
EQS-News: ÖSTERREICHISCHE POST Q1–3 2025: Umsatz und Ergebnis unter starkem Vorjahr, aber über 2023
EQS-News: Österreichische Post AG / Schlagwort(e): 9-Monatszahlen
ÖSTERREICHISCHE POST Q1–3 2025: Umsatz und Ergebnis unter starkem Vorjahr,
aber über 2023
12.11.2025 / 07:30 CET/CEST
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ÖSTERREICHISCHE POST Q1–3 2025:
Umsatz und Ergebnis unter starkem Vorjahr, aber über 2023
Umsatz
• Umsatzvergleich geprägt von positiven Effekten aus Wahlen und Währung
im Jahr 2024
• Umsatzerlöse Q1–3 2025 mit 2.212,4 Mio EUR um 1,1 % unter 2024 bzw.
12,3 % über 2023
• Brief & Werbepost mit 847,0 Mio EUR (–7,0 % zu 2024 / –2,3 % zu 2023)
• Paket & Logistik mit 1.235,1 Mio EUR (+3,9 % zu 2024 like-for-like/
+22,4 % zu 2023)
• Filiale & Bank mit 139,5 Mio EUR (–4,5 % zu 2024 / +17,6 % zu 2023)
Ergebnis
• EBITDA von 295,1 Mio EUR (–3,2 % zu 2024 / +4,5 % zu 2023)
• EBIT von 135,1 Mio EUR (–6,6 % zu 2024 / +3,4 % zu 2023)
• Ergebnis je Aktie von 1,48 EUR auf 1,41 EUR
Cashflow und Bilanz
• Operativer Free Cashflow von 239,6 Mio EUR (+4,5 %)
• Eigenkapital zum 30. September 2025 von 724,5 Mio EUR im Vergleich zu
30. September 2024 von 710,7 Mio EUR
Ausblick 2025/2026
• Stabile Umsatzentwicklung prognostiziert, mit einem leichten Rückgang
2025 und leichten Anstieg 2026
• Ergebnis (EBIT) für 2025 etwas unter dem Vorjahr und 2026 in der
Größenordnung der letzten Jahre
Nach dem kräftigen Umsatzwachstum im Jahr 2024, das durch einige positive
Einmaleffekte begünstigt war, standen die ersten neun Monate des Jahres
2025 im Zeichen anspruchsvoller makroökonomischer Rahmenbedingungen im
Brief- und Paketgeschäft. Der Vorjahresvergleich ist insbesondere durch
die großen Wahlen in Österreich sowie durch die günstigen Währungseffekte
der türkischen Lira im Jahr 2024 beeinträchtigt. Vor dem Hintergrund der
konjunkturellen Unsicherheiten bleiben die grundsätzlichen Trends im
internationalen Brief- und Paketgeschäft bestehen. Kostendruck und
Digitalisierung bei privaten und öffentlichen Kund*innengruppen führen zu
rückläufigen Brief- und Werbemengen. Gleichzeitig sind die wachsenden
Paketmärkte von einem intensiven Wettbewerb geprägt. „Die Österreichische
Post hat sich in diesem herausfordernden Marktumfeld – nach den positiven
Effekten im Vorjahr – in den ersten drei Quartalen 2025 solide
entwickelt“, sagt Walter Oblin, Generaldirektor der Österreichischen Post.
„Besonders erfreulich ist für mich die bank99, die ein positives Ergebnis
erwirtschaftet hat und im dritten Quartal ihre erste Anleihe platzieren
konnte.“
Die Umsatzerlöse in den ersten drei Quartalen 2025 lagen mit
2.212,4 Mio EUR um 1,1 % unter dem Niveau von 2024 und 12,3 % über 2023.
