Schallmeiner/Grüne zu Masernstudie: Erhöhung der Impfquote dringend notwendig

Die jüngste Masernstudie verdeutlicht die alarmierende Situation der Maserninfektionen in Österreich. Mit einer Infektionsrate von 550 Fällen pro 1 Million Einwohner:innen gehört Österreich zu den Ländern mit den höchsten Infektionszahlen in Europa. Dies ist ein klares Signal, dass die Immunität in der Bevölkerung abnimmt. Der Rückgang der Impfquote, vor allem bei der MMR-Impfung (Mumps/Masern/Röteln-Kombiimpfung), ist eine ernste Gefahr für die öffentliche Gesundheit.

„Masern sind eine schwere, systemische Infektionskrankheit mit einer Komplikationsrate von rund 20 Prozent. In jedem fünften Fall müssen die betroffenen Patient:innen ins Krankenhaus. Besonders gefährdet sind Kleinkinder, die noch nicht geimpft werden konnten. Doch auch viele Erwachsene, die als Kinder nicht geimpft wurden, sind jetzt betroffen und haben ein höheres Risiko für schwere Komplikationen“, erklärt Ralph Schallmeiner, Gesundheitssprecher der Grünen.

Die Studie zeigt, dass 95 Prozent der untersuchten Fälle ungeimpft waren und die verbleibenden fünf Prozent nur eine Teilimpfung erhalten hatten. „Dies unterstreicht einmal mehr, wie wichtig der Impfschutz ist und wie gut die MMR-Impfung vor Masern schützt“, sagt Schallmeiner und weiter: Wir müssen dringend mehr Augenmerk auf die Masernimpfung legen. Das beginnt mit Aufklärung und reicht bis hin zu erweiterten Angeboten wie Titer-Bestimmungen auf Kassenkosten. Besonders wichtig ist es, die Impfungen bei Erwachsenen nachzuholen, da viele in ihrer Kindheit nicht immunisiert wurden und jetzt in einem höheren Alter erkranken.“

„Die Grünen setzen sich dafür ein, die sinkende Immunisierungsrate in Österreich zu stoppen und den Impfschutz in der Bevölkerung wieder zu erhöhen. Dafür müssen alle relevanten Stakeholder gemeinsam an Lösungen arbeiten“, hält Schallmeiner fest.

Die Bundeszielsteuerungskommission Gesundheit ist aus grüner Sicht aufgefordert, sich umgehend mit dieser Herausforderung zu befassen und konkrete Maßnahmen zur Schließung der Impflücken zu entwickeln. Zusätzlich will der Grüne Gesundheitssprecher endlich das Projekt „Impfen in den Apotheken“ umsetzen. „Je niederschwelliger wir den Menschen im Land Impfungen anbieten, umso besser für die gesamtstaatliche Gesundheitssituation. Wir sehen in anderen Ländern, dass Impfen in Apotheken hier helfen kann. Menschen in Ländern, wo das impfen in Apotheken möglich ist, sind nicht besonders stark in ihrer Gesundheit gefährdet, diese Behauptung stimmt schlicht nicht. Um so wichtiger ist es, das endlich umzusetzen. Die Vorteile überwiegen. Die berufsständischen Interessen einer Berufsgruppen dürfen nicht über der Gesundheit der Menschen im Land stehen“, so Schallmeiner. „Unser Ziel muss es sein, nicht in ein ‚neues Normal‘ zu kommen, in dem jedes Jahr mehr Menschen an Masern erkranken, sondern endlich wieder in Richtung Ausrottung dieser gefährlichen Krankheit zu gehen.“

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