EQS-News: EVN AG: Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2024/25

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EVN AG: Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2024/25

18.12.2025 / 07:30 CET/CEST
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Highlights

• Rückgang im Konzernergebnis um 7,4 % auf 436,7 Mio. Euro
• Schwächeres Wind- und Wasserdargebot, Ergebnisnormalisierung im
Vertrieb
• Umsetzung des 1,5°C-Übergangsplan in der EVN Gruppe 
• Anstieg der erneuerbaren Erzeugungskapazitäten auf 980 MW durch Ausbau
von Windkraft und Photovoltaik
• Errichtung des ersten „Super-Hybrid-Parks” in Trumau/Tattendorf
• Inbetriebnahme der 60 km langen Trinkwasserversorgungsleitung im
Waldviertel
• Gesamtinvestitionen für die Energiezukunft erstmals über 900 Mio. Euro
• Dividendenvorschlag von 0,90 Euro pro Aktie auf Vorjahresniveau

Energiewirtschaftliches Umfeld

Das Berichtsjahr war in allen drei Kernmärkten der EVN von deutlich
kälterer Witterung geprägt als die vorangegangene Geschäftsperiode. Die
Heizgradsumme lag in Österreich deutlich über dem Vorjahreswert, jedoch
knapp unter dem langjährigen Durchschnitt. Auch in Bulgarien war es
deutlich kühler als im Vorjahr, das langjährige Mittel konnte aber nicht
ganz erreicht werden. In Nordmazedonien kam der Wert zwar auch über dem
Vorjahreswert, jedoch weiterhin deutlich unter dem langjährigen
Durchschnitt zu liegen.

Die Bedingungen für die Stromerzeugung aus Wasser und Wind zeigten sich in
der Berichtsperiode deutlich ungünstiger als im Vergleichszeitraum. So
blieb sowohl das Windaufkommen in Österreich und Bulgarien als auch das
Wasserdargebot in Österreich, Deutschland und Nordmazedonien nicht nur
hinter den teils sehr hohen Vorjahreswerten, sondern auch hinter dem
langjährigen Durchschnitt deutlich zurück. Aufgrund der wachsenden
Bedeutung erneuerbarer Kapazitäten im Energiesystem ist die unterjährige
Entwicklung der Strompreise stark von saisonalen Effekten und den
Erzeugungsbedingungen für erneuerbare Energien beeinflusst. Im
Berichtsjahr führten die geringeren Erzeugungsmengen aus Wind- und
Wasserkraft zu einem deutlichen Anstieg der Marktpreise für Strom.

Anstieg im EBITDA und EBIT, Konzernergebnis unter Vorjahresniveau

Die Umsatzerlöse der EVN stiegen im Berichtszeitraum um 3,8 % auf 3.000,0
Mio. Euro. Zurückzuführen war dies auf positive Mengen- und Preiseffekte
in den Vertriebsgesellschaften in Bulgarien und Nordmazedonien sowie in
den Verteilnetzgesellschaften in allen drei Kernmärkten der EVN. Die
kühleren Temperaturen im Winterhalbjahr bewirkten zudem auch einen
Umsatzanstieg bei der EVN Wärme. Abgeschwächt wurden diese Entwicklungen
durch preis- und mengenbedingt rückläufige Erlöse aus der Vermarktung der
eigenen erneuerbaren Erzeugung und im Erdgashandel.

Höhere Beschaffungskosten im Energievertrieb in Südosteuropa bewirkten
eine Zunahme im Aufwand für Fremdstrombezug und Energieträger um 10,3 %
auf 1.503,0 Mio. Euro. Gedämpft wurde dieser Effekt durch geringere
Beschaffungsmengen und -kosten für Erdgas sowie in der Erzeugung. Die
Fremdleistungen und der sonstige Materialaufwand erhöhten sich um 10,4 %
auf 312,7 Mio. Euro. Hauptgrund dafür waren Reparaturaufwendungen für
Hochwasserschäden, die jedoch weitgehend durch Versicherungsleistungen
gedeckt waren. Dies führte auch zu einem Anstieg der sonstigen
betrieblichen Erträge. Während sich der Personalaufwand erhöhte, gingen
die sonstigen betrieblichen Aufwände, die im Vorjahr vor allem von einer
Forderungswertberichtigung geprägt waren, zurück.

Der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem
Charakter verbesserte sich mit 128,6 Mio. Euro im Jahresabstand deutlich
(Vorjahr: 24,2 Mio. Euro). Hauptgrund dafür war die wie erwartet
eingetretene Ergebnisnormalisierung der EVN KG. Während auch die RAG einen
im Jahresvergleich höheren Ergebnisbeitrag leistete, waren vor allem bei
der Burgenland Energie, den Verbund Innkraftwerken sowie dem albanischen
Wasserkraftwerk Ashta Rückgänge zu verzeichnen. Bei der Burgenland Energie
und beim Kraftwerk Ashta waren allerdings im Vorjahr positive
Einmaleffekte enthalten. Als Resultat dieser Entwicklungen verbesserte
sich das EBITDA im Jahresabstand um 19,2 % auf 909,1 Mio. Euro.