In der Division Brief & Werbepost ging der Umsatz im Vergleich zu den
ersten drei Quartalen 2024 um 7,0 % bzw. im Vergleich zu 2023 um 2,3 %
zurück und war geprägt vom strukturellen Rückgang des adressierten
Briefvolumens durch die elektronische Substitution aber auch vom Entfall
der positiven Sondereffekte des Vorjahres. Darüber hinaus sind ein
zurückhaltendes Investitionsklima, Effizienzmaßnahmen und auch geringere
Werbeausgaben der Unternehmen feststellbar. In der Division Paket &
Logistik stiegen die Umsatzerlöse im Vergleich mit den ersten drei
Quartalen des Vorjahres auf vergleichbarer Basis – also vor einer
Ausweisänderung von Umsatzerlösen durch Umgliederung im Bereich Logistics
Solutions – um 3,9 % bzw. um 22,4 % zu 2023. Die Umsatzerlöse haben sich
in der aktuellen Berichtsperiode positiv in Österreich (+5,2 %) und in der
Türkei (+5,3 %) entwickelt. Im Raum Südost- und Osteuropa gab es einen
Rückgang der Umsatzerlöse nach dem starken Anstieg durch asiatische Mengen
im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Geschäft in der Türkei ist nach
wie vor maßgeblich von Inflation und dem Wechselkurs der türkischen Lira
beeinflusst. Die Division Filiale & Bank zeigte einen Umsatzrückgang von
4,5 % (+17,6 % zu 2023). Ein leichter Anstieg bei den
Filialdienstleistungen konnte den Rückgang im
Finanzdienstleistungsgeschäft durch das gesunkene Leitzinsniveau nicht
vollständig kompensieren.
Auch in der Ergebnisentwicklung spiegelt sich das von positiven
Sondereffekten getragene Vorjahr wider: Das EBITDA reduzierte sich um
3,2 % auf 295,1 Mio EUR und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
ging um 6,6 % auf 135,1 Mio EUR zurück. Beide Kennzahlen liegen mit 4,5 %
bzw. 3,4 % über dem Vergleichswert von 2023. Ein Ergebnisrückgang im
Briefgeschäft und eine geringere Profitabilität in Südost- und Osteuropa
sowie der Türkei stehen einer Ergebnisverbesserung in der Division Filiale
& Bank gegenüber. Die 2020 gegründete bank99 hat mit ihren rund 300.000
Kund*innen in Österreich positiv zum Gesamtergebnis beigetragen. So ergab
sich ein Periodenergebnis in den ersten drei Quartalen 2025 von
97,3 Mio EUR (–8,3 %) und ein Ergebnis je Aktie von 1,41 EUR nach 1,48 EUR
in der Vorjahresperiode (–5,2 %).
Es wird angenommen, dass der strukturelle Wandel im Brief- und
Paketgeschäft weiter anhält. Nach dem starken Umsatzanstieg von 13,9 % im
Jahr 2024 – geprägt von positiven Sondereffekten wie zahlreichen Wahlen in
Österreich und Währungseffekten durch die türkische Lira – wird daher eine
stabile Entwicklung prognostiziert, mit einem leichten Rückgang 2025 und
einem leichten Anstieg 2026. Vor dem Hintergrund herausfordernder
Rahmenbedingungen wurden sowohl umsatzseitige als auch kostenseitige
Initiativen eingeleitet, um das Ergebnisniveau abzusichern. Auf Basis der
aktuellen Trends und unter Annahme eines stetigen Verlaufs der türkischen
Lira wird für das Geschäftsjahr 2025 ein Ergebnis (EBIT) – analog der
Entwicklung in den ersten neun Monaten – etwas unter dem Vorjahr erwartet.
Auch für 2026 peilt die Österreichische Post bei schwierigem
makroökonomischem Umfeld und leicht verbesserten Konjunkturprognosen eine
weitgehend stabile Ergebnisentwicklung in der Größenordnung der letzten
Jahre an.
Ausgehend vom durchschnittlichen Investitionsbedarf der vergangenen Jahre
werden die erforderlichen Investitionen (CAPEX) für das Jahr 2025 bei ca.
150 Mio EUR liegen. Diese Summe umfasst sowohl Ersatzinvestitionen als
auch Maßnahmen zur Dekarbonisierung der Logistik sowie
Wachstumsinvestitionen. Mit dem Abschluss der Kapazitätserweiterung in
Österreich und dem verstärkten Fokus auf die Märkte in Südost- und
Osteuropa sowie der Türkei setzt das Unternehmen gezielt Impulse für die
Zukunft. Ein weiterer strategischer Schwerpunkt liegt auf der
schrittweisen Elektrifizierung der Zustellflotte in Österreich. Die
Österreichische Post verfolgt das Ziel, ihre Logistik auf der letzten
Meile bis spätestens 2030 vollständig auf CO₂-frei umzustellen. „Mit
diesen Schritten werden wir nicht nur unsere hervorragende Qualität bei
steigenden Mengen absichern, sondern auch weiterhin Vorreiterin in der
grünen Logistik sein“, so Walter Oblin abschließend.
