Zur Weihnachtszeit fallen die Kakaopreise

Der Rückgang der Kakaopreise hat sich beschleunigt und beträgt seit Jahresbeginn 45 Prozent. Dieser Preisverfall begann bereits im Jänner und erreichte kurz vor Weihnachten einen neuen Tiefststand. „Nach zwei Jahren hoher Spannungen bringt die aktuelle Korrektur die Kakaopreise wieder auf ein vernünftigeres Niveau. Es wäre jedoch illusorisch, von einer Normalisierung zu sprechen: Der Sektor bleibt aufgrund struktureller Zwänge und der starken geografischen Konzentration der Bohnenproduktion fragil“, erklärt Simon Lacoume, Coface-Branchenökonom.

Nachdem der Kakaopreis Ende 2024 fast 12.000 USD/Tonne erreicht hatte, liegt er aktuell bei rund 5.000 USD/Tonne – ein Rückgang von über 50 Prozent innerhalb eines Jahres. Dies lässt sich durch zwei Faktoren erklären: optimistische Ernteprognosen in der Elfenbeinküste und das Ende der Spekulationen, die den Preisanstieg im Jahr 2024 angeheizt hatten. Trotz dieses Rückgangs sind die Preise immer noch doppelt so hoch wie im Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2022 mit 2.525 USD/Tonne.

Trotz des nachlassenden Einflusses von El Niño und des Swollen-Shoot-Virus bestehen die Versorgungsdefizite und die Probleme aus 2024 weiterhin. Die Plantagen sind überaltert, die Investitionen sind nach wie vor zu gering und die Produktion ist geografisch stark konzentriert. Die Elfenbeinküste und Ghana stellen zusammen fast 60 Prozent der weltweiten Kakaoproduktion – mit Einbeziehung des übrigen Westafrikas steigt dieser Anteil auf rund 70 Prozent. Der Kakaosektor ist daher äußerst anfällig für Versorgungsstörungen aus dieser Region.
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