Urbane Transformation: So reagieren Städte auf Klimawandel und Verdichtung
Europa erlebt immer längere Hitzeperioden. Spürbar sind diese vor allem in dicht bebauten Städten.
Asphalt, Beton und die enge Bebauung speichern Wärme und die Grünflächen dazwischen werden immer knapper. Gleichzeitig steigt die Bevölkerungszahl in den urbanen Räumen in Österreich weiter.
Die Frage, wie Städte sich an den Klimawandel anpassen und zugleich Platz für mehr Menschen schaffen, wird damit zu einer zentralen Aufgabe der modernen Stadtplanung.
Wien als Vorbild für integrierte Planung
Wien gilt als eine der Städte, die Klimaschutz und Verdichtung systematisch miteinander verknüpfen.
Im Smart Climate City Strategy 2040 hat sich die Stadt zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein. In dieser sind konkrete Maßnahmen enthalten, angefangen von der Reduktion versiegelter Flächen über gezielte Begrünungsprogramme bis hin zu Investitionen in nachhaltige Mobilität.
Der aktuelle Stadtentwicklungsplan STEP 2025 legt außerdem fest, wie Bauland effizient genutzt und Freiräume gesichert werden sollen. Damit wird der Bodenverbrauch verringert, der in Österreich schon seit Jahren ein zentrales Thema ist. Laut Umweltbundesamt liegt der tägliche Flächenverbrauch hierzulande noch immer über den Nachhaltigkeitszielen der EU, Wien liegt jedoch deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.
Kühlung im Stadtraum: Effektive Maßnahmen gegen Hitzeinseln
Ein Kernproblem in den Ballungsräumen bildet der sogenannte Urban-Heat-Island-Effekt. Wien reagiert auf diesem gleich mit einem Bündel an Projekten:
- Begrünung von Fassaden und Dächern
- Ausbau schattenspendender Bäume
- „Coole Straßen“, in denen Wassernebler, Sitzmöglichkeiten und Pflanzen für Abkühlung sorgen
Diese Maßnahmen greifen bereits. Eine Untersuchung der Technischen Universität Wien hat gezeigt, dass begrünte Dächer und Fassaden die Oberflächentemperatur deutlich senken und damit die Hitzebelastung reduzieren. Damit ist auch wissenschaftlich untermauert, dass die städtebauliche Gestaltung einen direkten Einfluss auf das Stadtklima hat.
Großprojekte als Labor für die Zukunft
Stadtquartiere wie die Seestadt Aspern verdeutlichen, wie klimafreundliche Verdichtung aussehen kann. Dort wurden großzügige Grünflächen, ein künstlicher See und Radwege schon von Beginn an eingeplant. Die Verkehrsanbindung über die U2 sichert zudem die direkte Anbindung ans Zentrum, wodurch weniger Autofahrten nötig sind.
Auch die TrIIIple Towers am Donaukanal zeigen, dass hohe Baudichte nicht zwangsläufig den Verlust an Lebensqualität bedeutet. Gemeinschaftsflächen, Zugänge zu öffentlichen Bereichen und die Integration von Freiräumen verdeutlichen, wie architektonische Konzepte auf neue Anforderungen reagieren können.
Für die Umsetzung solcher Projekte braucht es allerdings nicht nur eine gute Planung, sondern auch die passende technische Unterstützung. Für Bau- und Sanierungsarbeiten werden dafür gerne spezialisierte, lokale Dienstleistungen genutzt, etwa der Arbeitsbühnenverleih in Wien, der sichere Zugänge für Arbeiten an Fassaden und Dächern ermöglicht.
Beteiligung und Finanzierung
Neben Technik und Planung spielt heute die Einbindung der Bevölkerung eine wachsende Rolle. Durch das Vienna Climate Team werden Vorschläge aus den Bezirken gesammelt und gemeinsam mit Expert:innen umgesetzt. Dadurch entstehen Projekte, die nicht allein von oben verordnet sind, sondern den Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner direkt betreffen.
Finanziert wird ein Teil dieser Maßnahmen über das Wiener Klimabudget, das jährlich Mittel für konkrete Klimaprojekte reserviert. Damit ist gewährleistet, dass gute Ideen nicht an der Finanzierung scheitern und die Umsetzung auch langfristig gesichert bleibt.
Transformation als Chance begreifen
Die genannten Beispiele zeigen, dass die urbane Verdichtung nicht zwangsläufig in Konflikt mit dem Klimaschutz stehen muss. Allerdings ist die Verbindung einer durchdachten Planung, technischen Innovationen und gesellschaftlichen Beteiligungen essentiell.
Städte wie Wien haben bereits damit begonnen, Klimaanpassung fest in die Stadtentwicklung zu integrieren. Für die Zukunft werden drei Faktoren ausschlaggebend sein: eine konsequente Begrünung, ein verantwortungsvoller Umgang mit Boden und Wasser sowie der Mut, neue Konzepte schnell in die Praxis umzusetzen. Klimawandel und Verdichtung stellen Städte vor komplexe Herausforderungen, keine Frage. Zugleich eröffnen sie jedoch auch die Möglichkeit, urbane Räume neu zu denken – nämlich als Orte, die trotz steigender Dichte lebenswert, resilient und nachhaltig