KENNZAHLEN
Veränderung
Q1–3 Q1–3 Q3 Q3
Mio EUR 2024 2025 % Mio EUR 2024 2025
Umsatzerlöse 2.237,6 2.212,4 –1,1 % –25,2 732,4 724,2
Brief & Werbepost 911,0 847,0 –7,0 % –64,0 291,9 264,3
Paket & Logistik 1.201,4 1.235,1 2,8 % 33,7 396,5 418,1
Filiale & Bank 146,0 139,5 –4,5 % –6,6 50,4 45,0
Corporate/Konsolidierung –20,8 –9,2 55,7 % 11,6 –6,4 –3,1
Sonstige betriebliche
Erträge 75,9 87,3 15,0 % 11,4 28,1 27,2
Materialaufwand und
Aufwand für bezogene
Leistungen –644,0 –649,0 –0,8 % –5,0 –210,2 –219,5
Aufwand für
Finanzdienstleistungen –36,6 –30,6 16,4 % 6,0 –12,9 –8,0
Personalaufwand –1.026,1 –1.028,3 –0,2 % –2,1 –333,4 –329,2
Sonstige betriebliche
Aufwendungen –311,1 –304,2 2,2 % 6,9 –115,0 –101,4
Ergebnis aus nach der
Equity-Methode
bilanzierten Finanzanlagen 3,1 3,0 –3,1 % –0,1 1,7 1,1
Gewinn aus der
Nettoposition monetärer
Posten 6,1 4,5 –26,6 % –1,6 2,5 1,3
EBITDA 304,9 295,1 –3,2 % –9,7 93,4 95,7
Abschreibungen –160,1 –160,0 0,1 % 0,2 –54,2 –54,6
EBIT 144,7 135,1 –6,6 % –9,6 39,2 41,2
Brief & Werbepost 115,2 90,7 –21,2 % –24,5 32,2 23,8
Paket & Logistik 64,7 47,5 –26,6 % –17,2 17,5 15,4
Filiale & Bank –7,4 9,1 >100 % 16,6 –2,2 4,5
Corporate/Konsolidierung^1 –27,7 –12,3 55,8 % 15,5 –8,4 –2,5
Finanzergebnis –2,6 –6,2 <-100 % –3,6 –1,0 –4,4
Ergebnis vor Ertragsteuern 142,1 128,9 –9,3 % –13,2 38,2 36,7
Ertragsteuern –36,0 –31,6 12,2 % 4,4 –10,5 –7,8
Periodenergebnis 106,1 97,3 –8,3 % –8,8 27,6 28,9
Ergebnis je Aktie (EUR)^2 1,48 1,41 –5,2 % –0,08 0,37 0,42
Cashflow aus dem Ergebnis 276,3 244,7 –11,4 % –31,6 90,4 86,3
Cashflow aus
Geschäftstätigkeit 58,4 88,4 51,4 % 30,0 –127,4 59,8
CAPEX 90,7 84,3 –7,0 % –6,3 44,3 43,0
Free Cashflow –19,2 31,6 >100 % 50,8 –173,4 2,0
Operativer Free Cashflow^3 229,3 239,6 4,5 % 10,3 82,2 78,7
^1 Umfasst auch das konzerninterne Umlageverfahren
^2 Unverwässertes Ergebnis je Aktie, bezogen auf 67.552.638 Stück Aktien
^3 Free Cashflow vor Akquisitionen/Wertpapieren/Geldmarktveranlagungen,
Growth CAPEX und Core Banking Assets
AUSZÜGE AUS DEM KONZERNLAGEBERICHT Q1–3 2025
UMSATZENTWICKLUNG IM DETAIL
Der Umsatzvergleich in den ersten drei Quartalen 2025 war geprägt von
positiven Sondereffekten in 2024, wie zahlreiche Wahlen in Österreich,
aber auch Währungseffekte der türkischen Lira. Darüber hinaus zählen die
ersten drei Quartale zwei Werktage weniger als der Vorjahreszeitraum.
Die Umsatzerlöse in den ersten neun Monaten 2025 lagen daher mit
2.212,4 Mio EUR um 1,1 % unter dem Niveau von 2024, jedoch 12,3 % über
2023. In der Division Brief & Werbepost ging der Umsatz im Vergleich zu
den ersten drei Quartalen 2024 um 7,0 % zurück (–2,3 % zu 2023), in der
Division Paket & Logistik stiegen die Umsatzerlöse um 2,8 % zu 2024
(+22,4 % zu 2023) und die Division Filiale & Bank zeigte einen
Umsatzrückgang von 4,5 % (+17,6 % zu 2023).
