Außenministerin Karin Kneissl: “Wir müssen den geopolitischen Veränderungen Rechnung tragen”
Staatsbesuch in China Auftakt des Asien-Schwerpunkts der österreichischen Diplomatie
Wien/Peking (OTS) – “Ein Zeitenwechsel ist im Gange: vom transatlantischen zum pazifischen Zeitalter. Wir müssen den veränderten geopolitischen Gegebenheiten Rechnung tragen”, erklärte Außenministerin Karin Kneissl am Beginn des österreichischen Staatsbesuches in der Volksrepublik China.
So sei China in den letzten Jahren nicht nur zur Wirtschaftsgroßmacht aufgestiegen, sondern habe sich auch zu einem global player entwickelt, der willens sei, auch bei Problemen, wie etwa dem Klimawandel, eine konstruktive Rolle zu spielen. “Österreich begrüßt auch die Seidenstraßeninitiative. Sie eröffnet für China und Österreich wertvolle Möglichkeiten, auf Drittmärkten zu kooperieren”, so die Außenministerin.
Der Staatsbesuch in China ist Auftakt für den neuen Asien-Schwerpunkt der österreichischen Diplomatie”, so Karin Kneissl. Denn das beeindruckende Wachstum der aufstrebenden Schwellenländer macht Asien gleichzeitig zum attraktiven Handelspartner und zur begehrten Herkunftsregion für den Incoming Tourismus.
“Mir geht es darum, in den nächsten Jahren in Asien vermehrt Vertrauen aufzubauen und Österreich als Vermittler und Standort für Diplomatie und Wirtschaft zu positionieren”, so die Außenministerin. Karin Kneissl nützte das Treffen mit ihrem chinesischen Amtskollegen Wang Yi auch, um die Menschenrechtslage zu erörtern. „Die Wahrung und der Respekt der Menschen- und Bürgerrechte sind unabdingbare Voraussetzung für eine stabile und nachhaltige Entwicklung und Gesellschaft“, betonte die Außenministerin. Die beiden Minister besprachen auch die aktuellen Entwicklungen in Russland und internationale Krisenherde, wie zum Beispiel Syrien. Die chinesische Seite zeigte sich dabei auch an der Nahostexpertise der Außenministerin interessiert. Als künftigem EU-Ratsvorsitz komme Österreich eine wichtige Brückenfunktion zu. Beide Seiten betonten zudem ihr Interesse an der vollen Aufklärung des Falles Skripal.
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