Tod, Verzweiflung und Zerstörung – Kein Weihnachtsfrieden in der Ukraine

Caritasdirektor Schwertner: „Kinder, intern Vertriebene, ältere Menschen, Veteranen und ihre Familien brauchen im vierten und härtesten Kriegswinter dringend mehr Hilfe!“

Wenige Tage vor Weihnachten besuchte ein Team der Caritas aus Österreich zahlreiche ihrer Hilfsprojekte in der Ukraine. „Die Lage im vierten und härtesten Kriegswinter ist dramatisch und spitzt sich aktuell weiter zu. 12,7 Millionen Menschen sind auf tägliche humanitäre Hilfe angewiesen. Kinder und ältere Menschen leiden besonders unter der großen Not und den täglichen Angriffen. Viele Menschen mussten flüchten und haben alles verloren. Während internationale Hilfen zurückgehen, ist der Bedarf an humanitärer Notversorgung und psychosozialer Hilfe nach fast vier Jahren Angriffskrieg größer denn je“, zeigt sich Caritasdirektor Klaus Schwertner nach seinem sechstägigen Solidaritätsbesuch besorgt. Die Reise in der Woche vor Weihnachten führte das Caritasteam vom südukrainischen Odessa über Winnyzja bis nach Ternopil und Ivano Frankivsk in den Westen des Landes. Odessa erlebte in der Nacht von 12. auf 13. Dezember die heftigsten Attacken seit Beginn des Angriffskrieges 2022. Auch danach dauerte der Beschuss noch tagelang an. Die Folge: Der Notstand musste in der Region Odessa ausgerufen werden. Zehntausende Menschen harren ohne Strom, Heizung und Wasserversorgung in ihren Wohnungen und Häusern aus. Fast im Stundentakt heulen die Sirenen für Luftalarme. Auch das Caritasteam musste zwei Nächte im Bunker ihrer Unterkunft schlafen.

Die Not beschränkt sich keineswegs nur auf den Süden und Osten des Landes, wo die Kämpfe am intensivsten toben. Im westukrainischen Ternopil kam es vor rund einem Monat, am 19. November zu einem folgenschweren Luftangriff. Raketen trafen zwei Wohnhäuser, 120 Wohnungen wurden zerstört und mehr als 60 Menschen getötet, darunter auch mehrere Kinder. „Die lokale Caritas half auch nach diesem Angriff sofort und unterstützte mit Notunterkünften, Essens- und Hygieneartikeln sowie psychosozialer Betreuung. „Besonders beeindruckend ist die Hilfsbereitschaft und der Zusammenhalt innerhalb der ukrainischen Bevölkerung“, so Schwertner. „Es sind Luftangriffe wie diese, die schmerzhaft deutlich machen, dass der Krieg auch fernab der Frontlinie Tod, Trauer und Zerstörung verursacht.“ Durch massiven Beschuss der Energieinfrastruktur wird Kälte in diesem Krieg noch stärker als bisher als Waffe gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt. Nach dem Rückzug der USA und der Reduzierung von Hilfsgeldern zahlreicher Länder, stellt sich die dringende Frage, wie diese Lücke geschlossen werden kann. „Die Menschen haben Angst, dass sie von der Welt vergessen werden. Auch einige dringend benötigte Caritashilfsprojekte bangen mangels Mitteln um den Fortbestand. Dabei ist der Bedarf schon jetzt größer als das Angebot.“
NOTHILFE UND PSYCHOSOZIALE UNTERSTÜTZUNG DER CARITAS LEBENSWICHTIG

Michaela Ritter
Pressesprecherin
Caritas der Erzdiözese Wien
0676/4634932
michaela.ritter@caritas-wien.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender