
ÖHV Oberösterreich: Hotellerie braucht Entlastung und Airport-Strategie
Unerfreuliche Branchenzahlen bringt eine Befragung der ÖHV Oberösterreich zutage. Landesvorsitzende Sophie Schick fordert umfassende Maßnahmen.
Über die Feiertage sind die Hotels gut gebucht, doch im Advent wurde bei Firmenfeiern gespart. In Summe ist die Lage nicht sehr rosig. Das zeigt eine Mitgliederbefragung der Österreichischen Hotelvereinigung in Oberösterreich unter ihren 137 Mitgliedern. Die Nächtigungen dürften auf Vorjahresniveau bleiben. Dass das nicht reicht, erklärt ÖHV-Vizepräsidentin und Landesvorsitzende Sophie Schick: „44% rechnen mit rückläufigen Ergebnissen, nur jeweils 28% mit besseren oder gleichbleibenden.“
EINNAHMEN SINKEN, KOSTEN STEIGEN
Einer der Hauptgründe dafür sind die Kostensteigerungen der letzten Jahre. 68% der Befragten können, die teilweise weitergeben, 32% gar nicht. Dazu sparen die Gäste bei der Konsumation (50%), reduzieren die Aufenthaltsdauer (42%) und weichen auf günstigere Zimmerkategorien aus (35%). „Rückläufige Einnahmen und steigende Kosten sind die schlechteste aller möglichen Kombinationen. Es braucht umfassende Entlastungsmaßnahmen jetzt“, fordert Schick mehr Tempo bei Reformen des Bundes: „Der hat die großen Hebel in der Hand!“ So müsse es reichen, wenn Betriebsanlagen von einer Stelle überprüft und genehmigt werden, nicht von Fachfirma, Arbeitsinspektorat und Gewerbebehörde. Das würde Aufwand und Kosten für den Betrieb und die Behörden reduzieren.
INVESTITIONEN FÖRDERN HEISST WIRTSCHAFT IN DER REGION STÄRKEN
Die schwierige Lage wirkt sich auch auf die Investitionen aus: 4% wollen die erhöhen, 46% senken. „Dabei wäre das jetzt regionalwirtschaftlich so wichtig! Hotels vergeben Aufträge laut Wertschöpfungsstudie des Wirtschaftsministeriums zu 80% im Umkreis von 60 km. Investitionen wieder attraktiver zu machen, würde die Wirtschaft in der gesamten Region stärken“, appelliert Schick an Bund und Land, rasch zu reagieren.
FLUGVERBINDUNG LINZ – FRANKFURT RASCH WIEDERHERSTELLEN
Eine zusätzliche Belastung ist die Streichung der Flugverbindung Linz – Frankfurt: „Wenn mitten in der Krise die einzige Passagier-Verbindung eines Industrie-Standorts zu einem internationalen Hub gekappt wird, fehlt die natürlich – umso mehr, als Kongressgäste im Durchschnitt doppelt so viel ausgeben wie andere.“ Laut Mitgliederbefragung bemerken 40% negative Auswirkungen, 4% gravierende Einnahmenverluste. Dass das Land die Verbindung rasch wiederherstellen will, begrüßt die Branchensprecherin. Doch bis die Strecke mit Beginn des Sommerflugplans wieder bedient wird, gehe Zeit und Geschäft verloren: „Gerade in einer wirtschaftlich so schwierigen Zeit brauchen wir die direkte Verbindung zu einem so wichtigen Markt.“
FLUGHAFEN IN STANDORT- UND TOURISMUSSTRATEGIE VERANKERN!
Mehr Low Cost Carrier am Linz Airport wünschen sich 25% der Befragten, eine zukunftsfähige Strategie, gemeinsam getragen von Politik und Wirtschaft, mit 63% mehr als doppelt so viele, dicht gefolgt von einer besseren öffentlichen Anbindung des Flughafens und mehr internationalen Flugverbindungen (beide jeweils 58%). „Flughäfen und Airlines sind die Lebensader der regionalen Wirtschaft, sind zentraler Bestandteil der kritischen Infrastruktur. Wir werden Österreich und Europa nicht aus der Krise holen, wenn wir wichtige Verkehrsadern kappen“, so Schick.
RENTABILITÄT DES LINZ AIRPORT DURCH NEUE FLUGVERBINDUNGEN SICHERZUSTELLEN
Bestätigt sieht Schick sich durch den Bericht des Landesrechnungshofs zum Flughafen: „Wenn die Zahl der Passagiere von 436.000 im Jahr 2019 binnen fünf Jahren auf 181.000 sinkt, läuft einiges schief“, befürwortet Schick die Rechnungshof-Vorschläge nach umfassenden Kürzungen bei Repräsentationsausgaben und Sponsoring oder den Einstieg privater Investoren. Die öffentliche Unterstützung zu reduzieren wäre jedoch falsch: „Jetzt muss investiert werden!“ Neue Airlines und Verbindungen nach Linz zu holen sei der entscheidende Hebel: „Der Rechnungshof sieht 500.000 Passagiere als Untergrenze für die Wirtschaftlichkeit des Flughafens. Wenn wir von der Regierung die verbindliche Zusage bekommen, dass Politik und Wirtschaft gemeinsam an dem Ziel arbeiten, entwickeln wir unser Angebot auch mit!“
QUALITÄTS- UND INVESTITIONS-OFFENSIVE IM GESAMTEN ÖFFENTLICHEN VERKEHR NÖTIG
Bei der öffentlichen Anbindung ortet die Branche generell Nachhol- und Investitionsbedarf: Nur 12% der Befragten sind damit sehr zufrieden, 42% bewerten sie als eher schlecht, 12% als sehr schlecht. Die Wunschliste ist lang und reicht von einem dichteren Takt bei den Öffis über mehr Radwege und E-Mobilität sowie Spät- und Wochenendverbindungen bis hin zu mehr Parkmöglichkeiten. Die ÖHV forciert die öffentliche Anreise zum Hotelkongress 2026, der von 14. bis 16. Jänner an die 700 Teilnehmer:innen nach Linz bringt.
Informationen zum Programm am Hotelkongress 2026 finden Sie unter www.oehv.at/hotelkongress, die Umfrage-Ergebnisse hier, ein Portraitbild der ÖHV-Landesvorsitzenden Vizepräsidentin Sophie Schick zur kostenlosen Verwendung hier und weitere Pressemeldungen der ÖHV sowie Bildmaterial unterwww.oehv.at/presse
Österreichische Hotelvereinigung
Martin Stanits
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