Der Anteil der Division Brief & Werbepost am Umsatz der Österreichischen
Post betrug in den ersten drei Quartalen 2025 38,1 %. Der Divisionsumsatz
in der Höhe von 847,0 Mio EUR ist geprägt vom strukturellen Rückgang des
adressierten Briefvolumens durch die elektronische Substitution aber auch
vom Entfall der positiven Sondereffekte des Vorjahres, vor allem aus
Wahlen in Höhe von rund 35 Mio EUR. Darüber hinaus ist, bedingt durch die
schwächere Entwicklung in einzelnen Handelssegmenten, ein zurückhaltendes
Investitionsklima und damit einhergehend geringere Werbeausgaben der
Unternehmen feststellbar.
Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen
Anteil von 55,6 % am Konzernumsatz bzw. 1.235,1 Mio EUR. Die Umsatzerlöse
haben sich in Österreich und in der Türkei positiv entwickelt. Im Raum
Südost- und Osteuropa gab es einen Rückgang der Umsatzerlöse,
zurückzuführen auf geringere Paketmengen aus dem asiatischen Raum, die im
Vorjahr stark angestiegen waren. Das Geschäft in der Türkei ist nach wie
vor maßgeblich von Inflation und dem Wechselkurs der türkischen Lira
beeinflusst.
Die Division Filiale & Bank erreichte in den ersten drei Quartalen 2025
einen Anteil am Konzernumsatz von 6,3 % bzw. 139,5 Mio EUR. Ein leichter
Anstieg bei den Filialdienstleistungen konnte den Rückgang im
Finanzdienstleistungsgeschäft nicht vollständig kompensieren.
Der Umsatz der Division Brief & Werbepost von 847,0 Mio EUR stammte in den
ersten drei Quartalen 2025 zu 62,8 % aus dem Bereich Briefpost & Business
Solutions, zu 26,0 % aus Werbepost und zu 11,2 % aus Medienpost.
Im Bereich Briefpost & Business Solutions lag der Umsatz mit 532,1 Mio EUR
in den ersten neun Monaten 2025 um 7,4 % unter dem Niveau des Vorjahres.
Im Volumen zeigte sich weiterhin eine rückläufige Mengenentwicklung
infolge der Substitution von Briefen durch elektronische
Kommunikationsformen. Die klassischen Briefvolumen in Österreich,
bereinigt um Wahlen, haben sich in den ersten neun Monaten 2025 um 8 %
reduziert. Das Vorjahr war besonders geprägt von zahlreichen Wahlen in
Österreich (Arbeiterkammer-, Europa-, Nationalratswahl). Die
internationale Briefpost sowie auch der Bereich Business Solutions zeigten
einen leichten Rückgang im Umsatz.
Die Umsatzerlöse der Werbepost verringerten sich in den ersten drei
Quartalen 2025 um 6,6 % auf 220,3 Mio EUR. Es bestehen weiterhin ein
konjunkturbedingt verhaltenes Werbegeschäft sowie strukturelle Rückgänge
in bestimmten Kund*innensegmenten (z.B. Möbel- und Versandhandel). Die
Anpassungen in der Preisstruktur konnten den Volumenrückgang im Umsatz
nicht vollständig kompensieren.
Der Umsatz mit Medienpost, also der Zustellung von Zeitungen und
Magazinen, sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,9 % auf
94,6 Mio EUR.
Der Umsatz der Division Paket & Logistik erhöhte sich in den ersten drei
Quartalen 2025 um 2,8 % auf 1.235,1 Mio EUR. Auf vergleichbarer Basis –
also vor einer Ausweisänderung von Umsatzerlösen durch Umgliederung im
Bereich Logistics Solutions – betrug der Anstieg 3,9 % gegenüber dem
Vorjahr. Es zeigte sich ein Umsatzplus in Österreich und in der Türkei+,
während der Umsatz in Südost- und Osteuropa nach dem starken Anstieg im
Vorjahr nun rückläufig war. Insgesamt herrscht in den Märkten der
Österreichischen Post intensiver Wettbewerb.
Der Bereich Paket Österreich generierte im Berichtszeitraum einen
Umsatzanstieg von 5,2 % auf 690,5 Mio EUR mit einem tagesbereinigten
Paketmengenwachstum von 2 %.
