vida-Gewerkschafter Tauchner zum Präsidenten des Europäischen Sozialen Dialogs im Eisenbahnsektor gewählt

Gemeinsames Ziel, die Bahnen in Europa zu stärken, sie sicherer und leistungsfähiger zu gestalten, konsequent mit Arbeitgebern weiterverfolgen

In seiner neuen Funktion als Präsident der Sektion Eisenbahn in der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF) wurde der Eisenbahnergewerkschafter in der österreichischen Gewerkschaft vida, Gerhard Tauchner, diese Woche auch zum Präsidenten des Europäischen Sozialen Dialogs im Eisenbahnsektor gewählt. Die Präsidentenfunktion innerhalb der Europäischen Sozialpartner im Eisenbahnbereich wechselt alle zwei Jahre im Rotationsverfahren zwischen den Arbeitnehmervertreter:innen der ETF sowie Arbeitgebervertreter:innen von CER (Gemeinschaft der Europäischen Bahnen) und EIM (Europäische Infrastrukturbetreiber) und musste daher neu gewählt werden. Als anerkannter europäischer Sozialpartner vertritt die ETF die Interessen der Eisenbahnbeschäftigten im Sozialen Dialog auf Europäischer Ebene.

Im Rahmen des sozialen Dialogs tauschen sich die europäischen Sozialpartner regelmäßig informell aus, führen aber auch Verhandlungen sowie Konsultationen zu Themen wie Beschäftigungs- und Sozialpolitik im Eisenbahnsektor durch. Die Europäische Kommission muss die Sozialpartner anhören und in Gesetzgebungsverfahren einbeziehen. So wurde etwa Im Jahr 2021 zwischen ETF und CER die Vereinbarung zu Maßnahmen für verbesserte Arbeitsbedingungen für Frauen im Eisenbahnsektor verbindlich abgeschlossen. Aktuell wird die EU Richtlinie 2007/59, welche die Einsatzbedingungen von Triebfahrzeugführer:innen in der EU regelt, von der Europäischen Kommission überarbeitet. Diese Richtlinie basiert auf einer Vereinbarung der Sozialpartner aus dem Jahr 2004. 2025 haben ETF und CER auch eine gemeinsame Erklärung zur Rolle des Schienengüterverkehrs unterzeichnet.

vida-Eisenbahngewerkschafter Gerhard Tauchner versteht seine neue Funktion als Auftrag, das gemeinsame Ziel, die Bahnen in Europa zu stärken, sie sicherer und leistungsfähiger zu gestalten, konsequent weiterzuverfolgen. „Das eint uns, Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen. Denn wir alle wissen, dass starke Bahnen entscheidend für die Zukunft Europas sind, in wirtschaftlicher, sozialer und klimapolitischer Hinsicht. Doch starke Bahnen gibt es nicht ohne die Menschen, die sie tragen“, betonte der Gewerkschafter. Es brauche daher gut ausgebildetes Personal, faire Arbeitsbedingungen und ein echtes Miteinander aller Organisationen, die an die Zukunft des Systems Eisenbahn glauben. „Nur so schaffen wir Attraktivität, Qualität und Sicherheit“, bekräftigt Tauchner.

Sicherheit sei dabei ein zentraler Pfeiler, der eindeutige Regeln, nachvollziehbare Vorgaben sowie funktionierende Kontrollmechanismen benötigt und keine individuellen Interpretationen von Sicherheitsstandards. Das Eisenbahnsystem funktioniere seit jeher hierarchisch, weil es nur in klaren Verantwortlichkeiten zuverlässig, sicher und stabil läuft. „Sollten die europäischen Institutionen diese Realität nicht immer erkennen, dann ist es unsere Aufgabe als Sozialpartner, ihnen dies verständlich zu machen“, betont Tauchner.

„Wir Sozialpartner sind die Praktiker, die wissen, wie Eisenbahn funktioniert – im Betrieb, in der Instandhaltung, in der Disposition, im Alltag“, so der Gewerkschafter weiter. „Wir verfolgen gemeinsam das Ziel, die Eisenbahnen in Europa zukunftssicher zu gestalten. Dabei müssen wir auch klar benennen, was Europas Bahnen schadet: Sinnbefreite und unkoordinierte Liberalisierung, die weder dem Schienengüter- noch dem Personenverkehr geholfen hat. Wir haben genug Beispiele aus mehreren Ländern, die zeigen, dass Liberalisierung ohne Rücksicht auf Sicherheit, Personal, Klima und die öffentliche Daseinsvorsorge zu Zersplitterung und nicht zu Verbesserung führt“, sagt Tauchner.

„Europa braucht ein gutes Nebeneinander zwischen öffentlichen Dienstleistungen, klimapolitischen Notwendigkeiten und der sozialen Verantwortung der Aufgabenträger. Wenn dieser Dreiklang funktioniert, dann funktionieren auch die Eisenbahnen“, bekräftigt Tauchner abschließend.

Gewerkschaft vida/Öffentlichkeitsarbeit
Hansjörg Miethling
Telefon: +43 664 6145 733
E-Mail: hansjoerg.miethling@vida.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender