Zulassung für Neonikotinoide: GLOBAL 2000 entsetzt über Forderung der Landwirtschaftskammer

Neonics töten Bienen und schaden der Landwirtschaft

Mit großer Besorgnis reagiert die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 auf die gestrige Forderung der niederösterreichischen Landwirtschaftskammer. Österreich solle vom EU-weiten Verbot von Neonikotinoiden für Raps eine Ausnahme erhalten. Die Kammer begründet dies mit rückläufigen Rapsernten und einer verringerten Verfügbarkeit von Raps für Speiseöl, Tierfutter und Biokraftstoffe. Die Kammer behauptet, dass nur bienengefährdende Neonikotinoide, die bereits 2013 verboten wurden, hier Abhilfe schaffen könnten.

“Es ist doch nicht so schwer zu verstehen, dass Pestizide, die die Grundlage der landwirtschaftlichen Produktion – nämlich die für einen Großteil der Erzeugnisse unverzichtbaren Bestäuberinsekten – gefährden, nicht mit einer zukunftsfähigen, nachhaltigen Landwirtschaft vereinbar sind“, erklärt Helmut Burtscher-Schaden, Umwelt-Chemiker bei GLOBAL 2000.

ZUKUNFTSFÄHIGE LANDWIRTSCHAFT SIEHT ANDERS AUS

Raps ist für Honigbienen und andere Bestäuber während der Blütezeit im April bis Mai eine wertvolle Nahrungsquelle. Doch die Beizung mit bienengiftigen Neonikotinoiden macht die Pflanzen zur tödlichen Falle. „Bestäuberinsekten sind für einen Großteil der landwirtschaftlichen Erzeugnisse unverzichtbar. Pestizide, die diese Grundlage gefährden, sind mit einer zukunftsfähigen, nachhaltigen Landwirtschaft unvereinbar“, so Burtscher-Schaden. Wiederkehrende Winterverluste von Bienenvölkern trugen 2013 maßgeblich zu einem der ersten EU-weiten Verbote für Neonikotinoide, das insbesondere die Beizung von Raps betraf, bei.

„Eine Landwirtschaftskammer, die die Wiedereinführung dieser existenzbedrohenden Gifte fordert, vertritt nicht die Interessen der Bäuerinnen und Bauern, sondern die der chemischen Industrie. Es wäre an der Zeit, dass die Landwirtschaftskammer in Österreich wieder zur Vernunft kommt und auf eine zukunftsfähige, nachhaltige Landwirtschaft setzt“, so Burtscher-Schaden.

EWIGKEITS-CHEMIKALIEN IM GRUNDWASSER

Dasselbe gelte auch für Pestizide, die das Grundwasser und landwirtschaftliche Erzeugnisse mit einer fortpflanzungsgefährdenden Ewigkeits-Chemikalien kontaminieren, ergänzt der Umwelt-Chemiker.. Erst kürzlich stellte GLOBAL 2000 eine flächendeckende Belastung von österreichischem Wein mit der PFAS-Chemikalie Trifluoracetat (TFA) fest.

Dr. Helmut Burtscher-Schaden
Umweltchemiker GLOBAL 2000
+43 699 14 2000 34
helmut.burtscher@global2000.at

Christoph Gerhardt
Pressesprecher GLOBAL 2000
+43 699 14 2000 26
christoph.gerhardt@global2000.at

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