
Posch-Gruska im Gedenken an die Novemberpogrome vor 80 Jahren:“Erinnern heißt kämpfen“
Die Bundesratspräsidentin appelliert, den Anfängen zu wehren
Wien (PK) – „Erinnern heißt nicht nur nicht vergessen, sondern
kämpfen“, betonte heute Bundesratspräsidentin Inge Posch-Gruska am
Beginn der Sitzung der Länderkammer im Gedenken an die
Novemberpogrome vor 80 Jahren. „Erinnern heißt aber auch die Zeichen
der Zeit richtig zu deuten und aktiv Stellung zu beziehen, wenn
Unrecht geschieht“. Als Teil der österreichischen Politik und vor
allem der österreichischen Gesetzgebung sei die Verantwortung sogar
noch größer, sagte die Bundesratspräsidentin und schloss daran ihren
Appell: „Es liegt an uns, den Anfängen zu wehren“.
Die Pogrome markierten den Übergang von der Diskriminierung der
Jüdinnen und Juden zu ihrer systematischen Verfolgung im
Nationalsozialismus, sagte Posch-Gruska. Die von Joseph Goebbels
geprägte Bezeichnung „Reichskristallnacht“ sollte – die Gewalttaten
und den Tod verharmlosend – auf die vielen zersplitterten
Glasscheiben von Synagogen und jüdischen Geschäften hinweisen.
Daher müsse man gemeinsam dafür kämpfen, „dass wir niemals vergessen
wozu wir Menschen fähig sind, und zwar zu Hass, zu Gewalt, zur
Verfolgung mehrerer Millionen Menschen und zu Mord. Wir müssen dafür
kämpfen, dass die Ermordeten und Verfolgten und dass ihr Tun oder
ihre Worte niemals vergessen werden. Und wir müssen dafür kämpfen,
dass unsere Demokratische Republik, dass der Frieden und vor allem
auch das friedliche Zusammenleben in unserem Land bewahrt werden“, so
die Bundesratspräsidentin. (Schluss) jan
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