
TeenSTAR-Leaks: HOSI Wien fordert Aufklärung von Bildungsminister Faßmann
Homophobe Ideologie hat im Klassenzimmer keinen Platz
Wien (OTS) – Die Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien ist empört über
die religiös-fundamentalistischen Umtriebe an Schulen, die die HOSI
Salzburg und der Falter in den TeenSTAR-Leaks aufgedeckt haben: „Die
Kursleiter*innen wurden dazu ausgebildet, dass Homosexualität
therapiert werden sollte, das streitet der Verein in seiner
Stellungnahme nicht einmal ab“, kritisiert Obmann Moritz Yvon. „Dabei
hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schon 1990 festgestellt
hat, dass Homosexualität keine Krankheit ist. Also gibt es nichts zu
therapieren; alles andere ist Unsinn oder Bösartigkeit.“ Yvon erklärt
dazu: „Lesbische, schwule und bisexuelle Jugendliche werden immer
wieder Opfer solcher sogenannten ‚Therapien‘. Diese lehnt aber der
Weltärztebund strikt ab, da sie zwar die sexuelle Orientierung nicht
verändern, aber dafür die psychische Gesundheit gefährden können. Es
ist ein Versagen der Verantwortlichen gegenüber den Jugendlichen,
dass sie solchen Kursleiter*innen ausgesetzt wurden.“
Obfrau Lui Fidelsberger ergänzt: „Lesbische, schwule und
bisexuelle Jugendliche leiden nicht an ihrer sexuellen Orientierung,
sondern wenn sie Intoleranz, Psychoterror oder Gewalt erfahren. Das
Problem ist nicht, wen man liebt, sondern wenn Eltern, Gleichaltrige
oder Lehrer*innen negativ darauf reagieren. Oder wenn sie
religiös-reaktionären Umtrieben zweifelhafter Vereine ausgesetzt
sind.“
Fidelsberger sieht Bildungsminister Heinz Faßmann in der Pflicht:
„Nach der kolportierten Entscheidung, TeenSTAR-Workshops nicht weiter
in Schulen zuzulassen, muss aufgeklärt werden, wie ein Verein, der
ein derart veraltetes, unwissenschaftliches Bild von Sexualität,
verbreitet, das noch dazu dem Ministeriumserlass widerspricht, so
lang Zugang zu Schulklassen haben konnte. Die Politik muss dafür
sorgen, dass so etwas nicht noch einmal passieren kann.“ Außerdem
drängt Fidelsberger darauf, Ministeriums-Generalsekretär Martin
Netzer zurückzupfeifen: „Es darf in Zukunft keine Zusammenarbeit mit
diesem Verein mehr geben, da er seine haarsträubende Ideologie schon
bisher verschwiegen und damit jegliche Vertrauenswürdigkeit in der
Bildung Minderjähriger verspielt hat. Eine Änderung des
Workshops-Konzepts wäre ähnlich glaubhaft wie die Jungfrauengeburt.“
Darüber hinaus fordert die HOSI Wien zeitgemäßen
Aufklärungsunterricht über sexuelle Orientierungen und
Geschlechtsidentitäten. Die Darstellung gleichgeschlechtlicher
Lebensweisen soll in allen Lehrinhalten gleichwertig und sachlich
erfolgen und alle zum Unterricht zugelassenen Schulbücher und
Lehrmittel müssen geprüft werden, ob sie diesen Kriterien
entsprechen.
Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien
Lui Fidelsberger
Obfrau
lui.fidelsberger@hosiwien.at
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