Kriz-Zwittkovits/Juraczka: Wien braucht eine echte Wirtschafts- und Arbeitsmarktstrategie

Wien als Standort hat Potenzial – doch Rekordarbeitslosigkeit und strukturelle Probleme erfordern mutige Reformen statt Schönreden

Im Rahmen der heutigen Aktuellen Stunde im Wiener Gemeinderat wurde über die wirtschaftliche Lage und die arbeitsmarktpolitische Entwicklung der Bundeshauptstadt diskutiert. Gemeinderätin Margarete Kriz-Zwittkovits und Gemeinderat Manfred Juraczka, Finanzsprecher der Wiener Volkspartei, würdigten die wirtschaftliche Leistung Wiens, forderten aber auch einen realistischen Blick auf die Herausforderungen und notwendige Maßnahmen.

WIRTSCHAFTLICHE STÄRKE BRAUCHT ARBEITSMARKTPOLITISCHE VERANTWORTUNG

„Ein Viertel der österreichischen Wirtschaftsleistung wird in Wien erbracht – das zeigt eindrucksvoll, was unsere Unternehmerinnen und Unternehmer leisten“, betonte Gemeinderätin Margarete Kriz-Zwittkovits, und weiter: „Wir haben ein hohes Maß an Innovationskraft, starke Branchen wie Biotech, Pharma, Tourismus – und einen wachsenden Anteil an Unternehmerinnen, die heute schon 43 Prozent ausmachen.“ Gleichzeitig verwies sie auf die Versäumnisse im Bereich des Arbeitsmarkts: „Arbeitsmarkt und Wirtschaft sind kommunizierende Gefäße – wir dürfen die Herausforderungen am Arbeitsmarkt nicht länger ausblenden. Die Sockelarbeitslosigkeit ist hoch, strukturell verfestigt und trifft Wien besonders hart.“

WACHSTUM ALLEIN GENÜGT NICHT

Auch Gemeinderat Manfred Juraczka warnte vor einem zu optimistischen Blick auf die Lage: „Ja, wir haben Wachstum – aber primär im Tourismus. Der Rest der Wirtschaft läuft nicht auf allen Zylindern.“ Besonders beunruhigend sei die Arbeitsmarktsituation: „118.000 Menschen waren 2024 in Wien arbeitslos – ein Plus von 10.000 im Vergleich zum Vorjahr. Mit 11,4 Prozent ist Wien das einzige Bundesland mit einer zweistelligen Arbeitslosenquote.“ Wien habe zwar 22 Prozent der Bevölkerung, aber 40 Prozent der Arbeitslosen und 72 Prozent der Mindestsicherungsbezieher. „Da klafft etwas dramatisch auseinander“, so Juraczka und weiter: „Wir brauchen endlich Zuwanderung in den Arbeitsmarkt, nicht ins Sozialsystem.“

REFORMEN STATT REALITÄTSVERWEIGERUNG

„Wien hat enormes Potenzial – wirtschaftlich wie gesellschaftlich. Aber dafür braucht es eine ehrliche Analyse und entschlossene Maßnahmen. Strukturelle Probleme dürfen nicht länger schöngeredet werden. Die Menschen in dieser Stadt haben sich mehr verdient als Schlagworte – sie brauchen echte Perspektiven. Wien muss nicht nur Stadt der Arbeit heißen, sondern auch eine sein“, so beide abschließend.

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