – insbesondere auch auf jüdische Kinder – innerhalb der anti-Israelischen Atmosphäre in der heutigen deutschen Gesellschaft diskutiert werden. Die Zusammenführung all dieser Elemente erlaubt den Versuch, die aktuellen Geschehnisse in den richtigen geschichtlichen Kontext zu setzen und zu beleuchten.
SHULAMIT VOLKOV hat in Jerusalem und in Berkeley Geschichte studiert. Vierzig Jahre lang lehrte sie deutsche Geschichte an der Tel Aviver Universität und war oft Gast in Oxford, Paris, New York und Berlin. Zuletzt erschienen ihre Bücher „Deutschland aus jüdischer Sicht“ (C.H. Beck, 2022) und „Interpreting Antisemitism“ (DeGruyter, 2023).
Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI)
Teresa Preis, MA
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