Die Umsatzerlöse in der Türkei (Paket Türkei+) erhöhten sich um 5,3 % auf
363,6 Mio EUR im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2024 (Volumen
stabil) und 39,9 % zu 2023. Der Geschäftsverlauf ist auch weiterhin stark
von der Entwicklung der Inflation und dem Wechselkurs der türkischen Lira
beeinflusst.
Im Paketgeschäft in Südost- und Osteuropa (Paket CEE/SEE) gingen die
Umsatzerlöse in den ersten neun Monaten 2025 um 3,9 % auf 152,0 Mio EUR
zurück, mit einem tagesbereinigten Mengenrückgang von 3 % im Vergleich zum
Vorjahr. In den ersten drei Quartalen 2024 hatte ein starker Anstieg von
Paketen aus Asien zu einem Volumenplus von 19 % geführt.
Die Umsatzerlöse im Bereich Logistics Solutions reduzierten sich in der
aktuellen Berichtsperiode von 51,4 Mio EUR auf 40,5 Mio EUR aufgrund einer
Ausweisänderung: 12,2 Mio EUR an Umsatzerlösen wurden in die Interne
Leistungsverrechnung umgegliedert.
Die Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank verringerten sich in den
ersten neun Monaten 2025 um 4,5 % auf 139,5 Mio EUR und bestanden zu
77,0 % aus Erträgen aus Finanzdienstleistungen und zu 23,0 % aus
Filialdienstleistungen.
Die Erträge aus Finanzdienstleistungen reduzierten sich in der aktuellen
Berichtsperiode um 6,8 % auf 107,5 Mio EUR, im Wesentlichen bedingt durch
den verringerten Leitzinssatz im Vergleich zum Vorjahr.
Die Filialdienstleistungen stiegen in den ersten drei Quartalen 2025 um
4,0 % auf 32,0 Mio EUR aufgrund inflationsbedingter Preisanpassungen im
Bereich der Handelswaren.
ERGEBNISENTWICKLUNG
Bezogen auf die Umsatzerlöse der Österreichischen Post sind die größten
Aufwandspositionen der Personalaufwand (46,5 %), der Materialaufwand und
Aufwand für bezogene Leistungen (29,3 %) sowie sonstige betriebliche
Aufwendungen (13,8 %). Weiters entfielen 7,2 % auf Abschreibungen und
1,4 % auf Aufwendungen für Finanzdienstleistungen.
Der Personalaufwand hat sich in den ersten drei Quartalen 2025 stabil
entwickelt, mit einem leichten Anstieg von 0,2 % bzw. 2,1 Mio EUR auf
1.028,3 Mio EUR. Veränderungen resultieren einerseits aus einem Anstieg
der Mitarbeiter*innen im Post-Konzern und aus der kollektivvertraglichen
Gehaltsanpassung im operativen Personalaufwand in Österreich und
international sowie aus eingeleiteten Effizienz- und Kostenmaßnahmen. Der
Österreichische Post-Konzern beschäftigte in den ersten neun Monaten 2025
durch verstärkte Insourcing-Aktivitäten durchschnittlich 28.202
Mitarbeiter*innen (Vollzeitkräfte), während in der Vorjahresperiode
durchschnittlich 27.816 Mitarbeiter*innen tätig waren (+1,4 %).
Die nicht-operativen Personalaufwendungen betreffen Abfertigungen und
Rückstellungsveränderungen, die primär auf die spezifische
Beschäftigungssituation beamteter Mitarbeiter*innen zurückzuführen sind.
In den ersten neun Monaten 2025 waren im Gegensatz zum Vorjahr keine
Vorsorgen zu treffen.
Der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen erhöhte sich
leicht um 0,8 % auf 649,0 Mio EUR. Einem Anstieg im Bereich Transporte
steht ein Rückgang bei Treib- und Brennstoffen gegenüber.
Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich in den ersten drei
Quartalen 2025 auf 87,3 Mio EUR (+15,0 %). Die sonstigen betrieblichen
Aufwendungen reduzierten sich um 2,2 % auf 304,2 Mio EUR.
Für die türkischen Tochtergesellschaften ist der Bilanzierungsstandard
IAS 29 (Rechnungslegung in Hochinflationsländern) anzuwenden.
