Reden statt Schweigen: Sexuelle Gesundheit gehört ins System

Die Aids Hilfe Wien fordert anlässlich des WELTTAGS DER SEXUELLEN GESUNDHEIT AM 4.9. eine nationale Strategie und nachhaltige Unterstützung. Denn eine neue Studie zeigt: Trotz großem Gesprächsbedarf fehlt in der medizinischen Praxis Wissen, Sensibilität und Struktur.

Sexuelle Gesundheit ist ein Menschenrecht und entscheidend für das körperliche, psychische und soziale Wohlbefinden. In Österreich bleibt sie jedoch oft unbeachtet: oft fehlt ein niederschwelliger Zugang zu Beratung, Tests oder Behandlung, Gespräche über Sexualität im Gesundheitswesen sind selten, und Vorurteile oder Stigmatisierung verhindern, dass Menschen Hilfe in Anspruch nehmen. Zum Welttag der sexuellen Gesundheit am 4. September fordert die Aids Hilfe Wien unter dem Motto „Lust auf Reden. Gemeinsam für sexuelle Gesundheit“ deshalb entschlossenes Handeln von Politik und Gesellschaft – mit Aufklärung, niedrigschwelligen Angeboten und Schutzmaßnahmen, die vor Infektionen, gesundheitlichen Schäden und Diskriminierung vorbeugen.

STUDIE BELEGT DRINGENDEN HANDLUNGSBEDARF

Eine aktuelle Erhebung der AIDS-Hilfen Österreichs im Rahmen der Kampagne Lust auf Reden verdeutlicht: Während 83 % der Befragten Gespräche über Sexualität mit Ärzt*innen für wichtig halten, hat über ein Viertel ein solches Gespräch noch nie geführt. Nur 20 % berichten, dass das Thema von medizinischem Personal aktiv angesprochen wird. Außerdem sei die Beratung zu sexuell übertragbaren Infektionen (STI) unzureichend, obwohl Infektionen wie Syphilis, Gonorrhoe und Chlamydien in Österreich und Europa zunehmen.

Aids Hilfe Wien
Juliana Metyko-Papousek, Bakk.phil.
Telefon: 0660 592 11 25

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