Projekt BuildsaVR: Mit Virtual Reality die Arbeitssicherheit in der Baubranche steigern

DAS AIT CENTER FOR TECHNOLOGY EXPERIENCE UND DER BAUKONZERN STRABAG HABEN EINE VR-TRAININGSLÖSUNG FÜR SICHERES VERHALTEN UND FRÜHZEITIGES ERKENNEN VON POTENTIELLEN GEFAHREN AUF BAUSTELLEN MIT SCHWEREN BAUMASCHINEN ENTWICKELT.

Ob Bagger, Straßenwalzen oder Muldenkipper – der sichere Umgang mit großen Baumaschinen muss gelernt und geübt werden. In der Praxis gilt es, Ausbildung und Unterweisung wirkungsvoll in eng getaktete Abläufe zu integrieren, damit Bauarbeiter:innen auch nach kurzer Einführung sicher agieren können. Die Gefahren auf Baustellen sind vielfältig und das erworbene Sicherheitsbewusstsein oft zu niedrig, wie ein Blick auf die AUVA-Unfallstatistik zeigt: 2023 passierten die meisten Arbeitsunfälle in der produzierenden Industrie, gleich an zweiter Stelle folgte die Baubranche.

FÜR DREI BAUMASCHINEN JE DREI TRAININGSMODULE

Nach umfassender Analyse des Gefahrenpotenzials auf Baustellen wurde gemeinsam von den Expert:innen von STRABAG und AIT eine wirkungsvolle Sicherheitsunterweisung für Personen auf der Baustelle entwickelt. BuildsaVR konzentriert sich dabei vorerst auf die Schulung von Bauarbeiter:innen, die auf unübersichtlichen oder engen Baustellen und in der Nähe großer Fahrzeuge wie Bagger, Straßenwalzen und Muldenkipper arbeiten. Für diese drei Baumaschinen wurden jeweils drei VR-Trainingsmodule entwickelt:

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FAHRZEUGKONTROLLE UND ARBEITSVORBEREITUNG: Überprüfung auf Sicherheitsmängel und Durchführung von Sicherheitschecks an den Baumaschinen.

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SITUATIONSBEWUSSTSEIN UND PERSPEKTIVWECHSEL: Entwicklung von Verständnis für die komplexe Baustellenumgebung. Die Trainierenden erleben verschiedene Perspektiven: am Steuer des Fahrzeugs (u.a. Erkennen des Toten Winkels) sowie als Baustellenpersonal, das sich zu Fuß bewegt bzw. auf der Baustelle tätig ist.

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ANWENDUNGSSZENARIO: Umsetzung des Erlernten in komplexeren Situationen und Meistern von realistischen Herausforderungen des Baustellenalltags (z.B. sicheres Passieren einer engen Stelle mit einem Bagger, unfallfreies und vorausschauendes Fahren mit einer Straßenwalze).

„Arbeitssicherheit kann gut in Virtual Reality trainiert werden, das hat viele Vorteile. Die Trainierenden können jederzeit individuell orts- und zeitunabhängig mit einem Headset die einzelnen Trainingsmodule mit kritischen Situationen gefahrlos absolvieren – auch Wiederholungen sind kein Problem und festigen das Wissen“, unterstreicht AIT-Forscher Helmut Schrom-Feiertag vom AIT Center for Technology Experience. Das AIT besitzt langjährige Erfahrung im Bereich VR-Technologien im Trainings- und Ausbildungs-Bereich, inklusive Gestaltung von Simulationsumgebungen und begleitender Evaluation. Auch interdisziplinäre user-orientierte Herangehensweise oder Faktoren wie Stressmessung, Kommunikation im Team sowie multisensorischen Erfahrungen stehen dabei im Fokus.

Verschiedenste VR-Trainingslösungen wurden bereits für Einsatzkräfte wie Polizei, Notfallsanitäter:innen und Feuerwehr sowie für die Forstwirtschaft vom AIT in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Einrichtungen und verschiedensten Partnern entwickelt und evaluiert. „Wichtig ist, dass die Trainer:innen mit ihren Erfahrungen sowie die bisherigen Ausbildungsziele von Anfang an mit einbezogen werden“, betont Helmut Schrom-Feiertag. Darüber hinaus ist auch die genaue Kenntnis vom Alltag auf Baustellen, von gefährlichen Situationen sowie potenziellen Risiken von Bedeutung. Genauso wichtig ist es, didaktisches Know-how zu haben, wie Trainingsszenarien gestaltet werden müssen, um den optimalen Trainingserfolg zu erzielen.

VR-TRAINING ALS ERGÄNZENDE AUSBILDUNGSMETHODE: HOHE ZUFRIEDENHEIT

Die komplexen Herausforderungen auf Baustellen machen es erforderlich, Trainingsunterlagen und Arbeitseinweisungen kontinuierlich weiterzuentwickeln. „Die neue Trainingsmöglichkeit mit Headsets in Virtual Reality ist eine optimale Erweiterung und Ergänzung zu klassischen Ausbildungsmethoden“, ist Jens Hoffmann, Zentralbereichsleiter STRABAG Innovation & Digitalisation, überzeugt. „Wir haben damit die Möglichkeit, die Bauarbeiter:innen abseits des Alltags bestmöglich auf den Einsatz in der Praxis vorzubereiten und das Sicherheitsbewusstsein zu steigern.“

„Durch die immersive VR-Erfahrung können die Trainierenden die Perspektive der Baumaschinenlenker:innen einnehmen und deren eingeschränktes Sichtfeld hautnah erleben. Dies fördert ein tiefgreifendes Verständnis für potenzielle Gefahren und hilftdabei_, _riskante Situationen besser einzuschätzen“, erklärt Helmut Schrom-Feiertag. Das Beste daran: Die Ausbildung in Virtual Reality ist völlig gefahrlos und macht noch dazu den Trainierenden Spaß. In einer Evaluationsstudie des AIT zeigte sich, dass die Usability der Trainingslösung insgesamt und die virtuelle Steuerung der Baumaschinen sehr gut bewertet wurden. Die Akzeptanz und Zufriedenheit mit der BuildsaVR Trainingslösung ist in allen Altersgruppen sehr hoch. Die Anforderung nach Mehrsprachigkeit wurde durch absolute Minimierung von Text und Konzentration auf visuelles Erklären durch Bilder und Videos gelöst.

Dass Projekt BuildsaVR wurde jetzt auch für den renommierten eAward in der Kategorie „Zukunftstechnologien“ nominiert.
FAZIT UND AUSBLICK

Daniel Pepl, MAS MBA
Corporate and Marketing Communications
AIT Austrian Institute of Technology
T +43 (0)50550-40140
daniel.pepl@ait.ac.at I www.ait.ac.at

Mag. Dr. Christine Wahlmüller-Schiller
Marketing and Communications
Center for Technology Experience
AIT Austrian Institute of Technology
M +43 664 88390690
christine.wahlmueller-schiller@ait.ac.at I www.ait.ac.at

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