
Wirkung und Bekanntheit der KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Im Rahmen eines vom Zukunftsfonds der Republik Österreich finanzierten Projektes wurde eine Studie zur Wirkung und Bekanntheit der KZ-Gedenkstätte Mauthausen durchgeführt.
96 Prozent der befragten Österreicherinnen und Österreicher ist die KZ-Gedenkstätte Mauthausen ein Begriff.
Die Schule als wichtigster Partner der Geschichtsvermittlung
spielt eine wesentliche Rolle.
Ein Besuch an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen erhöht die Sensibilität gegenüber Themen wie die Verbrechen des Nationalsozialismus und die Geschichte des KZ Mauthausen.
Die Wahrnehmung der ehemaligen Außenlager ist bei den befragten Personen eher gering.
Im Rahmen eines vom Zukunftsfonds der Republik Österreich
finanzierten Kooperationsprojektes des Mauthausen Komitees
Österreich, des Meinungsforschungsinstituts OGM und der
KZ-Gedenkstätte Mauthausen wurde eine Studie zur Wirkung und
Bekanntheit der KZ-Gedenkstätte Mauthausen durchgeführt.
Die Studie zeigt, dass 96 Prozent der befragten Österreicherinnen
und Österreicher die KZ-Gedenkstätte Mauthausen kennen. Informationen
über die Gedenkstätte haben 74 Prozent der Befragten im Rahmen ihrer
Schullaufbahn erhalten und 65 Prozent jener Personen, die die
Gedenkstätte besucht haben, taten dies im Zuge ihrer Schulzeit. Bei
den unter 30-Jährigen liegt der Wert mit 83 Prozent hier deutlich
höher.
Die Frage, ob Themen wie die Verbrechen des Nationalsozialismus
und die Geschichte des KZ Mauthausen in der Schule behandelt werden
sollen, beantwortet eine deutliche Mehrheit (92 Prozent) mit ja. Die
Schule als wichtigster Partner der Geschichtsvermittlung spielt hier
eine wesentliche Rolle. „Dieses Ergebnis bestärkt mich in meinem
Ziel, dass alle SchülerInnen einmal in ihrem schulischen Leben die
Möglichkeit haben sollen, die Gedenkstätte zu besuchen“, erklärt
Staatssekretärin Karoline Edtstadler.
Eine wesentliche Rolle spielt auch die enge Zusammenarbeit von
Schule, Gedenkstätte und Mauthausen Komitee. „Wir sind bestrebt,
diese Zusammenarbeit weiter auszubauen. Wir gehen davon aus, dass die
Wahrscheinlichkeit eines Gedenkstättenbesuches, wenn dieser nicht im
Rahmen der Schullaufbahn passiert, leider sehr gering ist. Es müssen
daher auch in Zukunft verstärkt Maßnahmen getroffen werden, damit
Menschen auch außerhalb ihrer schulischen Karriere die Gedenkstätte
besuchen“, so Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitee
Österreich.
Zwtl.: Schulbildung und Interesse
Die Studie zeigt auch, dass Personen mit Pflichtschulabschluss
gegenüber jenen mit BHS-, Matura- und Hochschul-Abschluss sich
deutlich weniger mit der Thematik auseinandergesetzt haben. Allgemein
lässt sich anhand der Ergebnisse festhalten, dass der Grad der
Auseinandersetzung mit der Thematik abhängig von der Länge der
Teilnahme im Schulsystem ist. Gleichzeitig ist die Bereitschaft, sich
mit dem Thema auseinanderzusetzen, bei den AbsolventInnen aller
Ausbildungswege sehr hoch. Insbesondere bei den AbsolventInnen der
Pflichtschule ist hohes Interesse (62 Prozent) an der Thematik
vorhanden. Für diese Gruppen sollten entsprechende
Vermittlungsangebote zur intensiveren Auseinandersetzung entwickelt
werden.
Zwtl.: Auswirkungen eines Besuches an der Gedenkstätte
„Wir haben festgestellt, dass Menschen, die die Gedenkstätte
besucht haben, intensiver über das Thema sprechen als jene, die den
Ort nicht besucht haben“, erläutert Christoph Haselmayer, Mitglied
der Geschäftsleitung von OGM. Auch sind jene Personen, die an der
Gedenkstätte waren, der Meinung, dass der Besuch sensibler gegenüber
der Thematik macht und in Österreichs Schulen entsprechend behandelt
werden soll. „Dieses Ergebnis unterstreicht einmal mehr die Bedeutung
eines Besuches an der Gedenkstätte als wesentliches Element einer
zeitgeschichtlichen Auseinandersetzung“, erklärt Barbara Glück,
Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Jene Personen, die die
Gedenkstätte besucht haben, messen dem Ort zudem einen höheren
internationalen Stellenwert bei.
Zwtl.: Social Media
Die Thematik hat innerhalb von Social Media laut der Studie eine
sehr geringe Bedeutung, obwohl Social Media eines der wesentlichen
Medien bei den unter 30-Jährigen ist. Gleichzeitig rezipieren die
unter 30-Jährigen traditionelle Medien in vergleichsweise geringem
Maße, um sich über das Thema zu informieren. Eindeutig ersichtlich
ist, dass im Bereich Social Media ein deutlicher Nachholbedarf
besteht und versucht werden muss, insbesondere Jugendliche auch über
diese Medien besser zu erreichen. Ebenso wäre zu überprüfen, warum
die unter 30-Jährigen nur mehr begrenzt über die traditionellen
Medien erreicht werden können. Es besteht die Vermutung, dass in
diesem Alterssegment solche Medien generell nicht bzw. kaum mehr
konsumiert werden.
Zwtl.: Wahrnehmung der Außenlager und anderer NS-Verbrechensorte
Das KZ Mauthausen war von 1938 bis 1945 Mittelpunkt eines Systems
von mehr als 40 Außenlagern. Nur 42 Prozent der befragten Personen
kennen andere Orte in ihrer Umgebung, an denen NS-Verbrechen begangen
wurden. Hier besteht deutlicher Nachholbedarf. „Die Anstrengungen,
den Menschen zu vermitteln, dass NS-Verbrechen nicht nur in
Mauthausen, sondern auch oft unmittelbar in der eigenen Umgebung
stattfanden, müssen verstärkt werden“, so Mernyi.
KZ-Gedenkstätte Mauthausen / Mauthausen Memorial
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