Dementsprechend wurden Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie die
nicht-monetären Posten anhand des allgemeinen Preisindex angepasst (siehe
Geschäftsbericht 2024, Konzernabschluss, Punkt 3.3 Hochinflation). Der
Gewinn bzw. Verlust aus der Nettoposition monetärer Posten ist in der
Gewinn- und Verlustrechnung als eigener Posten dargestellt. In den ersten
drei Quartalen 2025 betrug der Gewinn aus der Nettoposition monetärer
Posten 4,5 Mio EUR (–26,6 %).
Der Vergleich im Ergebnis der ersten drei Quartale 2025 ist von den
positiven Sondereffekten im Jahr 2024 geprägt. Das EBITDA lag in den
ersten neun Monaten 2025 mit 295,1 Mio EUR um 3,2 % unter dem
Vorjahreswert von 304,9 Mio EUR (+4,5 % zu 2023), das entspricht einer
EBITDA-Marge von 13,3 %. Die Abschreibungen waren in den ersten drei
Quartalen 2025 mit 160,0 Mio EUR um 0,1 % bzw. 0,2 Mio EUR unter dem
Vorjahresniveau. Das EBIT erreichte 135,1 Mio EUR in den ersten drei
Quartalen 2025 nach 144,7 Mio EUR im Vorjahr (–6,6 % bzw. +3,4 % zu 2023).
Die EBIT-Marge betrug 6,1 %. Das Finanzergebnis des Konzerns hat sich im
Vergleichszeitraum in den ersten neun Monaten 2025 von minus 2,6 Mio EUR
auf minus 6,2 Mio EUR verändert.
Die Ertragssteuern verringerten sich von 36,0 Mio EUR auf 31,6 Mio EUR
(–12,2 %). Das Periodenergebnis für die ersten neun Monate 2025 betrug
97,3 Mio EUR nach 106,1 Mio EUR in den ersten drei Quartalen des Vorjahres
(–8,3 % bzw. +7,2 % zu 2023). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug
1,41 EUR nach 1,48 EUR in der Vorjahresperiode (–5,2 %).
ERGEBNIS NACH DIVISIONEN
Die Division Brief & Werbepost verzeichnete in den ersten neun Monaten
2025 ein EBIT von 90,7 Mio EUR nach 115,2 Mio EUR im Vorjahr (–21,2 %).
Das reduziere Ergebnis ist auf den Mengenrückgang an Sendungen und auf die
positiven Sondereffekte des Vorjahres zurückzuführen.
Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete ein EBIT von 47,5 Mio EUR in
den ersten drei Quartalen 2025 nach 64,7 Mio EUR in der Vorjahresperiode
(–26,6 %). Während in Österreich eine positive Entwicklung im
Paketgeschäft zu vermerken war, mussten in den internationalen Märkten der
Österreichischen Post Rückgänge verzeichnet werden. In der Türkei wirkten
im Vorjahr darüber hinaus positive Währungseffekte im Ergebnis.
Die Division Filiale & Bank verzeichnete ein EBIT von 9,1 Mio EUR in den
ersten neun Monaten 2025 nach minus 7,4 Mio EUR im Jahr zuvor. Die
Ergebnisverbesserung ist einerseits auf die positive Entwicklung der
bank99 zurückzuführen und andererseits auf ein gutes Ergebnis im
Filialgeschäft.
Das EBIT der Division Corporate (inklusive Konsolidierung und
konzerninternes Umlageverfahren) veränderte sich von minus 27,7 Mio EUR
auf minus 12,3 Mio EUR. Die Ergebnisverbesserung ist einerseits auf
Belastungen im Vorjahr zurückzuführen, wie Rückstellungsbildungen und
außerordentliche Abschreibungen und andererseits auf
Portfoliobereinigungen des Immobilienvermögens im aktuellen
Berichtszeitraum. Die Division Corporate erbringt nicht-operative
Dienstleistungen, wie sie typischerweise für Zwecke der Verwaltung und
Steuerung eines Konzerns erbracht werden. Diese Tätigkeiten umfassen neben
den klassischen Governance-Aufgaben die Verwaltung und Entwicklung der
nicht-betriebsnotwendigen Immobilien, die Verwaltung wesentlicher
Finanzbeteiligungen, die Erbringung von IT-Dienstleistungen, die
Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sowie die Administration des
Post-Arbeitsmarkts.
