FORWIT zu Koalitionsverhandlungen: Forschungsförderungen sind Investitionen in Österreichs Zukunft
Rat begrüßt die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen und nimmt dies als Anlass, den beteiligten Parteien dringliche Maßnahmen in Forschung und Innovation mitzugeben.
Die nächste Bundesregierung steht vor großen fiskalischen Herausforderungen. Es werden für die nächsten Jahre erhebliche Sparmaßnahmen von Österreich erwartet. Der FORWIT warnt davor, den Sparstift bei Investitionen in Forschung und Innovation anzusetzen, weil sie in Zukunft Wertschöpfung und Wohlstand sicherstellen.
INVESTITIONEN IN FORSCHUNG UND INNOVATION SIND INVESTITIONEN IN ÖSTERREICHS ZUKUNFT
Dem FORWIT ist es ein dringendes Anliegen, dass die politischen Entscheidungsträger:innen bei den zu erwartenden Budgetkürzungen zwischen Ausgaben und Investitionen unterscheiden. „Förderungen von Forschung und Innovation sind nachweislich Investitionen in die Zukunft unserer globalen Wettbewerbsfähigkeit und damit in unseren Wohlstand von morgen. Die enorme Wirkung von Forschungsförderung auf die nationale und europäische Wertschöpfung dürfen wir jetzt nicht aufs Spiel setzen“, appelliert Thomas Henzinger, Vorsitzender des FORWIT. Zuletzt hat etwa auch IHS-Direktor Holger Bonin explizit die Forschung von erforderlichen Sparmaßnahmen ausgenommen.
Welche Maßnahmen dabei zielführend wirken können, hat der FORWIT in seiner im September vorgelegten Empfehlung für die FTI- und Wissenschaftspolitik in der neuen Legislaturperiode vorgelegt. Im Bereich der Forschungsförderung erachtet der Rat insbesondere die Verlängerung und Weiterentwicklung des 2025 auslaufenden Fonds Zukunft Österreich (FZÖ) als unerlässlich. „Mit den Mitteln des FZÖ ist es möglich, aufkommende Entwicklungen adressieren zu können und so die Agilität des nationalen Forschungssystems zu erhöhen“, erläutert Henzinger. Der FORWIT empfiehlt eine jährliche Dotierung des FZÖ von Ꞓ 200 Millionen.
Gleichermaßen ruft der FORWIT auf Basis seiner Empfehlungen die nächste Bundesregierung dazu auf, sich aktiv in die Gestaltung eines starken, effektiven EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation (FP10) einzubringen. Dieses ist essenziell für die Wettbewerbsfähigkeit Europas in der Welt. Der FORWIT empfiehlt eine Dotierung des FP10 von Ꞓ 200 Milliarden.
Programmatisch soll sich die nächste Bundesregierung aus Sicht des Rates das Ziel setzen, bis zum Ende der Legislaturperiode eine Forschungsquote von 4 % zu erreichen. Dies sei nicht nur ein Garant für Österreichs Zukunftsfähigkeit, meint Henzinger. „Es ist auch eine ausgezeichnete Investition, denn jeder in Forschung und Innovation investierte Euro bringt bekanntlich ein Vielfaches an Einnahmen zurück.“
NÄCHSTEN FTI-PAKT ZÜGIG VERHANDELN, FAHRPLAN FÜR FTI-STRATEGIE NACH 2030 ENTWICKELN
Um die Wirkungskraft der FTI-Maßnahmen zu stärken, sollten die Instrumente der Forschungsförderung nicht gleichmäßig erhöht, sondern gezielt weiterentwickelt werden. Raschen Handlungsbedarf erfordern deshalb die Erstellung des FTI-Pakts 2027-29 und, noch in dieser Legislaturperiode, die Entwicklung der maßgeblichen Ziele und richtungsweisenden Schritte zur nächsten FTI-Strategie nach 2030. „Es ist gesetzlicher Auftrag des FORWIT, die Bundesregierung in der Gestaltung der FTI-Pakte zu beraten und sie in der Erarbeitung einer neuen FTI-Strategie zu unterstützen. Meine Ratskolleg:innen und ich stehen bereit, diese richtungsweisenden Aufgaben mit der nächsten Bundesregierung zeitnah anzugehen“, so Henzinger abschließend.
FORWIT – Rat für Forschung, Wissenschaft, Innovation und
Technologieentwicklung
Mag. Martin Wagner
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