Die planmäßigen Abschreibungen erhöhten sich investitionsbedingt um 7,9 %
auf 360,1 Mio. Euro. Im Berichtszeitraum waren weiters Effekte aus
Werthaltigkeitsprüfungen von insgesamt –58,2 Mio. Euro (Vorjahr: –24,9
Mio.Euro) zu verbuchen, die überwiegend die EVN Wärmekraftwerke betrafen
und durch das Hochwasser 2024 bedingt waren. Per Saldo errechnete sich
damit für das Geschäftsjahr 2024/25 ein EBIT von 490,9 Mio. Euro (Vorjahr:
404,3 Mio. Euro). 

Einen deutlichen Rückgang hatte die EVN in der Berichtsperiode beim
Finanzergebnis zu verzeichnen, das sich im Jahresabstand von 145,6 Mio.
Euro auf 83,6 Mio. Euro reduzierte. Hauptgrund dafür war ein Rückgang der
Dividende der Verbund AG, die für das Geschäftsjahr 2024 mit 2,80 Euro pro
Aktie deutlich unter dem Vorjahreswert von 4,15 Euro pro Aktie lag.
Zusätzlich belastet wurde das Finanzergebnis durch einen Währungseffekt im
Zusammenhang mit einer Entkonsolidierung.

In Summe lag das Ergebnis vor Ertragsteuern mit 574,4 Mio. Euro um 4,5 %
über dem Vorjahreswert. Nach Berücksichtigung des Ertragsteueraufwands von
65,6 Mio. Euro (Vorjahr: 32,1 Mio. Euro) und des Ergebnisanteils nicht
beherrschender Anteile errechnete sich ein Konzernergebnis von 436,7 Mio.
Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Rückgang um 7,4 %. 

Aktualisierung der Strategie 2030 und 1,5°C-Übergangsplan mit solider
Bilanzstruktur

Die im Geschäftsjahr 2024/25 erfolgte Aktualisierung der Strategie
erbrachte klare Zielsetzungen und Prioritäten für die Ausrichtung des EVN
Konzerns. Im Mittelpunkt steht der Beitrag der EVN Gruppe zur
Transformation des Energiesystems, Die Schwerpunkte dabei reichen vom
Ausbau erneuerbarer Energien über notwendige Investitionen in die
Netzinfrastruktur bis hin zur Nutzung von Potenzialen aus erneuerbar
erzeugter Überschussenergie. Hier setzt die EVN in den kommenden Jahren
auf die Errichtung und den Betrieb von Großbatteriespeichern. Gleichzeitig
erfolgen Investitionen in die E-Ladeinfrastruktur, um die
sektorübergreifende Nutzung von erneuerbarem Strom für die Mobilität
voranzutreiben. Auch Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher
Intelligenz wird in vielen Bereichen essenziell – vom Datenmanagement und
der Systemsteuerung im Netzbetrieb bis hin zur Weiterentwicklung unserer
Vertriebsprozesse. Mit dieser strategischen Ausrichtung schaffen wir die
Grundlagen für nachhaltiges Wachstum und eine kontinuierliche
Performancesteigerung im Konzern.

Im Berichtsjahr 2024/25 wurde auch der 1,5°C-Übergangsplan der EVN
finalisiert und die entsprechenden Ziele zur Reduktion der
Treibhausgasemissionen extern und wissenschaftsbasiert überprüft und
validiert. Diese Reduktionsziele umfassen nicht nur die wesentlichen
Treibhausgasemissionen aus der eigenen Geschäftstätigkeit (z. B. Strom-
und Wärmeerzeugung, Stromnetzverluste und Gas-Netzabsatz), sondern auch
Treibhausgasemissionen entlang der Wertschöpfungskette (z. B.
Energienutzung durch Kund*innen). Das Geschäftsmodell der EVN steht somit
in Einklang mit dem 1,5°C-Ziel des Pariser Klimaabkommens.

Die EVN verfügt über eine solide und stabile Kapitalstruktur, die eine
gute Grundlage für die Umsetzung des ambitionierten Investitionsprogramms
bildet. Im Rahmen der Strategie 2030 wird die EVN bis 2030 jährlich
durchschnittlich rund 1 Mrd. Euro investieren. Davon fließen etwa vier
Fünftel nach Niederösterreich, mit den Schwerpunkten Netze, erneuerbare
Erzeugung, Großbatteriespeicher, E-Ladeinfrastruktur und
Trinkwasserversorgung. Im Berichtszeitraum stiegen die Investitionen
erstmals auf über 900 Mio. Euro, wovon 89,1 % als taxonomiekonform gemäß
Artikel 8 der EU-Taxonomie-Verordnung (EU) 2020/852 klassifiziert und
damit als ökologisch nachhaltig eingestuft werden. Die Nettoverschuldung
der EVN lag am 30. September 2025 bei 1.155,9 Mio. Euro (30. September
2024: 1.129,3 Mio. Euro).

