
Outdoor Drone Space Austria (ODSA) der Universität Klagenfurt vor Fertigstellung
Mit 1.000 Quadratmetern, also 20 x 50 m Grundfläche, und 14 jeweils 15 m hohen Stahlsäulen ist die Drohnenarena ein imposantes Bauwerk – wohl das Größte seiner Art weltweit.
Damit steht den Drohnenforscher:innen des Dronehub Klagenfurt neben der Drohnenhalle auch eine Outdoor-Forschungsinfrastruktur zur Verfügung, um innovative Drohnentechnologien zu entwickeln und zu testen.
Erbaut wurde die Arena, um auch abseits der bereits bestehenden Indoor-Drohnenhalle im Freien neue Technologien insbesondere hinsichtlich GPS Störungen und Wettereinflüssen zu erproben, entsprechende Daten zu erheben, und neuartige Ansätze zu entwickeln. Die Arena ist mit einem Motion-Capture-Kamerasystem der Firma Qualisys ausgestattet, um autonome Flugaktivitäten zu verfolgen und zu untersuchen. Die Bewegungserfassung dient als Ground Truth. „Durch dieses System ist es möglich, Algorithmen in realistischer Umgebung zu testen. Weil wir für viele unserer Anwendungsfälle davon ausgehen, dass die Drohnen im Freien wie in Wäldern oder in Katastrophengebieten zum Einsatz kommen, ist es wichtig, dass uns nun auch eine Outdoor-Infrastruktur – mit den üblichen Einflüssen von Wind, Kälte, Hitze, Nebel, etc. – zur Verfügung steht“, erklärt Stephan Weiss, Leiter der Forschungsgruppe Control of Networked Systems, der den Bau der Drohnenarena initiiert hat. Am Gelände der Drohnenarena gibt es außerdem zwei Container mit technischer Infrastruktur und Arbeitsräumen für die Drohnenforscher:innen.
Die Baumaßnahmen des mit einem Netz umspannten Drohnenflugplatzes wurden vom Lakeside Science & Technology Park umgesetzt, auf dessen Gelände die Drohnenarena auch positioniert ist. Der Geschäftsführer des Lakeside Park Bernhard Lamprecht sieht in dem ODSA der Universität Klagenfurt eine wichtige Bereicherung des Technologie-Parks: „Die Umsetzung der Drohnenarena durch den Lakeside Park zeigt, wie konsequent wir an diesem Standort zukunftsweisende Technologien unterstützen. Unser zentraler Anspruch ist es, exzellenter Forschung den Raum zu geben, den sie benötigt, um Innovationen mit internationaler Strahlkraft hervorzubringen und gleichzeitig Unternehmen die Möglichkeit zu bieten, sich in diesem Forschungs- und Entwicklungsbereich der Zukunft weiterzuentwickeln. Die neue Drohnenarena setzt dafür ein klares Zeichen.“
Finanziert wurde der Bau des ODSA durch Mittel des Bundesministeriums für Frauen, Wissenschaft und Forschung und der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, die durch die Forschungsgruppe Control of Networked Systems für das Projekt eingeworben werden konnten.
Seit 2008 arbeiten Forscher:innen an der Universität Klagenfurt an neuen Technologien, die den Einsatz von Drohnen verbessern sollen. Im Fokus steht dabei die Entwicklung von Multidrohnensystemen, in denen mehrere Drohnen autonom navigieren, sich selbstständig koordinieren und Daten austauschen. Die Vision ist, dass Drohnenschwärme ähnlich einem Vogelschwarm ohne zentrale Programmierung Aufgaben erledigen. Eine große Herausforderung ist dabei die kamerabasierte Navigation, die es den Drohnen ermöglicht, sich ein Bild von der Umgebung zu machen und sich so in Gebieten unabhängig von GPS zu orientieren. Die Einsatzgebiete der in Klagenfurt entwickelten Drohnentechnologien sind vielfältig: Sie finden Anwendung beim Roten Kreuz und bei der Feuerwehr, in Industrieumgebungen oder in Reedereien bei der Wartung von Schiffen, bei der Waldinventur oder unter marsähnlichen Bedingungen bei einer Analog-Weltraummission.
Diese Forschungsarbeiten sind im Dronehub Klagenfurt gebündelt. Dazu tragen vier Forschungsgruppen bei: Control of Networked Systems (Leitung: Stephan Weiss, Jan Steinbrener, Yannick Morel), Mobile Systems (Leitung: Christian Bettstetter), Pervasive Computing (Leitung: Bernhard Rinner) und Multimedia Communication (Leitung: Christian Timmerer).
Universität Klagenfurt | Forschungskommunikation
Romy Müller
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