Monitoring von Naturgefahren und Bewegungsanalysen im Sport mithilfe innovativer Sensorsysteme

Forscher*innen am LEHRSTUHL FÜR AUTOMATION UND MESSTECHNIK an der MONTANUNIVERSITÄT LEOBEN arbeiten an verteilten und vernetzten Sensorsystemen: Mit dieser Technologie können beispielsweise erste Anzeichen für Rutschungen und Murenabgängen in erosionsgefährdeten, meist ländlichen Bereichen überwacht werden. Durch die Integration von Sensoreinheiten in Schutzbauten wie Steinschlagnetzen lässt sich deren Zustand kontinuierlich überwachen, wodurch frühzeitig vor vermehrten Steinschlagereignissen und Murenabgängen gewarnt werden kann. Die neuartigen Sensor-Systeme können im Sinne des Gefahrenschutzes aber auch in Staumauern, an Brücken oder Gebäuden zur Anwendung kommen. Eine andere Anwendung der entwickelten Technologie ist der Sport: Bewegungssensoren können hier Performance-Daten von Sportlern etwa während des Schwimmens aufzeichnen, analysieren und auswerten.

Der Lehrstuhl für Automation und Messtechnik an der Montanuniversität Leoben konzentriert sich auf die drei Forschungsschwerpunkte Sensor-Systeme, optische Messtechnik sowie Automatisierung und Robotik. Übergeordnet über all diese Themenbereiche beschäftigen sich die Leobener Forscher*innen mit vielfältigen Themen der Digitalisierung.

Angesprochen darauf, welche Projekte aktuell große Zukunftsrelevanz besitzen, gibt UNIV.-PROF. THOMAS THURNER, LEITER DES LEHRSTUHLS, einen Einblick: „Eine der aktuell spannendsten Forschungsrichtungen bei uns sind wohl verteilte, vernetzte Sensorsysteme. Diese können an bestimmten Positionen von großen oder verteilten industriellen Anlagen, in Infrastruktur wie z. B. Gebäuden oder aber auch in der Natur platziert werden, etwa als Teil von Schutzbauten wie Steinschlagnetze. Beschleunigungssensoren und Neigungssensoren nehmen in diesem Fall an unterschiedlichen Positionen Daten auf, analysieren diese, und senden die relevanten Informationen über eine drahtlose Anbindung in eine übergeordnete Datencloud. Dort werden die übertragenen Daten gesammelt, verarbeitet und analysiert, um etwa ein permanentes Last- und Bewegungsmonitoring durchzuführen.“
„Das noch im erfolgreichen Versuchsstadium befindliche System soll schon bald reale Szenarien überwachen“, erklärt Thurner, „wie z. B. ob es durch eine Lawine oder einer Mure einen Impact gegeben hat, ob die Schutzverbauung noch intakt ist, und ob bzw. wie viel Material in einem Steinschlagnetz liegt.“ Ein wesentlicher Fokus der Entwicklungsarbeiten wird darauf gelegt, sehr kostengünstige und möglichst energieautarke Sensor-Systemen zu entwickeln. „Nur so können wir für Gemeinden und für BürgerInnen interessante Lösungen schaffen, um eine großflächige Überwachung und Schutzwirkung durch eine Frühwarnung sicher zu stellen“, erklärt Thurner.

Montanuniversität Leoben
Mag. Christine Adacker
Telefon: +43 | 3842 402 7224
E-Mail: christine.adacker@unileoben.ac.at

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