
IV zu COMPET-Rat: Eigenständiges Horizon Europe mit starker kollaborativer Forschung zentral für Wettbewerbsfähigkeit
Stärkere Finanzierung und klare Priorität für kollaborative Forschung im nächsten EU-Rahmenprogramm gefordert
Nach Vorlage des ersten Vorschlags der Europäischen Kommission zum nächsten Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR 2028-34) im Juli, der den EU Competitiveness Fonds (ECF) sowie das nächste EU-Forschungsrahmenprogramm (Horizon Europe 2028-34) beinhaltet, laufen die Verhandlungen auf unterschiedlichen Ebenen. Im heutigen COMPET-Rat Forschung fand dazu eine Orientierungsdebatte statt.
„Vor dem Hintergrund der vorangegangenen Diskussionen ist das Commitment zu einem eigenständigen und mit 175 Milliarden Euro budgetär gestärkten künftigen Horizon Europe im Kommissionsvorschlag sehr erfreulich“, so IV-Generalsekretär Christoph Neumayer.
Zentrale Weichenstellungen in intensivierten Verhandlungen von Rat, EU-Parlament und EU-Kommission werden insbesondere nächstes Jahr erfolgen.
„Ziel sollte weiterhin eine budgetäre Ausstattung in der Höhe von mindestens 200 Milliarden Euro für das neue Horizon Europe 2028-34 bleiben, um den FTI-Standort Europa entscheidend nach vorne zu bringen und eine weitere Stärkung der kollaborativen Forschung in der 2. Programmsäule zu erwirken“, betont Neumayer. Die österreichische Bundesregierung muss sich bei den kommenden Verhandlungen klar dafür einsetzen. Österreich ist im EU-Forschungsrahmenprogramm Nettoempfänger und insgesamt sehr erfolgreich mit bisher 1,6 Milliarden Euro an Rückflüssen im seit 2021 laufenden Horizon Europe. Dabei fallen rund 60 Prozent der zurückgeholten Forschungsmittel auf die 2. Programmsäule.
Europa braucht eine starke wissenschaftliche Basis, hoch-innovative Start-ups und Scale-ups, robuste Forschungskapazitäten in der angewandten Forschung durch RTOs und eine starke und zukunftsfitte Industrie, die klar in FTI investiert, F&E-Ergebnisse umsetzt und auf den Markt bringt. Der Erfolg des nächsten MFR bei der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der EU wird stark davon abhängen, wie gut die angewandte kollaborative Forschung und Technologieentwicklung ausgestattet und die Governance über den ECF gestaltet wird.
Positiv ist, dass im Kommissionsvorschlag zu Horizon Europe 2028-34 weiterhin ein Schwerpunkt auf das Instrument der EU-FTI-Partnerschaften gelegt wird, die eine zentrale Rolle bei der Umsetzung von strategisch-langfristiger F&E und einen starken Hebel für die Entwicklung und Umsetzung neuer Technologien, für die Bewältigung globaler Herausforderungen und die Weiterentwicklung der Industrie haben.
„Es muss sichergestellt werden, dass sowohl finanzielle als auch Sachleistungen als Beteiligungsform in den EU-FTI-Partnerschaften anerkannt werden, um Unternehmen eine aktive und direkte Teilnahme und damit direkten Know-how Transfer zu ermöglichen“, unterstreicht Neumayer. Eine Verdrängung der Unternehmen würde sich massiv nachteilig auf Europas Wettbewerbsfähigkeit auswirken. Europa muss alles daransetzen, F&E-intensive Industrie in FTI-Ökosystemen und Wertschöpfungsketten zu halten und diese zu stärken, um im globalen Technologiewettbewerb mithalten zu können.
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