
Mobile Pflege in Niederösterreich wird gestärkt und aufgewertet
LH Mikl-Leitner: Menschen wollen im Alter so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden betreut werden
St. Pölten (OTS/NLK) – Der Bedarf an mobilen Betreuungsdiensten wird
aufgrund der demografischen Entwicklung weiter steigen. „Umso
wichtiger ist es, den mobilen Dienst zu stärken und weiter
aufzuwerten“, betonte heute, Donnerstag, Landeshauptfrau Johanna
Mikl-Leitner in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Landesrätin
Christiane Teschl-Hofmeister und Vertretern der
Betreuungsorganisationen. Das soll zum einen durch die finanzielle
Absicherung des Angebots gewährleistet werden und zum anderen mit
einer finanziellen Aufwertung der Pflegekräfte im mobilen Bereich.
„Wir unterstützen unsere sozialmedizinischen und sozialen
Betreuungsdienste heuer mit über 102 Millionen Euro, so umfangreich
wie nie zuvor“, so die Landeshauptfrau. Darüber hinaus sollen die
Unterschiede bei den Gehältern im Vergleich zu den diplomierten
Fachkräften ausgeglichen und das Berufsbild des Pflegepersonals im
mobilen Bereich damit attraktiver werden. Dafür werden zusätzlich 2,3
Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Mit dieser Unterstützung werde
auch dem Wunsch der Landesbürger Rechnung getragen, im Alter so lange
wie möglich zu Hause „in den eigenen vier Wänden“ betreut zu werden,
ist Mikl-Leitner überzeugt.
Die Zahl der Pflegegeldbezieher in Niederösterreich werde von derzeit
90.000 auf bis zu 108.000 bis zum Jahr 2025 ansteigen. Umso wichtiger
sei es, mit Hilfswerk, Volkshilfe, Caritas und Rotem Kreuz über ein
gut ausgebautes Netz an Sozial-Stationen zu verfügen, wo hochwertige
Pflege- und Betreuungsleistungen von „qualifizierten und engagierten
Mitarbeitern“ erbracht werden, sagte Mikl-Leitner. Aktuell nehmen
rund 17.000 Menschen die Hilfe der mobilen Dienste in
Niederösterreich in Anspruch. Die rund 4.300 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der mobilen Dienste sind rund 3,5 Millionen Stunden pro
Jahr im Einsatz.
Landesrätin Teschl-Hofmeister dankte zunächst für die bewährte
Zusammenarbeit mit den Trägerorganisationen. Sie geht davon aus, dass
die Einsatzstunden der mobilen Dienste in Niederösterreich bis Ende
des Jahres im Vergleich zum Vorjahr um weitere 100.000 Stunden auf
insgesamt 3,6 Millionen Einsatzstunden ansteigen werden. Umso
wichtiger seien „qualifizierte, motivierte und engagierte
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“. Mit der zusätzlichen Förderung für
diplomierte Fachkräfte wolle man den mobilen Pflegedienst attraktiver
machen und einen Wettbewerbsnachteil gegenüber diplomierten
Fachkräften im stationären Bereich beseitigen, so Teschl-Hofmeister.
Diese Förderung werde in Form einer Pauschalleistung, als Zuschlag zu
den Einsatzstunden der diplomierten Fachkräfte, an die Rechtsträger
ausbezahlt.
Ewald Sacher, Präsident der Volkshilfe Niederösterreich, sieht in
dieser Unterstützung „eine wichtige Maßnahme“ zur Stärkung der Pflege
und mobilen Rechtsträger. Damit werde die Betreuung in
Niederösterreich sichergestellt und Einkommensunterschiede im
stationären und mobilen Bereich beseitigt. Darüber hinaus können die
Rechtsträger mit dieser finanziellen Unterstützung „besser planen“,
betonte Sacher.
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