
„Aufklärung ist der Schlüssel“ – Aids Hilfe Wien bekämpft Diskriminierung und Schlechterbehandlung von Menschen mit HIV
Die Aids Hilfe Wien nutzt den Zero HIV Stigma Day, um die Gesellschaft über HIV und die Auswirkungen von Stigmatisierung zu informieren und Betroffene zu unterstützen. Aufklärung sei hier der Schlüssel betont Dr.in Mirijam Hall.
Anlässlich des Zero HIV Stigma Day am 21. Juli informiert die Aids Hilfe Wien über HIV-bezogene Stigmatisierung und Diskriminierung: Laut aktuellen Daten fanden 70% aller Diskriminierungen in Österreich im Jahr 2023 im Gesundheitswesen statt, aber auch strukturelle Diskriminierung in verschiedenen anderen Bereichen kommt vor. Die Stigmatisierung und die damit einhergehenden Benachteiligungen von HIV-positiven Menschen können schwerwiegende Folgen für die Betroffenen haben, einschließlich Depression, Angst und vermindertem Zugang zu notwendiger medizinischer Versorgung. Dies beeinträchtigt sowohl das psychische Wohlbefinden als auch die Therapietreue der Betroffenen erheblich.
Die Aids Hilfe Wien macht daher anlässlich des Zero HIV Stigma Day auf die dringende Notwendigkeit aufmerksam, Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit HIV zu bekämpfen. Dr.in Mirijam Hall, Vorsitzende der Aids Hilfe Wien, betont: „_Menschen, die mit HIV leben, haben im Gesundheitssystem mitunter noch immer erhebliche Nachteile und erleben diskriminierendes Verhalten von Gesundheitspersonal. Deshalb müssen wir gemeinsam gegen Stigmatisierung und Schlechterbehandlung ankämpfen.“_
ZAHNARZTPRAXIS VERWEIGERT MUNDHYGIENE
Trotz eines Urteils gegen eine Zahnärztin im Jahr 2023 kommt es weiterhin zu diskriminierenden Vorfällen auch im Gesundheitswesen. Ein besonders gravierender Fall zeige die Notwendigkeit der Antidiskriminierungsarbeit:
_„Eine Person berichtete uns in diesem Jahr, dass man ihr aufgrund ihres HIV-Status eine Mundhygiene-Behandlung verweigert hatte. Die Begründung es gäbe ‚keine ausreichende Schutzausrüstung‘ in der Praxis. Dieses Argument ist jedoch wissenschaftlich nicht haltbar, da die Einhaltung der üblichen Hygienevorschriften in (Zahn-)Ärzt*innenpraxen völlig ausreicht, um vor einer HIV-Übertragung zu schützen. Hier ist mehr Aufklärungsarbeit nötig,“_ hält Hall fest_._
Sie führt weiter aus: “_Erfahrungsgemäß beruhen viele Diskriminierungen – auch im privaten Bereich – auf Unwissenheit. Daher ist Aufklärung unerlässlich, um Diskriminierung zu beenden und die Gesundheit aller zu schützen.“_
Aids Hilfe Wien
Juliana Metyko-Papousek, Bakk.phil.
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metyko@aids-hilfe-wien.at
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