
Moosbrugger: 170 Jahre Bauernbefreiung – Freiheit bleibt ein Anliegen
Kudlichs Lebenswerk hat bis heute große Bedeutung
Wien (OTS) – „Im Jahr 1848 brachte Hans Kudlichs Antrag im Reichsrat
die Befreiung der Bauern. Sie wurden dadurch Eigentümer von Grund und
Boden. 170 Jahre später bleibt Freiheit ein wichtiges Anliegen für
Bäuerinnen und Bauern. Die Bauernbefreiung hat bis heute eine enorme
Bedeutung, wenn beispielsweise unverständliche Vorschriften jede
bäuerliche Initiative lähmen, wenn kleine, aber lautstarke
Gruppierungen fernab von wissenschaftlichen Erkenntnissen den
Landwirten vorschreiben, wie sie zu produzieren haben, wenn die
Bauern von Handel oder Verarbeitung um ihren fairen Anteil gebracht
werden oder wenn falsche politische Weichensetzungen dazu führen,
dass Agrarbudgets immer weiter gekürzt werden. Freiheit bedeutet für
die Höfe auch Hilfe beim Schutz vor Naturgefahren, sie bedeutet eine
starke soziale Sicherheit und sie bedeutet schließlich planbare und
verlässliche Rahmenbedingungen, festgelegt in einer
zukunftsorientierten Agrarpolitik.“ Dies erklärte LK
Österreich-Präsident Josef Moosbrugger anlässlich der 170. Wiederkehr
der Bauernbefreiung.
Kammern sichern Freiheit
„Freiheit muss immer wieder aufs Neue erkämpft werden. Damit der
einzelne Bauer und die einzelne Bäuerin nicht jedes Mal allein den
Kampf David gegen Goliath aufnehmen müssen, gibt es ihre
Interessenvertretung, die Landwirtschaftskammer, die hier tätig wird.
Sie kämpft für mehr Respekt vor dem Eigentum, für ein sicheres
soziales Netz, das Belastungen standhält, für eine Risikoabsicherung,
die den steigenden Anforderungen des Klimawandels gerecht wird, und
für lebendige ländliche Regionen. Denn diese drohen in vielerlei
Bereichen von den Ballungszentren abgehängt zu werden. Freiheit für
die Menschen im ländlichen Raum bedeutet ausgebaute Verkehrsnetze,
sichere Breitband-Anbindung und funktionierende
Betreuungseinrichtungen für Kinder oder Senioren. Sie bedeutet auch
Zugang zu allen Bildungsmöglichkeiten, die den Städtern zur Verfügung
stehen“, so Moosbrugger.
Was heißt das für die Agrarpolitik?
„Konkret braucht eine Agrarpolitik, die auf die Freiheit der
bäuerlichen Betriebe Rücksicht nimmt, auch nach dem Jahr 2021 einen
Budgetrahmen, der alle von den Landwirten geforderten Leistungen und
Auflagen wie bisher berücksichtigt. Und sie braucht Regeln, die
einfach verständlich und ohne unnötigen Verwaltungsaufwand umsetzbar
sind. Schließlich müssen internationale Handelsabkommen und auch die
Zusammenarbeit mit Handel und Verarbeitern in Österreich so gestaltet
sein, dass sie der Landwirtschaft Chancengleichheit garantieren“,
betont Moosbrugger. (Schluss)
Landwirtschaftskammer Österreich
Dr. Josef Siffert
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