„Bewusst gesund“: Young Carers – wenn Kinder die Eltern pflegen

Am 20. Dezember um 17.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON

Dr. Christine Reiler präsentiert im ORF-Gesundheitsmagazin „Bewusst gesund“ am Samstag, dem 20. Dezember 2025, um 17.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON folgende Beiträge:

Young Carers – wenn Kinder die Eltern pflegen

Während viele Familien in der Weihnachtszeit zur Ruhe kommen, übernehmen in Österreich Tausende Kinder und Jugendliche Aufgaben, die weit über das normale Mithelfen in ihrem Alter hinausgehen. Sie pflegen kranke Eltern, unterstützen Geschwister oder helfen Angehörigen im Alltag – oft unsichtbar und ohne ausreichende Unterstützung. Diese jungen Menschen nennt man Young Carers. Sie schlüpfen oft durch einen Krankheitsfall in eine Rolle, die sich von pflegenden erwachsenen Angehörigen kaum unterscheidet. Sie kümmern sich um Aufgaben wie Waschen, Kochen, Verbände wechseln, Medikamentenorganisation oder übernehmen seelischen Beistand. Zeit für Freunde und eigene Bedürfnisse bleibt dabei kaum. Schulische Probleme bis hin zu psychischen Belastungen und Einsamkeit sind keine Seltenheit. Auf der anderen Seite entwickeln Young Carers oft auch eine bemerkenswerte Stärke und Reife. In „Bewusst gesund“ erzählt Chiara-Marie, wie sie mit acht Jahren Young Carer – also eine minderjährige pflegende Angehörige – wurde und jahrelang ihren an Krebs erkrankten Vater pflegte. Gestaltung: Larissa Putz

Studiogespräch: Pflegende Minderjährige

Pflegende Kinder und Jugendliche, sogenannte „Young Carers“, übernehmen im Verborgenen große Verantwortung im Familienalltag. Sie unterstützen kranke Angehörige, ohne selbst als belastet oder hilfsbedürftig wahrgenommen zu werden. Besonders betroffen sind Mädchen. Die fehlende gesellschaftliche Sichtbarkeit erschwert den Zugang zu Unterstützung und Entlastung. Statt Mitleid benötigen die Betroffenen ernsthafte Anerkennung, konkrete Hilfsangebote und Mitbestimmung. Das Thema wirft zentrale Fragen nach Überforderung, Rollenbildern und dem Recht auf eine unbeschwerte Kindheit auf, erläutert Pflegewissenschafter Dr. Martin Nagl-Cupal.

Safran – was steckt in den roten Fäden?

Safran – das teuerste Gewürz der Welt – ist seit Jahrtausenden ein Symbol für Luxus, Gesundheit und Mystik. Die kostbaren roten Fäden der Krokusblüte sind nicht nur kulinarisch ein Highlight, sondern zunehmend auch Gegenstand medizinischer Forschung. In Österreich wird Safran in mühsamer Handarbeit angebaut und geerntet. Bis zu 200.000 Blüten benötigt man für ein einziges Kilogramm Safran. Jeder Erntegang beginnt im Morgengrauen, denn nur frisch gepflückte Narben garantieren höchste Qualität. Safran enthält Flavonoide, ätherische Öle wie Safranal und Carotinoide wie das wasserlösliche Crocin – Stoffe, die entzündungshemmend, antioxidativ und stimmungsaufhellend wirken. Erste Studien zeigen sogar Erfolge bei der Behandlung von ADHS bei Kindern oder im Bereich der Gewichtsregulation. Doch Safran ist nicht gleich Safran: Besonders Pulverware wird häufig mit Kurkuma oder Paprika verfälscht. Echte Safranfäden lassen sich an ihrer langsamen Färbung und der leicht bitteren Note sowie dem trichterartigen Ende erkennen. Wichtig: Safran ist derzeit kein zugelassenes Arzneimittel. Wer auf Nahrungsergänzungsmittel setzt, sollte auf Qualität achten und Rücksprache mit einem Arzt bzw. einer Ärztin halten. Gestaltung: Larissa Putz

„Bewusst gesund“-Tipp zum Thema Arthrofibrose

Eine Arthrofibrose tritt häufig nach der Verletzung oder Operation eines Gelenks auf. Darunter versteht man eine krankhafte, überschießende Narbenbildung im betreffenden Gelenk, die zu starken Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit führt. Ursache ist eine übermäßige Vermehrung von Bindegewebszellen, die gesundes Gewebe verdrängen. Was man dagegen tun kann, erklärt Prof. Dr. Siegfried Meryn.

Zurück ins Leben – nach Horrorunfall zum Spitzensportler

Vor acht Jahren stürzte Henrik Andersson in Wien vor die U-Bahn, die Ursache ist bis heute unklar, vermutet wird ein Schwächeanfall. Der junge Mann überlebte nur knapp mit schwersten Verletzungen und einer tiefen Querschnittslähmung. Sein Leben im Rollstuhl zu akzeptieren, war ihm vor allem aufgrund seines liebevollen familiären Umfelds möglich – und dank des Tischtennis-Sports. Denn schon im Rehab-Center kam Henrik in Form von Bewegungstherapie mit Tischtennis in Berührung. Daraus wurde ein zweites Leben – der junge Mann gehört heute zu Österreichs Topathleten im Para-Tischtennis. Gestaltung: Christian Kugler

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