Nationale Bioökonomie-Strategie: Schlüssel zu Innovation und Wettbewerbsfähigkeit

Bundessparte Industrie sieht Stärkung der biobasierten Produktion im Vordergrund – Verbesserte Rohstoff- und Energieeffizienz der Industrie unterstützt Dekarbonisierung

Wien (OTS) – Bioökonomie, also die integrierte stoffliche und
energetische Nutzung biogener Rohstoffe und die damit verbundenen
Bildungs-, Forschungs- und Innovationsmaßnahmen, steht zurecht auf
der Agenda der Österreichischen Bundesregierung. Vor dem Hintergrund
der im Oktober vorgelegten neuen EU-Bioökonomie-Strategie und der
ambitionierten Ziele zur Senkung der Treibhausgasemissionen arbeiten
die Bundesministerien für Nachhaltigkeit und Tourismus, Verkehr,
Innovation und Technologie sowie Bildung, Wissenschaft und Forschung
gemeinsam an einer Nationalen Bioökonomie-Strategie, von der starke
Impulse für den innovativen Einsatz biologischer Ressourcen erwartet
werden. Die Transformation in Richtung Bioökonomie bietet große
Chancen, die österreichische Wertschöpfung zu stärken und leistet
einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klima- und
Nachhaltigkeitsziele. Dabei wird die Wirtschaft auf ein nachhaltiges
Fundament gestellt, und gleichzeitig werden Innovationsfelder
besetzt, deren Wertschöpfung zu einem deutlich höheren Teil in der
Region selbst liegt als bisher.

„Aus Sicht der Industrie ist Bioökonomie ein wichtiges
strategisches Zukunftsthema für Österreich. Im Vordergrund steht für
uns dabei vor allem die Stärkung und der nachhaltige Ausbau der
biobasierten Produktion – in den traditionellen Wertschöpfungsketten
der Lebensmittelindustrie sowie der Forst-, Holz- und Papierindustrie
ebenso wie in den neuen Bioökonomiebranchen der chemischen Industrie,
der Textilindustrie, der Bau- und Dämmstoffindustrie und der
Biotreibstoff- und Bioenergiebereitstellung. Aber auch Branchen, die
auf den ersten Blick nicht „bio-ökonomisch“ sind, wie die
Mineralölindustrie, die Gas- und Wärmeversorgung oder die Bergbau-
und Stahlindustrie, arbeiten mit großem Engagement an Technologien
zur effizienteren Nutzung von Energie, zur verstärkten
Rohstoffeffizienz und zur Kreislaufführung von Stoffströmen. Damit
leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung. Zudem
umfasst die Bioökonomie auch Sektoren, die übergreifende
Querschnittstechnologien entwickeln, wie vor allem die
Biotechnologie, den Anlagenbau inklusive Prozesstechnik und
Infrastrukturentwicklung sowie die Informations- und
Kommunikationstechnologie. Wenn die nationale Bioökonomie-Strategie
hier ansetzt und die Innovationsfähigkeit der Unternehmen
unterstützt, profitiert davon auch die Wettbewerbsfähigkeit
Österreichs“, kommentiert Andreas Mörk, Geschäftsführer der
Bundessparte Industrie in der WKÖ die kürzlich präsentierten
Vorarbeiten der drei Ressorts positiv.

Die Entwicklung einer Bioökonomie wird sowohl von technologischen
und ökonomischen Aspekten als auch von Fragen der ausreichenden
Verfügbarkeit von nachwachsenden Rohstoffen bestimmt – die steigende
Nachfrage bedingt eine nachhaltig verträgliche Ausweitung des
Rohmaterialangebots, ohne biologische Ressourcen zu überlasten und
die Versorgung zu gefährden. Die Biobasierte Industrie ist jener
Teilbereich der Bioökonomie, der die Rohstoffverarbeitung im Fokus
hat und den gesamten Wertschöpfungsprozess vom biogenen Rohstoff bis
zum fertigen Produkt umfasst. „Für die Industrie bietet
bioökonomische Innovation die Chance, ressourceneffizienter zu
produzieren und Produkte mit verbesserten ökologischen Eigenschaften
zu entwickeln. Innovationssprünge und Grundlagenforschung sind
essentiell. Wichtigste Voraussetzung dafür ist die Verfügbarkeit
biogener Ressourcen zu wettbewerbsfähigen Konditionen. Dort, wo der
verstärkte Einsatz nachwachsender Rohstoffe zu Zielkonflikten führt,
müssen wir gemeinsam daran arbeiten, diese früh zu erkennen und
zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln. So setzen innovative
Materialkombinationen und die Entwicklung biobasierter
Verbundwerkstoffe weitest mögliche Technologieoffenheit statt
einseitiger Stoffverbote voraus“, so Mörk abschließend. (PWK763/us)

Bundessparte Industrie
DI Oliver Dworak
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