„kreuz & quer reportage“ zum Thema „Franz von Assisi und die Weihnachtskrippe“

Am 21. Dezember um 12.35 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON

Wie kaum ein anderer christlicher Heiliger hat Franz von Assisi (1181–1226) nicht nur die christliche Praxis, sondern den Geist des Abendlandes geprägt. Die Nachfolge Christi nahm er wörtlich. Franziskus, reicher Kaufmannssohn aus Assisi in Umbrien, gab all seinen Besitz auf, lebte bei den Leprakranken und pflegte sie. Er trug nur eine einfache Kutte mit Hanfkordel und oft nicht einmal Sandalen. Er schrieb und predigte in der Volkssprache, anders als die gelehrten Theologen und religiösen Spezialisten seiner Zeit. Er konnte so gut diskutieren und argumentieren, dass selbst der Sultan in Ägypten beeindruckt war. All das machte auf alle Bevölkerungsschichten, reich und arm, ungeheuren Eindruck. Franziskus und seine Minderbrüder zogen durch die Lande, predigten und lehrten. Dass sie dabei arm und bescheiden auftraten, ihren Unterhalt aus kleinen Zuwendungen und durch ihrer Hände Arbeit bestritten, entzog den anderen Bewegungen und vermeintlichen Feinden der Kirche die Grundlage.

Die Erfindung der Weihnachtskrippe, die Franziskus zugeschrieben wird, zeigt, mit welchen einfachen und plakativen Mitteln Franziskus den Menschen die Botschaft Christi nahebringen wollte: Er baute in der Kirche im kleinen Ort Greccio einen Futtertrog auf, füllte ihn mit Stroh, stellte einen lebenden Ochsen und einen lebenden Esel dazu, baute über dem Trog einen Altar und hielt die Eucharistie: Seht, so arm ist Gott zur Welt gekommen, seht, diesem Beispiel sollt ihr folgen. Franziskus glaubte, alle Menschen und natürlichen Wesen seien von Gott beseelt. Folgerichtig hielt er nicht nur alle Menschen, sondern die ganze Schöpfung für schützenswert – ein Vorgriff auf moderne Menschenrechts- und Umweltschutzideen. Er gilt als der erste Heilige, der Stigmata – die Wundmale Christi – empfangen hat. Ob er sich diese selbst beigebracht hat oder ob sie sich wirklich spontan bildeten, war schon damals umstritten. Sie dokumentierten seine vollkommene Identifikation mit dem Heiland. Franziskus wurde 1228, nur zwei Jahre nach seinem Tod, heiliggesprochen – ein damals unerhörter Vorgang.

Für „kreuz & quer reportage“ hat Regisseur Peter Beringer in der Vorweihnachtszeit Assisi und Greccio sowie die dort wirkenden Franziskaner besucht und aus den Begegnungen und Gesprächen mit ihnen ein Porträt des Menschen Franz von Assisi und seiner Zeit gestaltet, das am Sonntag, dem 21. Dezember 2025, um 12.35 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON zu sehen ist.

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