
Bauernbund: Mehr pflanzliche Eiweißproduktion anstelle von Sojaimporten
Anbaufläche von pflanzlichen Eiweißlieferanten fast verdoppelt
Wien (OTS) – Es sind die Eiweißpflanzen und deren europaweites
Entwicklungspotenzial, die bei der heute zu Ende gegangenen
Europäischen Eiweißkonferenz in Wien von Bundesministerin Elisabeth
Köstinger und EU-Agrarkommissar Phil Hogan ins Rampenlicht gestellt
wurden. „Eiweißpflanzen gehören zu den wichtigsten Komponenten in der
Futterration unserer Nutztiere. Hervorzuheben sind ebenso deren
Vorteile in der Fruchtfolge und für ein gesundes Bodenleben. Zudem
spielt der Anbau von Eiweißpflanzen nicht nur bei Futtermitteln eine
Rolle, sondern kann für unsere bäuerlichen Familienbetriebe auch ein
attraktiver Vermarktungszweig in Richtung Nahrungsmittelproduktion
sein“, begrüßt Bauernbund-Präsident Abg. z. NR DI Georg Strasser die
vorgestellte Initiative von Bundesministerin Elisabeth Köstinger zur
Steigerung der Selbstversorgung.
Importabhängigkeit verringern
Die EU ist abhängig von Eiweißimporten, die hauptsächlich aus
Südamerika eingeschifft werden. Bei Soja liegt der EU-weite
Selbstversorgungsgrad nur bei rund 5%. Innerhalb der EU ist
Österreich fünftgrößter Produzent von Sojabohnen. Mit 67.000 ha ist
die Sojabohne daher flächenmäßig schon die viertgrößte Kultur nach
Weizen, Mais und Gerste. Argumente, die für eine höhere
Eigenversorgung mit pflanzlichem Eiweiß sprechen, liegen auf der
Hand: „Es muss unser Ziel sein, die Abhängigkeit von Eiweißimporten
aus Übersee weiter zu minimieren. Zum einen, weil der Import von
Futtermitteln einen großen CO2-Abdruck hinterlässt und zum anderen,
weil wir in Österreich gute klimatische Bedingungen für den Anbau des
Eiweißlieferanten Nummer eins, der Sojabohne, vorfinden“, so Strasser
zur geplanten Stärkung der Eiweißpflanzen in der Europäischen Union,
welche ein zentrales Anliegen der österreichischen
EU-Ratspräsidentschaft im Bereich der Landwirtschaft darstellt.
Bestehende politische Instrumente und Vorschläge zur Steigerung
der Eiweißversorgung liegen im Bericht der EU-Kommission bereits vor.
Der Bericht verweist auf eine steigende Nachfrage im Eiweißsektor.
Das verlangt unter anderem bessere Überwachungssysteme und
transparente Märkte sowie einen verstärkten Austausch von Wissen
entlang der Wertschöpfungskette. „Wir begrüßen die Vorschläge der
Europäischen Kommission, den Selbstversorgungsgrad in der EU weiter
zu steigern. Folgend braucht es Maßnahmen der künftigen GAP, mit
denen wir Ziele praxisnah und wirkungsvoll umsetzen können“, so
Bauernbund-Direktor Mag. Norbert Totschnig abschließend. (Schluss)
Bauernbund Österreich
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