Rechnungsabschluss 2024: Wien schließt das Finanzjahr deutlich besser als budgetiert ab

Auszahlungsvolumen betrug 19,9 Mrd. Euro – Neuverschuldung um rund 500 Mio. Euro reduziert – Trotz Wirtschaftskrise Rekordbeschäftigung mit über 933.000 Unselbstständigen

Der Rechnungsabschluss für das Finanzjahr 2024 zeigt, dass Wien im letzten Jahr trotz der schwierigen Rahmenbedingungen (insb. anhaltender Rezession und Hochwasserkatastrophe) dennoch solide gewirtschaftet und multiple Krisen erfolgreich abgefedert hat. Die Ergebnisrechnung weist zum 31. Dezember 2024 vor Rücklagenbewegungen Erträge in der Höhe von 18,8 Mrd. Euro aus, dem gegenüber stehen Aufwände in der Höhe von 18,9 Mrd. Euro. Dies führt zu einem negativen Nettoergebnis von 124,3 Mio. Euro, was im Vergleich zum Voranschlag im Wiener Doppelbudget 2024/2025 einer deutlichen Verbesserung entspricht. Der Nettofinanzierungssaldo (Saldo aus operativer und investiver Gebarung) verbesserte sich um 472 Millionen Euro und beträgt nun -1,8 Mrd. Euro, wobei insbesondere im Bereich der operativen Gebarung eine deutliche Verbesserung erzielt werden konnte. Ging man im VA 2024 noch von einem Minus iHv 308 Mio. Euro im Geldfluss der operativen Gebarung aus, verbesserte sich dieser im RA 2024 auf Plus 150 Mio. Euro. Eine Inanspruchnahme der Liquiditätsermächtigung für Wien Energie („Wiener Schutzschirm“) war nicht nötig. Die Haftungsobergrenze für 2024 wurde nicht überschritten._ _

NEUVERSCHULDUNG UM RUND 500 MIO. EURO IM BUDGETVOLLZUG REDUZIERT

Dank vorausschauender und liquiditätsschonender Sicherheitsmaßnahmen konnte der im Voranschlag mit 2,24 Mrd. Euro budgetierte Abgang um rund 500 Mio. Euro auf 1,77 Mrd. Euro reduziert werden, wodurch eine deutlich niedrigere Neuverschuldung erforderlich war. Die Finanzschulden der Gemeinde Wien, die im Kontext der Investitionen und der langfristigen Finanzierungsstrategie zu betrachten sind, belaufen sich nun auf 11,9 Mrd. Euro. Mit einem Vermögen von 37,8 Mrd. Euro und Rücklagen in der Höhe von 1,4 Mrd. Euro, sowie ein um 1,1 Mrd. Euro verbessertes Nettovermögen (Ausgleichsposten) weist die Bundeshauptstadt ein solides finanzielles Polster auf. Dennoch ist aufgrund der enormen Einnahmenrückgänge infolge der weiterhin anhaltenden Wirtschaftskrise und der von der letzten Bundesregierung – großteils ohne Gegenfinanzierungen – beschlossenen steuerpolitischen Maßnahmen bei gleichzeitig stark steigenden inflationsbedingten Ausgaben (Pflege, Gesundheit, Soziales) auch eine nachhaltige Konsolidierung des Wiener Stadthaushaltes erforderlich.

LEBENSQUALITÄT ALLER WIENER*INNEN ALS SCHLÜSSEL BEI AUSGABEN

Insgesamt beträgt das Auszahlungsvolumen Wiens für das Finanzjahr 2024 19,9 Mrd. Euro. Wie in den Jahren zuvor standen bei den Ausgaben die Bereiche Soziales, Gesundheit, Bildung sowie Kinderbetreuung und der öffentliche Verkehr im Mittelpunkt der städtischen Finanzpolitik – also jene Bereiche, die von entscheidender Bedeutung für die Lebensqualität aller Wiener*innen sind. Die Ausgaben in diesen Bereichen machten gesamt rund 11,4 Mrd. Euro aus, was mehr als der Hälfte des Wiener Gesamtbudgets entspricht.

Im Detail flossen 3,3 Mrd. Euro in den Bereich Soziales, 3,1 Mrd. Euro entfielen auf den Bereich Gesundheit, 2,6 Mrd. Euro gingen in den Bereich Bildung, 1,2 Mrd. Euro kamen der Kinderbetreuung zugute und 1,2 Mrd. Euro wurden für den öffentlichen Verkehr aufgewendet.

STÄDTISCHE INVESTITIONEN MACHEN WIEN ZUKUNFTSFIT

Um aktiv gegen die in Österreich anherrschende Rezession anzukämpfen und den Wirtschaftsmotor Wiens am Laufen zu halten, investierte die Stadt Wien mitsamt ihren Unternehmungen insgesamt 3,7 Mrd. Euro. Allein der Kernmagistrat nahm hier 2,3 Mrd. Euro an Investitionen in die Hand. Mit Investitionen in der Höhe von 700 Mio. Euro arbeiteten die Wiener Stadtwerke mit Nachdruck an der Klimaneutralität bis 2040 und Zukunft der Wiener Daseinsvorsorge.

REKORDBESCHÄFTIGUNG TROTZ WIRTSCHAFTSKRISE

Die herausfordernde wirtschaftliche Gesamtsituation spiegelt sich auch in den Arbeitsmarktdaten wider. Die Zahl der unselbständig Beschäftigten in Wien ist im April 2025 auf über 933.000 Personen angestiegen – ein neuer Rekordwert. Das allgemeine Wachstum der Beschäftigung in Wien ist um 1,1 % angestiegen, während es in ganz Österreich bei 0,0 % stagnierte. Zudem liegt die Arbeitslosenquote im April 2025 mit 11,5 % unter dem Vorkrisenniveau 2019 (11,7 %), trotz einer starken Zuwanderung von mehr als 100.000 Personen in den letzten drei Jahren.

BUDGETDEBATTE FINDET NACH KONSTITUIERUNG DES GR VORAUSSICHTLICH ENDE JUNI_ _STATT

Die Debatte zum Rechnungsabschluss 2024 sowie dessen Feststellung finden nach der erforderlichen Konstituierung des Gemeinderats infolge der am 27. April 2025 stattgefundenen Gemeinderatswahl voraussichtlich Ende Juni 2025 statt. In dieser Sitzung erfolgt auch die Diskussion und Beschlussfassung der Jahresabschlüsse für die Stadt-Unternehmungen Wiener Wohnen, Wiener Gesundheitsverbund und Wien Kanal.

Mediensprecher Finanzstadtrat Christoph Maschek
Mag. (FH) Alexander Klein
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