Personalbedarf bei Bus und LKW: Nicht auf Mangelberufsliste, sondern auf gute Arbeitsbedingungen setzen!

Dass laut WKÖ die Rot-weiß-rot-Karte zu mehr Buslenker:innen geführt hätte, ist für die Gewerkschaft vida nicht nachvollziehbar

WKÖ-Spartenobmann für Transport und Verkehr, Alexander Klacska, beklagt heute im „Kurier“ erneut den Mangel an LKW-Fahrer:innen. Er fordert, dass auch dieser Beruf auf die Mangelberufsliste gesetzt werden soll, da sich diese Maßnahme beim Anwerben von Buslenker:innen bereits bewährt hätte. „Diese Behauptung ist weder nachvollziehbar noch belegbar“, kontert Markus Petritsch, Vorsitzender des Fachbereichs Straße in der Gewerkschaft vida. Petritsch sieht die Gründe dafür, dass sich jetzt wieder mehr Menschen für den Beruf des Busfahrers interessieren, in den in einem ersten Schritt verbesserten Arbeitsbedingungen: „Busfahrer:innen verdienen etwa rund 600 Euro mehr an Einstiegslohn als LKW-Lenker:innen. Statt wieder den Holzweg Mangelberufsliste zu beschreiten, gehören auch bei den LKW-Lenker:innen (Einstiegslohn 2.100 Euro brutto) die Arbeitsbedingungen verbessert. Dann werden sich auch wieder mehr Menschen für diesen Beruf interessieren“, fordert der vida-Gewerkschafter.    

Setze man jetzt auch die LKW-Lenker:innen auf die Mangelberufsliste, hätte dies nur zur Folge, dass verstärkt billige Arbeitskräfte aus dem EU-Ausland angeworben werden, um hierzulande das Lohnniveau zu drücken. Das Problem, wieder mehr heimische Arbeitskräfte für den Beruf zu begeistern, werden damit allerdings nicht gelöst, kritisiert Petritsch diese fadenscheinige Maßnahme. „Die Arbeitgeber werden nicht um anständige Lohnerhöhungen herumkommen, wenn sie den Personalmangel wirklich lösen wollen“, betont vida-Gewerkschafter Petritsch. Auch der Ausbau von Aufenthaltsräumen auf den Raststätten und mehr Pausen während des Arbeitstages sind gewerkschaftliche Forderungen, die den Beruf der LKW-Lenker:innen wieder attraktiver machen sollen. „Wir laden die Arbeitgebervertreter ein, bei den nächsten Kollektivvertragsverhandlungen mit uns gemeinsam an einer tatsächlichen Attraktivierung des LKW-Lenker-Berufs abseits von Mangelberufsliste, Rot-weiß-rot-Karte und Lohndumping zu arbeiten“, bekräftigt Petritsch abschließend.

Gewerkschaft vida
Hansjörg Miethling
Telefon: +43 664 6145 733
E-Mail: hansjoerg.miethling@vida.at
Website: https://www.vida.at

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