Energie. Wasser. Leben. – Entwicklungen im Energie- und Umweltgeschäft

Energiegeschäft
Die Stromerzeugung der EVN lag in der Berichtsperiode mit 2.915 GWh um
12,2 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Das unterdurchschnittliche
Wind- und Wasserdargebot konnte auch von den Kapazitätserweiterungen im
Bereich der Windkraft und Photovoltaik nicht ausgeglichen werden und
führte insgesamt zu einem Rückgang der erneuerbaren Erzeugung um 16,9 %
auf 2.325 GWh. Der Anstieg der thermischen Erzeugung auf 590 GWh (Vorjahr:
519 GWh) wurde durch häufigere Abrufe des Kraftwerks Theiß durch den
österreichischen Übertragungsnetzbetreiber zur Netzstabilisierung
verursacht. Der Anteil der erneuerbaren Erzeugung lag bei 79,8 % (Vorjahr:
84,4 %).

Die hohe Dynamik im Ausbau der erneuerbaren Erzeugung setzte sich auch im
Berichtszeitraum fort. Mit abgeschlossenen Repowering-Projekten und der
Inbetriebnahme von neu errichteten Windkraft- und Photovoltaikparks
verfügt die EVN zum Stichtag 30. September 2025 über eine installierte
Leistung an erneuerbaren Stromerzeugungskapazitäten von 980 MW. Eine gut
abgesicherte Projektpipeline gewährleistet, dass die Ausbauziele für
Windkraft (770 MW), Photovoltaik (300 MWp) und Batteriespeicher (300 MW)
bis 2030 erreichen werden können. Mit dem Bau eines 3,4 MW großen
Batteriespeichers in Trumau wird im Zusammenspiel mit dem bestehenden
Windpark Tattendorf und dem Sonnenkraftwerk in Trumau der erste
„Super-Hybrid-Park” entstehen. Batteriespeicher gelten als
Schlüsseltechnologien für einen erfolgreichen Weg in die erneuerbare
Energiezukunft, da mit ihrem Einsatz Stromerzeugung, Verbrauch und
Speicherung optimal aufeinander abgestimmt werden können.

Umwelt- und Wassergeschäft
Die Trinkwasserversorgung in Niederösterreich sowie die laufende
Verbesserung dieser Infrastruktur zur Gewährleistung der
Versorgungssicherheit ist ein zentraler Investitionsschwerpunkt der EVN.
Im Berichtsjahr wurde die 60 km lange, überregionale Transportleitung im
Waldviertel fertig gestellt und in Betrieb genommen. In Reisenberg im
Industrieviertel wird an der Errichtung der bereits achten
Naturfilteranlage gearbeitet.

Im Juni 2025 erfolgte die Vertragsunterzeichnung mit STRABAG zum Verkauf
des internationalen Projektgeschäfts; das Closing der Transaktion wird für
Anfang 2026 erwartet.

Dividende und Ausblick auf das Geschäftsjahr 2025/26

Für das Geschäftsjahr 2025/26 geht die EVN unter der Annahme eines
stabilen regulatorischen und energiepolitischen Umfelds von einem EBITDA
und einem Konzernergebnis etwa auf dem Niveau des Vorjahres aus. Das
Konzernergebnis wird dabei in einer Bandbreite von etwa 430 Mio. Euro bis
480 Mio. Euro erwartet. Planungsunsicherheiten bestehen vor allem bei den
energiewirtschaftlichen Parametern. So können Abweichungen der auf
langjährigen Durchschnittswerten beruhenden Planannahmen für die
Erzeugungskoeffizienten im Bereich der Erneuerbaren sowie der für den
Energie- und Netzabsatz relevanten temperaturabhängigen Energienachfrage
zu Ergebnisschwankungen führen. Im Finanzergebnis wiederum sorgt die Höhe
der Dividendenausschüttung der Verbund AG für eine gewisse
Planungsunsicherheit.

Auf Basis des im Geschäftsjahr 2024/25 erwirtschafteten Konzernergebnisses
von 436,7 Mio. Euro wird der Vorstand der 97. ordentlichen
Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende von 0,90 Euro je Aktie
vorschlagen. Die künftige Dividendenpolitik wird vor dem Hintergrund
stabiler regulatorischer und energiepolitischer Rahmenbedingungen
angepasst. Für die Geschäftsjahre ab 2025/26 soll die
Dividendenausschüttung zumindest 0,90 Euro je Aktie betragen. In den
Folgejahren soll die Dividendenausschüttung bis zum Geschäftsjahr 2029/30
auf zumindest 1,10 Euro je Aktie so erhöht werden, dass eine
Ausschüttungsquote von rund 40 % erreicht wird.

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