Glücksspielreform knipst Automaten-Glücksspiel das Licht aus

WIRD DIE GLÜCKSSPIELREFORM 2025 WIE GEPLANT UMGESETZT, DROHT DAS VOLLSTÄNDIGE AUS FÜR DAS AUTOMATEN-GLÜCKSSPIEL AUSSERHALB VON SPIELBANKEN. DIE KONZESSIONÄRE DER LANDESAUSSPIELUNGEN WÜRDEN EINEN JÄHRLICHEN VERLUST VON BIS ZU 42 MILLIONEN EURO EINFAHREN, ZEIGT EINE EVALUIERUNG DES ERSTENTWURFS DURCH DAS BERATERNETZWERKS KREUTZER FISCHER & PARTNER.

Wiewohl in Österreich die Wirtschaft weiterhin stagniert, die Inflation anhaltend hoch und das Budgetdefizit noch lange nicht unter Kontrolle ist, beschäftigt sich die Bundesregierung auch mit Themen, die nichts zur Lösung der für das Land existentiellen Herausforderungen beitragen.

Zum Beispiel mit einer Reform des Glücksspiels. Ein erster Vorschlag des Finanzministeriums wird aktuell in der Regierungskoordination diskutiert. Er sieht unter anderem einschneidende Eingriffe in den Spielverlauf bei Glücksspielautomaten vor, die zu einer substanziellen Abwanderung von Spielern zu illegalen Angeboten führen könnten. Infolge schrumpft der Bruttospielertrag im landesrechtlich lizensierten Sektor um nahezu 30 Prozent.

„Wird der Gesetzesvorschlag wie geplant umgesetzt, bedeutet das mit hoher Wahrscheinlichkeit das Aus für das Automaten-Glücksspiel außerhalb von Spielbanken“, sagt Andreas Kreutzer vom Beraternetzwerk KREUTZER FISCHER & PARTNER. „Wie unsere Berechnungen zeigen, lassen sich im geplanten ordnungspolitischen Rahmen Automatensalons in den Landesausspielungen nicht wirtschaftlich verantwortungsvoll betreiben. Den derzeitigen Konzessionären würden jährliche Verluste von bis zu 42 Millionen Euro drohen.“ Es ist daher davon auszugehen, dass die meisten Anbieter ihre Konzession zurücklegen müssen, bzw. wenn die Bestimmungen erst im Rahmen eines neuen Bieterverfahrens angewandt werden, an einem solchen nicht mehr teilnehmen. Für den Spielerschutz wäre das eine schlechte Nachricht, wenn dadurch das illegale und unregulierte Glücksspiel wieder deutlich an Bedeutung gewinnt.

GLÜCKSSPIELREFORM 2025 BRINGT STAATSHAUSHALT UM STEUERN UND ABGABEN

Zudem sind vor dem Hintergrund, dass laut aktuellem Regierungsprogramm die Steuereinnahmen aus Glücksspiel und Sportwetten im Zeitraum 2026 bis 2031 um insgesamt rund 1,1 Milliarden Euro steigen sollen, die im Erstentwurf angeführten Änderungen, speziell hinsichtlich der Landesausspielungen, kontraproduktiv. „Selbst wenn die Konzessionäre das Automaten-Glücksspiel mit Verlust weiter betreiben würden, müsste der Staatshaushalt – im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2023/2024 – mit Mindereinnahmen bei der Umsatzsteuer und der Glücksspielabgabe von jährlich bis zu 30 Millionen Euro rechnen“, so Kreutzer, „Etwas mehr als ein Drittel davon würde die Budgets der Länder belasten.“ Die komplette Einstellung des Automaten-Glücksspiels außerhalb von Spielbanken würde dem Steuerzahler noch um ein Vielfaches teurer kommen. In den Jahren 2023 und 2024 spülten die Glücksspielautomaten jährlich insgesamt rund 107 Millionen Euro in die Staatskasse.

KREUTZER FISCHER & PARTNER Beraternetzwerk
Andreas Kreutzer
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