Wo Beton goldeswert ist: Die geheime Welt der Baumaterialien

_Ein Forschungsteam der BOKU University hat weltweit alle Baumaterialien in Gebäuden kartiert – von Beton bis Kupfer. Die Daten zeigen: Reiche Länder haben viel mehr Baustoffe pro Kopf als arme, wodurch unsere Gesellschaften auch unterschiedlich anfällig für Krisen sind. Die Ergebnisse sollen helfen, Wohnen und Ressourcennutzung nachhaltiger und gerechter zu gestalten._

Globale Krisen wie Kriege, Pandemien und der Klimawandel stören zunehmend internationale Lieferketten – mit Folgen für Energieversorgung, Ernährung und Wohnen. Das Forschungsprojekt REMASS (Resilienz und Formbarkeit des sozialen Stoffwechsels) der BOKU untersucht, wie widerstandsfähig Gesellschaften gegenüber solchen Störungen sind – und wie sich ihr Ressourcenumgang nachhaltiger gestalten lässt.

Eine zentrale Grundlage dafür liefert die kürzlich im _Journal of Industrial Ecology_ veröffentlichte Studie „Weighing the Global Built Environment“. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt kartierte das Team erstmals die weltweiten Materialbestände in Gebäuden – mit einer bisher unerreichten räumlichen Auflösung von 90 Metern.

„Unsere Studie zeigt erstmals, wo auf der Welt Baumaterialien konzentriert sind – und wie ungleich der Zugang zu Ressourcen verteilt ist“, erklärt Helmut Haberl vom Institut für Soziale Ökologie an der BOKU und Projektleiter von REMASS. „Diese Daten helfen uns zu verstehen, wie anfällig unsere Gesellschaften für Krisen sind – und wie wir ihren Stoffwechsel nachhaltiger und gerechter gestalten können.“

547 GIGATONNEN BAUMATERIAL WELTWEIT

Weltweit sind rund 547 Gigatonnen (Milliarden Tonnen) Material in Gebäuden verbaut – etwa die Hälfte aller menschengemachten Materialvorräte, im Schnitt 72 Tonnen pro Person.

BOKU University
Mag.a Astrid Kleber-Klinger
Telefon: 0664 8858 6533
E-Mail: astrid.kleber@boku.ac.at

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