CASHFLOW UND BILANZ
Der Cashflow aus dem Ergebnis erreichte in den ersten drei Quartalen 2025
244,7 Mio EUR nach 276,3 Mio EUR im vergangenen Jahr (–11,4 %). Der
Cashflow aus Geschäftstätigkeit betrug in der Berichtsperiode 88,4 Mio EUR
im Vergleich zum Vorjahreswert von 58,4 Mio EUR. Hier sind als größte
Effekte die Veränderungen der Core Banking Assets der bank99 in Höhe von
minus 207,5 Mio EUR zu nennen, die im Vergleichszeitraum des Vorjahres
minus 234,7 Mio EUR betrugen. Die Core Banking Assets beinhalten die
Veränderung der Bilanzposten Finanzielle Vermögenswerte aus
Finanzdienstleistungen und Finanzielle Verbindlichkeiten aus
Finanzdienstleistungen exklusive der Zahlungsmittel,
Zahlungsmitteläquivalente und Guthaben bei Zentralbanken und fassen somit
das Einlagen- und Veranlagungsgeschäft der bank99 zusammen. Der Cashflow
aus Geschäftstätigkeit exklusive Core Banking Assets belief sich in den
ersten drei Quartalen 2025 auf 295,9 Mio EUR nach 293,1 Mio EUR im
Vorjahr.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich in den ersten neun
Monaten 2025 auf minus 56,8 Mio EUR nach minus 77,6 Mio EUR in der
Vorjahresperiode. Die Ausgaben für den Erwerb von Sachanlagen und als
Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien (CAPEX) betrugen in der
aktuellen Berichtsperiode 84,3 Mio EUR.
Die Österreichische Post setzt auf die Kennzahl des Operativen Free
Cashflows, um damit die Finanzkraft des operativen Geschäfts zu betrachten
und daraus die Dividende des Geschäftsjahres abzudecken. Der Operative
Free Cashflow belief sich ohne Berücksichtigung der Veränderung der Core
Banking Assets in der aktuellen Berichtsperiode auf 239,6 Mio EUR im
Vergleich zu 229,3 Mio EUR im Jahr zuvor. Der Anstieg inkludiert auch
einen positiven Steuereffekt aus einer Vorperiode.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erreichte in den ersten neun
Monaten 2025 minus 241,3 Mio EUR nach minus 154,6 Mio EUR im Vorjahr.
Die Österreichische Post setzt auf eine solide Bilanz- und
Finanzierungsstruktur. Die Bilanzsumme der Österreichischen Post zum
30. September 2025 von 6,3 Mrd EUR hat sich seit dem Einbezug der bank99
im Jahr 2020 deutlich ausgeweitet. Aktivseitig bildeten Sachanlagen in der
Höhe von 1.356,6 Mio EUR eine der größten Bilanzpositionen und
inkludierten Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen von 366,5 Mio EUR.
Zudem gab es immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwerte
aus Unternehmenserwerben, die per 30. September 2025 mit 154,8 Mio EUR
ausgewiesen sind. In der Bilanz sind Forderungen in Höhe von 470,1 Mio EUR
ausgewiesen, die kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
von 343,6 Mio EUR enthalten. Andere finanzielle Vermögenswerte lagen zum
30. September 2025 bei 27,6 Mio EUR. Finanzielle Vermögenswerte aus
Finanzdienstleistungen betrugen per Ende der ersten drei Quartale 2025
4.035,0 Mio EUR und resultieren im Wesentlichen aus der Geschäftstätigkeit
der bank99.
Auf der Passivseite der Bilanz lag das Eigenkapital des Österreichischen
Post-Konzerns zum 30. September 2025 bei 724,5 Mio EUR (Eigenkapitalquote
von 11,5 %). Die Logistik-Eigenkapitalquote (Eigenkapital zu Gesamtkapital
ohne finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen) betrug per
Ende September 2025 29 %. Die Rückstellungen lagen mit Ende der
Berichtsperiode bei 522,4 Mio EUR, die anderen finanziellen
Verbindlichkeiten beliefen sich auf 605,4 Mio EUR und die
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Sonstiges betrugen
630,0 Mio EUR. Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen in
Höhe von 3.813,7 Mio EUR resultierten aus der Geschäftstätigkeit der
bank99 (Einlagen- und Veranlagungsgeschäft der Kund*innen der bank99).
AUSBLICK 2025/2026
Die Trends im internationalen Brief- und Paketgeschäft haben sich vor dem
Hintergrund der konjunkturellen Unsicherheiten verstärkt. Kostendruck und
Digitalisierung bei privaten und öffentlichen Kund*innengruppen führen zu
rückläufigen Brief- und Werbemengen.
