
Naturfreunde fordern Schutz der Alpen
Heutiger Bundesvorstand der Naturfreunde steht unter dem Motto „Zeit zum Aufbruch“.
Wien (OTS) – Bei den Naturfreunden stehen einige spannende
Neuerungen, interessante Projekte und wichtige Forderungen an
Entscheidungsträger aus Tourismus und Politik an. Neben innovativen
Entwicklungen im sportlichen Umfeld, wie Klettern, Kinderskikursen
oder Kanu gilt es wichtige Schwerpunkte im Bereich Umwelt- und
Klimaschutz zu setzen. Bei der vor kurzem abgehaltenen
Umweltkonferenz der Naturfreunde wurden mit den Zukunftsperspektiven
für nachhaltigen Tourismus und der Unterstützung der Petition „Seele
der Alpen“ wichtige Eckpunkte und Forderungen für den heutigen
Bundesvorstand erarbeitet.
Naturfreunde Bundesvorsitzender Andreas Schieder:„Was wären wir
Naturfreunde ohne die Natur? „Zeit zum Aufbruch“ ist daher ein sehr
treffendes Motto für unseren heutigen Bundesvorstand, denn wir haben
einige wichtige Veränderungen vor uns. Im Vordergrund steht die
Notwendigkeit einer tatsächlich nachhaltigen Entwicklung, die den
kommenden Generationen dieselben Möglichkeiten und Chancen
sicherstellt wie den vorangegangenen. Österreich leistet sich derzeit
jedoch leider einen verantwortungslosen Umgang mit seinem Naturerbe.
Unser Land steht für den höchsten Bodenverbrauch im Alpenraum und in
der Europäischen Union. Täglich wird eine Fläche von 21
Fußballfeldern neu verbaut. Besonders dramatisch ist die zunehmende
Verbauung der alpinen Räume und ihrer sensiblen Ökosysteme. Durch den
ausufernden Flächenverbrauch gelten heute nur mehr rund 7 Prozent der
österreichischen Staatsfläche als naturbelassenund unerschlossen.
Gerade diese „Seele der Alpen“ muss daher besonders geschützt werden,
weil sie sowohl durch großtechnische Infrastruktur als auch durch die
laufende Klimakrise immer mehr unter Druck steht. Mir ist es ein
großes Anliegen, auf unsere gemeinsam mit WWF und Alpenverein zu
diesem Zweck ins Leben gerufene Petition „Seele der Alpen“
hinzuweisen, die unter [www.seele-der-alpen.at]
(http://www.seele-der-alpen.at/)unterstützt werden kann. Die dabei
gesammelten Unterschriften werden am 11. Dezember Bundesministerin
Elisabeth Köstinger übergeben.“
Naturfreunde Bundesgeschäftsführer Günter Abraham: „Neben der
Petition „Seele der Alpen“ ist der nachhaltige und sanfte Tourismus
ein wichtiges Anliegen der Naturfreunde. Die Alpen sind eines der
beliebtesten Reiseziele der Welt. Rund 120 Millionen Menschen
besuchen jährlich den Alpenbogen. Verschärft durch den Klimawandel
müssen für etliche Tourismusformen neue Wege gefunden werden, um die
Alpen für kommende Generationen als Naturjuwel und
einkommensbringenden Lebensraum zu erhalten. Die Alpen sind natürlich
nicht nur für Erholungsuchende von Bedeutung, sondern auch für die
Bevölkerung und die Wirtschaft. Wie es auch die Alpenkonvention
vorsieht, müssen ökonomische Interessen mit den ökologischen
Anforderungen in Einklang gebracht werden. Eine ganzheitliche Politik
ist daher nötig. Zur Nachhaltigkeit im Tourismus ist es aber noch ein
sehr weiter Weg.“
Naturfreunde Umweltkonferenz in Linz
Bei der am 9. November 2018 in Linz abgehaltenen
Naturfreunde-Umweltkonferenz wurden die Auswirkungen des
(Massen-)Tourismus in den Alpen intensiv diskutiert. Im Rahmen von
World Cafés sammelten die TeilnehmerInnen Ideen für einen
nachhaltigen Tourismus in den Alpen. Dabei wurden Wünsche und
Forderungen an die Tourismuswirtschaft, die Politik als auch an jeden
Einzelnen von uns formuliert. Diese Forderungen sind ein wichtiger
Teil des heutigen Bundesvorstandes.
Die 6 wichtigsten Forderungen der Naturfreunde Umweltkonferenz:
Der geplante Masterplan Tourismus braucht unbedingt ehrliche, ambitionierte Nachhaltigkeitsziele inkl. Finanzierung und Umsetzungszuständigkeiten. Eine Partizipation der Zivilgesellschaft ist hier unbedingt erforderlich!
Eine die Attraktivität des ÖPNV`s betonende Kampagne ist dringend nötig, ganz unter dem Motto „Öffis sind sexy“. Auf jeden Fall sollte bei allen Tourismusangeboten die Bewerbung der öffentlichen Anreisemöglichkeiten immer an erster Stelle stehen.
Informationen über die Fahrpläne und Anschlüsse im öffentlichen Verkehr (Apps, Internetplattformen, diverse Routenplaner usw.) sollen vermehrt beworben werden. Überwindung des letzten Kilometers für Reisende soll in Routenplaner integriert werden (z.B. Telefonnummer der regionalen Taxiunternehmer oder Shuttleserviceangebote, falls keine öffentlichen Verkehrsmittel vorhanden sind).* Neue integrierte und regionale Mobilitätsmodelle müssen erarbeitet werden. Diese sollen sowohl für Einheimische wie auch für TouristInnen attraktiv sein.
Die Zahl der umweltzertifizierten Betriebe soll gesteigert werden (z. B. österreichisches Umweltzeichen). Lebensmittel in Betrieben müssen saisonal, regional und im besten Fall aus biologischer Herkunft angeboten werden!* Weitere Zersiedelung im alpinen Raum muss verhindert werden. Förderungen nur noch für eine nachhaltige, klimaschonende und landschaftsgebundene Bauweise!
Öffentlichkeitsarbeit – Naturfreunde Österreich
Hannes Huber
hannes.huber@naturfreunde.at
0664 852 17 36
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