„Orientierung“: Gedenken an 1918 – Katholische Kirche zwischen Monarchie und Republik

Am 18. November um 12.30 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Sandra Szabo präsentiert im ORF-Religionsmagazin
„Orientierung“ am Sonntag, dem 18. November 2018, um 12.30 Uhr in ORF
2 folgende Beiträge:

Gedenken an 1918: Katholische Kirche zwischen Monarchie und Republik

Jahrhundertelang währte die „Allianz von Thron und Altar“ zwischen
den Habsburgern und der katholischen Kirche. Doch in den
Novembertagen vor 100 Jahren mussten sich die Bischöfe neu
orientieren. Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs, dem Zerfall des
Reiches und der Gründung der Republik Deutschösterreich begann für
die römisch-katholische Kirche ein neues Kapitel – Bündnispartnerin
wurde die schon während der österreichisch-ungarischen Monarchie
einflussreiche Christlichsoziale Partei. Die „Orientierung“ zeigt
erstmals die Tagebücher des wichtigsten Vertreters der
Christlichsozialen, Prälat Ignaz Seipel, sowie die des Sekretärs des
Wiener Erzbischofs Kardinal Friedrich Gustav Piffl, Josef Wagner. Die
Tagebücher geben Einblick in die spannenden letzten Tage der
Donau-Monarchie und die ersten Tage der Republik. Interviewpartnerin
der „Orientierung“: die Kirchenhistorikerin Michaela Sohn-Kronthaler.
Bericht: Klaus Ther.

70 Jahre Israel: Religiöses Miteinander im „jüdischen Staat“

An die Gründung Israels vor sieben Jahrzehnten wird vielfach in
diesem Jahr erinnert: Am 14. Mai 1948, unmittelbar nach dem Abzug der
letzten britischen Streitkräfte aus Palästina, rief David Ben-Gurion
den unabhängigen Staat Israel aus. Diese historischen Stunden von
damals waren auch Anlass für die Universität Wien, zu einem aktuellen
Symposion zu laden – initiiert von der Katholisch-Theologischen
Fakultät sowie dem Forschungszentrum „Religion and Transformation in
Contemporary Society“, in Kooperation mit der Israelitischen
Kultusgemeinde. Unter dem Titel „70. Jubiläum Israels: Einblicke und
Perspektiven“ trafen im Sitzungssaal des Dekanats israelische und
österreichische Wissenschafterinnen und Wissenschafter zusammen, um
dabei – am Rande – auch über ein durchaus brisantes Thema zu
sprechen: Wie kann das religiöse Miteinander in Israel gelingen? Im
„Orientierung“-Beitrag kommt auch Martin Wachtel, Shoa-Überlebender
und Zeitzeuge der Gründung Israels, zu Wort. Bericht: Dorit Muzicant.

„Mein neues Leben“: Afghanen in Wien kämpfen gegen Vorurteile

Die afghanische Community in Österreich tut sich schwer mit ihrem
aktuellen Image: „Ich weiß nicht, warum alle Menschen in Österreich
denken, dass Afghanen gefährlich sind. Jeden Tag kann man in der
Zeitung von kriminellen Afghanen lesen. Aus diesem Grund glauben die
Leute, dass wir gefährlich sind und vertrauen und respektieren uns
nicht“, meint der 28-jährige Noorullah Qureshi, der 2015 aus
Afghanistan nach Österreich geflüchtet ist und jetzt als anerkannter
Asylwerber einen neuen Lebensabschnitt begonnen hat. Um die eigene
Reputation zu verbessern und um gegen medial geschürte Vorurteile
anzukämpfen, haben Vertreter der afghanischen und der iranischen
Community in Wien – fast alle von ihnen Muslime und Musliminnen –
gemeinsam eine Veranstaltung organisiert: eine Modeschau, ein
Theaterstück, gutes Essen und viel Musik und Tanz. „Es gibt viele
positive Dinge über die afghanische Community hier zu sagen:
Jugendliche gehen zur Schule, sie studieren, sie haben teilweise auch
gute Arbeitsplätze. Aber leider berichten die österreichischen Medien
über diese positiven Dinge nicht mehr“, bedauert
Veranstaltungsorganisatorin Tanya Kayhan. Bericht: Zoran Dobric.

Schwarzer unter Weißen: Markus Schleinzers Kinofilm „Angelo“

Angelo Soliman war an Wiener Fürstenhöfen des 18. Jahrhunderts das,
was man damals einen „Hofmohren“ nannte. Auch der Kaiser schätzte
ihn. Als Sklavenkind nach Europa gebracht, hatte er den Aufstieg
geschafft. Er war hoch gebildet, Freimaurer, ein Kind der Aufklärung.
Andererseits blieb er immer auch der Andere, der Schwarze, der Exot,
der Phantasien und Träume weckte. Markus Schleinzer erzählt in seinem
neuen vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierten
Spielfilm nicht die Biografie des Angelo Soliman, über den man
weniger weiß als manche Mythen und Legenden vermuten lassen. Vielmehr
wirft der österreichische Regisseur in „Angelo“ mit einer am Theater
orientierten Szenenfolge Schlaglichter auf eine Existenz zwischen den
Welten. Angelo wird zur Projektionsfläche für Befürchtungen und
Sehnsüchte. Wer ist er? Wer muss er sein? Sind wir das, was wir
selbst von uns wissen, oder das, was andere von uns sagen? Ein
stiller, dabei aber höchst aktueller Film – in einer Zeit, in der die
Debatte um den Umgang mit dem und den „Anderen“ wieder Konjunktur
hat. Bericht: Christian Rathner.

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