Der Umwelt zuliebe: Stadt bittet um ruhigen Jahreswechsel

Während sich viele Menschen auf eine ausgelassene Silvesternacht freuen, bedeutet der Jahreswechsel für andere erheblichen Stress. “Silvesterknallerei ist nicht nur eine Belastung für Kinder, ältere Menschen, Haus- und Wildtiere, sondern auch schlecht für Umwelt und Klima“, betont Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Zu Silvester sollte deshalb auf jede Art von Knallerei verzichtet werden!“

Innerhalb der Stadtgrenzen gibt es – wie auch schon in den Vorjahren – generell ein Verbot von Knallern, Feuerwerksraketen und anderer Pyrotechnik. Feuerwerkskörper setzen Luftschadstoffe wie Feinstaub, Schwefel-, Stickstoffoxide und Schwermetalle in großer Menge frei. Laute Kracher können Menschen und Tieren Stress bereiten und zurück bleibt vom kurzen Vergnügen nur eine Menge Müll.

“Tiere hören deutlich besser als der Mensch und reagieren auf lautes Knallen und Lichtblitze mit Angst oder sogar Panik”, erklärt Ruth Jily, Leiterin des Veterinäramts.

GUT VORBEREITET IN DIE SILVESTERNACHT

Während sich Haustiere in der Wohung oft verkriechen, besteht vor allem beim Spaziergangs mit dem Hund die Gefahr, dass dieser in Panik entläuft. “Führen Sie Ihren Hund an der Leine und lassen Sie auch Freigängerkatzen rund um Silvester möglichst wenig nach draußen”, empfiehlt Jily und ergänzt: “Wer sein Tier verloren hat, sollte unbedingt immer wieder auf der Fundtierseite des Veterinäramts vorbeischauen und das Fundtierservice unter 01 4000 8060 kontaktieren.” In diesen Momenten zeigt sich wie wichtig Mikrochip und die korrekte Registrierung sind: Jeder Hund muss jede Katze sollte gechippt und registriert sein, damit entlaufene Tiere schnell wieder zu ihren Besitzer*innen zurückgebracht werden können.

Das TierQuarTier betreut jährlich zahlreiche Tiere während der Silvesternacht. Thomas Benda, Betriebsleiter des TierQuarTiers, empfiehlt: “Halten Sie Fenster und Rolläden geschlossen, drehen Sie eventuelle entspannende Musik auf und schaffen Sie ruhige und eventuell abgedunkelte Rückzugsorte für Ihr Tier.”

Die Tierschutzombudsstelle Wien bietet online ausführliche Informationen zum Thema Tierwohl rund um den Jahreswechsel an. Dazu die Wiener Tierschutzombudsfrau Eva Persy: “Schaffen Sie geschützte Ruheinseln für Ihr Tier. Versuchen Sie selber Gelassenheit auszustrahlen und lassen Sie verängstigte Tiere bitte keinesfalls über Nacht alleine!”

TIERÄRZTLICHE UNTERSTÜTZUNG FÜR BESONDERS ÄNGSTLICHE TIERE

“Wer sein Tier kennt und weiß, dass es besonders ängstlich ist, sollte rechtzeitig tierärztlichen Rat einholen. Verhaltenstraining, Nahrungsergänzungsmitteln oder – wenn nötig – Medikamente können in der schwierigen Situation unterstützen.” erklärt Manfred Hochleithner, Präsident der Landesstelle Wien der österreichischen Tierärztekammer. “Alle diese Maßnahmem müssen frühzeitig begonnen werden, am 31. Dezember ist es dafür in jedem Fall zu spät!” so Hochleithner.

BESONDERE GEFAHR FÜR WILDTIERE

Mindestens genauso belastend und zusätzlich auch gefährlich ist der Jahreswechsel für Wildtiere: “Sie können sich nicht verkriechen und sind den Lichtblitzen und dem Lärm hilflos ausgeliefert. Eigentlich müssen sie Ihre Energiereserven im Winter so effizient wie möglich einsetzen, doch nur allzuoft fliehen sie in Panik vor den Knallgeräuschen. Ein Entkommen ist nur schwer möglich und jede Flucht verbraucht Kraft, die Wildtiere im Winter dringend zum Überleben brauchen,” erklärt Günther Annerl, Leiter des Wildtierservice der MA 49.

“Wir ersuchen den Wildtieren vor allem in den Wiener Schutzgebieten einen ruhigen Rückzugssort zu ermöglichen und dort nicht lautstark zu feiern”, ergänzt Michael Kienesberger, Leiter der Stadt Wien-Umweltschutz. Die Überbleibsel von Feuerwerken sind in diesen sensiblen Gebieten besonders bedenklich. Abgesehen von der konkreten Gefahr, die für die Tiere von Blindgängern, Feuerwerkshülsen oder Abschußvorrichtungenn von Böllern ausgehen, können die an den Resten anhaftenden Schwermetalle in Boden, Gewässer und damit auch in die Nahrungskettte der Wildtiere gelangen. Zu den Schutzgebieten zählen unter anderm Europaschutzgebiete, Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete sowie die Wiener Wälder oder auch flächige Naturdenkmäler.

APPELL ZUM JAHRESWECHSEL

Veterinäramt, Wildtierservice, die Wiener Umweltschutzabteilung, Tierschutzombudsstelle, TierQuarTier und die Wiener Tierärztekammer appellieren gemeinsam an alle Bürger*innen, den Jahreswechsel möglichst ruhig und ohne Feuerwerk zu feiern.

“Es gibt bereits tolle Alternativen zur Silvesterknallerei! Der Wiener Silvesterpfad macht es vor: Hier stehen die Musik und das Walzertanzen im Mittelpunkt – das ist gut fürs Klima und die Umwelt”, so der Klimastadtrat.

WEITERE INFORMATIONEN:

Fundtierservice der Stadt Wien: https://www.wien.gv.at/zusammenleben/fundservice-tiere

Informationen der Tierschutzombudsstelle Wien zum Tierwohl zu Silvester: https://www.tieranwalt.at/Aktuelles/Silvester.htm

Michaela Zlamal
Mediensprecherin StR Jürgen Czernohorszky
Telefon: +43 1 4000 81446
E-Mail: michaela.zlamal@wien.gv.at

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