Change Summit in Hochgurgl begeisterte exklusives Publikum

Pünktlich zum Winterstart präsentierte sich Obergurgl/Hochgurgl von seiner innovativen Seite mit dem Fokusthema 2018 „Digital total – der alpine Lebensraum von morgen“.

Obergurgl/Hochgurgl (OTS) – Der Wandel in Wirtschaft, Tourismus,
Handel und Kommunikation mit den allgegenwärtigen radikalen
Veränderungen, Brüchen und Disruptionen standen im Mittelpunkt. PRO7-
& Galileo-Moderator Stefan Gödde und Medienmacher und Digitalexperte
Gerold Riedmann diskutierten mit internationalen Experten die
Herausforderungen der Zukunft.

Experten der größten deutschen Wetterplattform „wetter.com“
präsentierten beim Change Summit ein Big-Data-Projekt. Dabei wurde
deutlich wie sehr Klima-, Temperatur- und Wetterszenarien unseren
Konsum und unsere Urlaubsentscheidungen beeinflussen. Die
Meteorologen Corinna Borau, Alexander Hildebrand und die
Digitalisierungsexpertin Katharina Schüller machten klar wie
Konsumentendaten mit konkreten Wetterentwicklungen korrelieren. Für
Touristiker, so betonten die Experten, ergeben sich hier wichtige
wirtschaftliche Hebel – etwa zur Werbewirkung, zum Buchungsverhalten
oder zu den Aktivitäten, die vor Ort gebucht werden. Konkret wurde in
Kooperation mit einer großen Hotelkette das Buchungsverhalten für
Kurzurlaube unter Einbeziehung von Google-Daten analysiert. Dabei
wurden auch geographische Besonderheiten deutlich: Münchner lieben
die Berge – bei Sonne steigen die Buchungen um 8%, kommt Schnee dazu
sogar um 28%. Berliner suchen hingegen vermehrt Wellness – bei Regen
steigen die Buchungen um 9%. „Dieses Wissen lässt sich für die
Tourismuswirtschaft perfekt nutzen“, betonte Schüller. Durch
geschickte Aussteuerung von Kampagne je nach Wetter und Region
könnten deutlich mehr Buchungen erzielt werden.

Mit dem SPIEGEL-Korrespondenten und Bestseller-Autor Thomas Schulz
sprach Riedmann über die dramatischen Auswirkungen der
Digitalisierung. Mit seinen Büchern „Was Google wirklich will?“ und
„Zukunftsmedizin. Wie das Silicon Valley Krankheiten besiegen und
unser Leben verlängern kann“ gab der Erfolgsautor spannende Einblicke
in geheime Forschungslabors und die Strategien der amerikanischen
Digital-Riesen. „In Medizinkonzernen sitzen heutzutage zu fünfzig
Prozent Ärzte und die andere Hälfte sind Datenanalysten“, schilderte
Schulz. Genauso wie Facebook, Google und Co. Nutzerdaten im Internet
analysieren, widmen sich die Tech-Riesen im Silicon Valley also dem
menschlichen Körper. „Gentherapie – vor wenigen Jahren noch undenkbar
– wird heute bereits erfolgreich zur Behandlung diverser
Krankheitsbilder eingesetzt“, erklärte Schulz. Neben
Behandlungsmethoden stehe auch die Früherkennung im Fokus der
Konzerne. Durch DNA Analyse solle es künftig beispielsweise möglich
sein Krebs oder andere Krankheiten zu diagnostizieren, bevor Symptome
auftreten und der Mensch sich tatsächlich krank fühlt. Dass das
Geschäft mit der Gesundheit ein durchaus lukratives ist bestätigt
Schulz: „Das wertvollste Unternehmen im Silicon Valley ist ein Start
Up, das sich mit der Alzheimer-Forschung beschäftigt.“ Designerbabys,
der Bluttest zur Vordiagnose von Krankheiten für jeden Menschen oder
Maschinen, die bereits jetzt in der Lage sind Hautkrebs besser zu
diagnostizieren als jeder Hautarzt – die Frage sei laut Schulz nicht
ob diese Dinge irgendwann Realität und massentauglich werden, sondern
nur wann.

