Grüne/Voglauer: „PFAS-Pestizide dürfen unser Trinkwasser und unsere Lebensmittel nicht weiter vergiften“

Über 100 Tonnen gefährliche Ewigkeitschemikalien landen jedes Jahr in Böden und Trinkwasser

Sauberes Trinkwasser, gesunde Böden, sichere Lebensmittel – das sollte in Österreich eigentlich selbstverständlich sein. Doch die Realität schaut anders aus: Jedes Jahr landen über 100 Tonnen PFAS-Pestizide, sogenannte Ewigkeitschemikalien, auf unseren Feldern. Diese Gifte verschwinden nicht einfach – sie bleiben für immer in Böden und Grundwasser und landen schließlich in unserem Trinkwasser und auf unseren Tellern. „Diese Chemikalien gefährden unsere Gesundheit, unsere Kinder und unsere Natur. Und das alles, weil die Regierung lieber wegschaut, statt endlich zu handeln“, kritisiert Olga Voglauer, Landwirtschaftssprecherin der Grünen.

Mittels Fristsetzungsantrag verlangen die Grünen heute im Parlament mehr Tempo seitens der Bundesregierung zum Verbot von PFAS-Pestiziden in Österreich: „Wir wollten das Thema gleich im September im Ausschuss behandeln – alle anderen Fraktionen erkennen die Dringlichkeit aber weiterhin nicht und haben dagegen gestimmt“, kritisiert Voglauer.

PFAS, auch bekannt als Ewigkeitschemikalien, reichern sich an, sind giftig, können sogar die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und sogar für Ungeborene gefährlich sein. Selbst Hersteller wie Bayer bezeichnen die Abbauprodukte dieser Pestizide als „vermutlich fortpflanzungsschädlich“. Trotzdem werden sie in Österreich weiterhin in riesigen Mengen verkauft und verspritzt.

Seit 2015 ist die verkaufte Menge an PFAS-Pestiziden in Österreich um 25 Prozent gestiegen – und es wird immer schlimmer. 2023 waren es über 110 Tonnen. Das ist eine alarmierende Entwicklung, die wir nicht länger ignorieren dürfen. „Diese Gifte lösen sich nicht einfach in Luft auf, nur weil der Minister untätig bleibt. Sie bleiben im Wasser, im Boden, im Getreide, im Wein – für immer“, warnt Voglauer.

Besonders brisant: Niemand weiß genau, wo und in welchen Mengen diese gefährlichen Pestizide eingesetzt werden. Weder die Bevölkerung noch die Trinkwasserversorger haben Zugang zu diesen Daten. „Die Menschen in Österreich haben ein Recht darauf zu wissen, was auf ihren Feldern passiert und was ins Trinkwasser gelangt“, fordert Voglauer. „Die Bundesregierung verweigert diese Informationen und gefährdet damit unsere Gesundheit.“

Auch einen Antrag der Grünen für eine Transparenzdatenbank über den Einsatz von PFAS-Pestiziden haben ÖVP, SPÖ und NEOS bereits mehrmals vertagt. „Das ist völlig unverantwortlich. Wer solche Informationen zurückhält, stellt sich gegen die Gesundheit der Menschen und gegen den Schutz unserer Umwelt“, so Voglauer.

Für die Grünen ist klar: Wir brauchen endlich volle Transparenz und ein Verbot dieser Ewigkeitschemikalien. Landwirtschaftsminister Totschnig muss die Zulassungen für PFAS-Pestizide sofort entziehen, bevor die Belastung unserer Lebensgrundlagen endgültig außer Kontrolle gerät. Es gibt längst Alternativen, vor allem, wenn wir auf eine ökologischere Landwirtschaft umstellen. „Die Zeit des Redens ist vorbei. Jetzt braucht es Taten. Wir dürfen nicht zulassen, dass unser Wasser und unsere Lebensmittel weiter mit diesen gefährlichen Chemikalien verseucht werden. Die Gesundheit der Menschen und der Schutz unserer Natur müssen endlich Vorrang haben“, betont Voglauer abschließend.

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