Wartezeitenverkürzung muss auf die Liste der Neujahrsvorsätze der Bundesregierung

Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien an Politik: Patientinnen und Patienten werden Sie an Ihren Taten messen

Die aktuelle Umfrage von Unique Research im Auftrag der Tageszeitung „Heute“ zeigt einmal mehr: Die Verkürzung der langen Wartezeiten im Gesundheitssystem ist das größte Anliegen der Bevölkerung. Fast gleichauf liegt der Ruf nach einem Ausbau der Ordinationen mit Kassenvertrag. Ein Zustand, auf den auch die Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien regelmäßig hinweist. „Bereits unsere Wartezeitenstudie 2024 hat gezeigt, dass sich die Bedingungen für Patientinnen und Patienten in den letzten zwölf Jahren enorm verschlechtert haben“, sagt Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien. „Die Wartezeiten in den Wiener Kassenordinationen haben sich merklich erhöht, in einzelnen Fachbereichen können aufgrund der hohen Auslastung gar keine neuen Patientinnen und Patienten mehr aufgenommen werden.“ Denn während die Bevölkerung wächst, werden die Kassenärztinnen und -ärzte immer weniger. „2013 betreute in Wien eine Kassenärztin oder ein Kassenarzt für Allgemeinmedizin durchschnittlich 2.200 Patientinnen und Patienten. Heute sind es bereits 3.100“, berichtet Kamaleyan-Schmied. „Wir Ärztinnen und Ärzte kämpfen mit vollem Einsatz dagegen an, aber so ist das nicht mehr stemmbar.“ Ohne gezielte Gegenmaßnahmen wird sich dieser Zustand in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Pension gehen und damit viele Kassenärztinnen und -ärzte, drohen in vielen Fächern massive Versorgungslücken.

„Die aktuellen Umfrageergebnisse sind ein unmissverständlicher Auftrag der Bevölkerung an die Bundesregierung, die Verkürzung der Wartezeiten und den Ausbau der kassenärztlichen Versorgung ganz oben auf die gesundheitspolitische To-do-Liste für 2026 zu setzen“, betont Kamaleyan-Schmied. „Patientinnen und Patienten haben großes Vertrauen in ihre Ärztinnen und Ärzte.“ Aber durch die langen Wartezeiten und längst Realität gewordene „Drei-Minuten-Medizin“ entsteht immer mehr Unzufriedenheit und Frust. „Jetzt ist die Politik am Zug, dieses Problem anzugehen und die Verkürzung der Wartezeiten nicht nur als Neujahrsvorsatz zu sehen“, sagt Kamaleyan-Schmied und bietet an: „Wenn die Regierung vernünftige Lösungsansätze sucht, dann stehen wir gerne mit Ideen zur Attraktivierung und Stabilisierung des Gesundheitssystems bereit.“

Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien
Mag. Katharina Hemmelmair
Telefon: 06649697506
E-Mail: hemmelmair@aekwien.at

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