Gleichzeitig sind die Paketmärkte von einem intensiven Wettbewerb geprägt.
Im Wachstum spiegeln sich ein verändertes Kaufverhalten ebenso wie die
zunehmende Marktdominanz großer E-Commerce-Player wider.
Umsatzerlöse
Nach dem starken Umsatzanstieg von 13,9 % im Jahr 2024 – geprägt von
positiven Sondereffekten wie zahlreichen Wahlen in Österreich und
Währungseffekten durch die türkische Lira – wird eine stabile Entwicklung
prognostiziert, mit einem leichten Rückgang 2025 und einem leichten
Anstieg 2026. Dies vorbehaltlich einer gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
gemäß den positiven Prognosen. Im Briefgeschäft dominieren rückläufige
Volumentrends bei klassischen Briefen sowie adressierten und
unadressierten Werbemengen, während in den Paketmärkten sowohl national
als auch international von Wachstum auszugehen ist. Schwer abschätzbar ist
die Wechselkursentwicklung der türkischen Lira zum Jahresende. Der
Schlusskurs zum 31. Dezember 2025 kann durch die Anwendung von IAS 29
Rechnungslegung in Hochinflationsländern eine Umsatzauswirkung von ±2 %
verursachen.
In der Division Brief & Werbepost ist aufgrund der beschriebenen
Rahmenbedingungen und nach den positiven Sondereffekten durch zahlreiche
Wahlen im Vorjahr mit einem stetigen Umsatzrückgang zu rechnen. Der
Basistrend sinkender Volumen in der klassischen Briefpost durch verstärkte
Digitalisierung setzt sich fort. Auch in der Werbe- und Medienpost ist
aufgrund geringer konjunktureller Impulse von weiteren Rückgängen
auszugehen. Positive Auswirkungen sind durch Prozessverbesserungen und
Preisanpassungen zu erwarten.
In der Division Paket & Logistik ist bei stabilen wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen mit einem weiteren Anstieg zu rechnen. Der Umsatzzuwachs
ist abhängig einerseits vom weiteren Wachstum des Online-Handels und
andererseits von der Inflation und Währungsentwicklung in der Türkei.
In der Division Filiale & Bank wird auf Basis eines leicht sinkenden
Zinsumfelds mit einem niedrigeren Umsatz gerechnet. Darüber hinaus
entfällt im Jahr 2026 ein Umsatzbeitrag von ca. 20 Mio EUR aus dem
Provisionsgeschäft mit der A1 Telekom Austria bei gleichzeitigem Aufbau
einer eigenen Mobilfunkmarke, die ab dem zweiten Quartal 2026 verfügbar
sein wird.
Ergebnis
Vor dem Hintergrund herausfordernder Rahmenbedingungen wurden sowohl
umsatzseitige als auch kostenseitige Initiativen eingeleitet, um das
Ergebnisniveau abzusichern. Auf Basis der aktuellen Trends und unter
Annahme eines stetigen Verlaufs der türkischen Lira wird für das
Geschäftsjahr 2025 ein Ergebnis (EBIT) – analog der Entwicklung in den
ersten neun Monaten – etwas unter dem außergewöhnlich starken Vorjahr
erwartet. Auch für 2026 peilt die Österreichische Post bei schwierigem
makroökonomischem Umfeld und leicht verbesserten Konjunkturprognosen eine
weitgehend stabile Ergebnisentwicklung in der Größenordnung der letzten
Jahre an.
Investitionen
Ausgehend vom durchschnittlichen Investitionsbedarf der vergangenen Jahre
werden die erforderlichen Investitionen (CAPEX) für das Jahr 2025 bei ca.
150 Mio EUR liegen. Diese Summe umfasst sowohl Ersatzinvestitionen als
auch Maßnahmen zur Dekarbonisierung der Logistik sowie
Wachstumsinvestitionen. Mit dem Abschluss der Kapazitätserweiterung in
Österreich und dem verstärkten Fokus auf die Märkte in Südost- und
Osteuropa sowie der Türkei setzt das Unternehmen gezielt Impulse für die
Zukunft. Ein weiterer strategischer Schwerpunkt liegt auf der
schrittweisen Elektrifizierung der Zustellflotte in Österreich. Die
Österreichische Post verfolgt das Ziel, ihre Logistik auf der letzten
Meile bis spätestens 2030 vollständig auf CO₂-frei umzustellen.
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Wien, am 12. November 2025
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