Welche Rolle spielen Daten und künstliche Intelligenz, welche Zukunft
erwartet uns in der vernetzten Gesellschaft? Die Forschungsleiterin
des renommierten Schweizer Gottlieb-Duttweiler Instituts, Karin
Frick, und einer der bekanntesten und streitbarsten Medienmacher
Deutschlands, Kai Diekmann, standen beim Change Summit im Tiroler
Ötztal ebenfalls Rede und Antwort. Klar machte Karin Frick gleich zu
Beginn, dass die Digitalisierung tatsächlich jeden betreffe: „Es sind
nicht nur Branchen wie die Finanz- oder Medienbranche, die einen
massiven Transformationsprozess erleben – in einer Geschwindigkeit,
die wir so noch nicht gesehen haben. Auch die Landwirtschaft ist
betroffen.“ Entscheidend sei jedoch welche Branche den
technologischen Fortschritt als Chance erkenne und auf den Zug
aufspringe. So sei ein denkbares Zukunftsszenario die Optimierung von
landwirtschaftlichen Prozessen durch Drohnen und Maschinen.
„Kleinstrukturierte Landwirtschaften könnten plötzlich wieder
rentabel werden“, so Frick. Für die technologische Zukunft wusste die
Forschungsleiterin des Gottlieb-Duttweiler Instituts ein klares Bild
zu zeichnen: „Convenience, also einfache, bequeme Prozesse und
Technologien werden sich durchsetzen. Es haben immer jene technischen
Entwicklungen gesiegt, die das Leben der Menschen nachhaltig
vereinfacht haben.“ Kai Diekmann zeichnete ein ähnliches Bild:
„Künstliche Intelligenz (KI) wird Auslöser der nächsten digitalen
Disruption sein.“ Das veränderte Medienkonsumverhalten der nächsten
Generationen habe bereits jetzt massive Auswirkungen auf die Art und
Weise, wie Unternehmen mit Kunden in Kontakt kommen können. „Jeder
Newsfeed wird individuell über Algorithmen gesteuert. User bekommen
nur mehr jene Contents präsentiert, die sie auch interessieren“,
erläuterte Diekmann. Natürlich gehe dabei die Gabe verloren
Informationen zu filtern. „Inhalte, die mich nicht finden, sind für
mich nicht interessant. Wir müssen also nicht dafür sorgen, dass
unsere Kunden uns finden, sondern umgekehrt dafür, dass wir unsere
Kunden finden“, so Diekmann weiter. In Zeiten von Facebook, Snapchat,
Twitter und Co. habe jeder gleichberechtigt die Chance zum Publisher
zu werden. Die Herausforderung für Unternehmen aller Branchen sei es
also diese Chance zu ergreifen und zu nützen.

„Das war ein gelungener Auftakt, das Premierenpublikum des 1.
Change Summits war begeistert und die innovative Medialisierung mit
dem über Medienpartner in Deutschland, Tirol und Vorarlberg
verbreiteten Live-Stream unterstreicht die Chancen des digitalen
Wandels“, zog Oliver Schwarz, GF von Ötztal Tourismus, ein positives
Resümee. Künftig wolle man auch die Kooperation mit dem MCI Innsbruck
rund um die Veranstaltung vertiefen. „Angesichts der Wucht des
Wandels und der Disruption ist der Austausch zwischen Praxis,
Forschung und Ausbildung fruchtbar – und Obergurgl/Hochgurgl bietet
als Denk- und Veranstaltungsort dafür die perfekten
Rahmenbedingungen.“

Zwtl.: Über den „Change Summit Obergurgl/Hochgurgl 2018

Evolutionärer Wandel war gestern – Disruption, Brüche, radikale
Veränderung prägen das Heute. Und der Gedanke an Morgen provoziert
oft genug Ängste. Der Change Summit 20018 analysiert den Wandel im
Dialog mit hochkarätigen Persönlichkeiten. Und warum im Ötztal? Weil
Pioniere aller Epochen Zukunft mutig antizipierten. Und im „Change“
vor allem die „Chance“ erkannt haben. Solche Charaktere haben das
hinterste Ötztal – Obergurgl/Hochgurgl – geprägt. Visionäre, die sich
jedes Jahr zum Change Summit an diesem ganz besonderen Ort
versammeln. Der Change Summit Tirol ist eine Veranstaltung von Ötztal
Tourismus und ProMedia Kommunikation. Unterstützt wird der Change
Summit 2018 von: Raiffeisenbank Sölden und Raiffeisen-Landesbank
Tirol AG sowie der Firma Frey Austria – Seilbahn-Steuerungen. Weitere
Partner sind wetter.com und Galileo.

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Mag. Stefan Kröll
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