SOS Mitmensch: Tirol und Steiermark beteiligen sich an Informationsoffensive für Staatenlose

Staatenlose erhalten Infos über erleichterten Zugang zur Staatsbürgerschaft

Nachdem Wien Anfang des Jahres auf Anregung von SOS Mitmensch als erstes österreichisches Bundesland eine Webseite zur Information von Staatenlosen eingerichtet hat, folgen jetzt Tirol und die Steiermark. Behörden in allen drei Bundesländern informieren auf ihren Webseiten über das kurze dreijährige Zeitfenster, das in Österreich geborenen Staatenlosen für eine erleichterte Einbürgerung zur Verfügung steht, berichtet SOS Mitmensch. 

„Wir begrüßen es sehr, dass immer mehr Bundesländer die eklatante Informationslücke schließen, die es bislang für Staatenlose gab. Menschen ohne jegliche Staatsbürgerschaft gehören zu den vulnerabelsten Personengruppen in Österreich. Sie haben weniger Rechte und Möglichkeiten, und sie haben keinen Staat, der als Schutzmacht hinter ihnen steht“, erklärt SOS Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak. 

Laut Zahlen der Statistik Austria leben aktuell knapp 20.000 Menschen in Österreich, die den Kategorien „staatenlos“, „Staatsangehörigkeit unbekannt“ oder „Staatsangehörigkeit ungeklärt“ zugeordnet werden. Fast drei Viertel der betroffenen Personen sind in Österreich zur Welt gekommen. Hier geborene Staatenlose haben die Möglichkeit, bei Erreichen der Volljährigkeit für drei Jahre unter erleichterten Bedingungen die österreichische Staatsbürgerschaft zu beantragen. Doch bislang seien Betroffene darüber nicht informiert worden, weshalb viele diese Frist versäumt hätten, berichtet SOS Mitmensch. Durch die von SOS Mitmensch angestoßenen Informationsoffensiven soll sich das jetzt ändern. Die Menschenrechtorganisation ruft Vorarlberg, Salzburg, Kärnten, Oberösterreich, Niederösterreich und das Burgenland dazu auf, dem Beispiel von Wien, Tirol und der Steiermark zu folgen und sich ebenfalls an der Information für Staatenlose zu beteiligen. 

„Dass zwei Drittel der von Staatenlosigkeit oder ungeklärter Staatsbürgerschaft Betroffenen hier geboren wurden, ist alarmierend. Für junge Menschen bedeutet Staatenlosigkeit Unsicherheit und Benachteiligung von Geburt an. Dabei gäbe es eine einfache Lösung, um den Großteil dieser Fälle zu verhindern“, kritisiert Pollak die Säumigkeit der österreichischen Politik. SOS Mitmensch fordert, dass alle in Österreich geborenen Kinder, deren Eltern schon Jahre hier leben, gemäß dem Beispiel Deutschlands, per Geburt die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten sollen.

SOS Mitmensch, Zollergasse 15/2, 1070 Wien
Alexander Pollak
0664 512 09 25
apo@sosmitmensch.at
www.sosmitmensch.at

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