
WHO kürt NÖ Vorzeigeinitiative „Healthacross“ zum Best-Practice-Modell
Eichtinger/Zambon: WHO-Report ist eine große Auszeichnung und erhöht unsere Reputation in der Welt
St. Pölten (OTS/NLK) – Bei der grenzüberschreitenden
Gesundheitsversorgung hat das Bundesland Niederösterreich
international eine Vorreiterrolle eingenommen. Im Rahmen einer
Pressekonferenz in St. Pölten informierten heute Landesrat Martin
Eichtinger und Francesco Zambon, WHO-Regionalleiter für Vernetzung in
Europa, über das niederösterreichische Projekt „Healthacross“, das
von der WHO zum internationalen Best-Practice-Modell gekürt wurde.
„Niederösterreich ist das erste Bundesland, das von der World Health
Organization ‚WHO‘ als internationale Vorzeigeregion ausgewählt
wurde. Auf diese Auszeichnung sind wir sehr stolz, denn seit
mittlerweile zwölf Jahren setzt Niederösterreich mit der
Vorzeigeinitiative ‚Healthacross‘ grenzüberschreitende
Gesundheitsprojekte um und baut die Zusammenarbeit mit anderen
Ländern im Gesundheitsbereich weiter aus. Die WHO hat zu
‚Healthacross‘ nun einen eigenen WHO-Report publiziert, um die NÖ
Leuchtturmprojekte auch in anderen Regionen auf der ganzen Welt
bekannt zu machen“, so NÖGUS-Vorsitzender Landesrat Eichtinger.
WHO-Regionalleiter für Vernetzung in Europa, Francesco Zambon, ist
beeindruckt, wie sich aus einem kleinen Projekt eine große
Gesundheitsinitiative über die Landesgrenzen hinaus entwickelt hat:
„Niederösterreich macht seinen Namen als Best-Practice-Region in der
grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung alle Ehre. Im
Landesklinikum Gmünd wurden seit dem Jahr 2008 rund 5.000
tschechische Patienten aus der Grenzregion ambulant behandelt.“ Das
Land Niederösterreich sei eine Vorzeigeregion für die
Weltgesundheitsorganisation, meinte er. „Die Erfahrungen und das
Know-how der Initiative ‚Healthacross‘ wollten wir unbedingt in einem
WHO-Report festhalten, damit Regionen in anderen Ländern davon
profitieren können und neue Impulse für ihre grenzüberschreitende
Gesundheitsarbeit erhalten“, so Francesco Zambon.
Grenzüberschreitende Gesundheitsprojekte sichern eine wohnortnahe
medizinische Versorgung und fördern den Wissensaustausch zwischen den
Ländern. Auslastung und Kosten werden durch die gemeinsame Nutzung
von Ressourcen wie medizinische Geräte und Personal optimiert. Durch
die Erweiterung des Einzugsgebietes werden Gesundheitsangebote
stärker nachgefragt, damit bleiben Arbeitsplätze und Wertschöpfung in
der Region.
„Die WHO-Auszeichnung ist eine Bestätigung für unser Bemühen, beste
medizinische Versorgung nahe am Wohnort der Menschen zu sichern. Es
ist zugleich auch ein Zeichen für die Innovationskraft und
internationale Vorbildwirkung Niederösterreichs im
Gesundheitsbereich. Mit dem WHO-Report ist unsere Initiative
‚Healthacross‘ nicht nur Impulsgeber für ganz Österreich, sondern
auch für andere Länder. Am Wichtigsten ist es uns jedoch, dass unsere
Aktivitäten den Menschen vor Ort zugutekommen und sie medizinische
Leistungen in höchster Qualität erhalten“, freute sich Eichtinger.
Im Frühjahr 2019 startet der Bau des ersten internationalen
Gesundheitszentrums in Gmünd. Gesundheits-Experten aus beiden
Regionen werden gemeinsam unter einem Dach zusammenarbeiten und
sowohl niederösterreichische als auch tschechische Patienten
versorgen. Im nächsten Schritt ist auch die stationäre Behandlung
geplant. Vereinbarungen sorgen dafür, dass die Behandlungskosten für
die tschechischen Patienten direkt von den tschechischen
Versicherungen übernommen werden.
Zukünftig sollen auch Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher
auf freiwilliger Basis Angebote in angrenzenden Ländern in Anspruch
nehmen können, um von wohnortnahen Gesundheitsleistungen profitieren
zu können. Im Rahmen von Pilotprojekten erhalten Niederösterreicher
eine Strahlentherapie im Krankenhaus in Znaim bzw. sollen
frühgeborene oder kranke neugeborene Babys in der
Kinderuniversitätsklinik Bratislava (Pressburg) behandelt werden. Die
Pilotprojekte stellen sicher, dass die medizinische Ausstattung und
die Fachexpertise europäischen Standards entsprechen.
Im Landesklinikum Melk wurde mithilfe von Know-how aus dem
Krankenhaus in Znaim das erste EU-zertifizierte Endometriose-Zentrum
für Frauen aufgebaut. Bisher wurden mehr als 80 Patientinnen
erfolgreich behandelt, 15 Patientinnen konnte sogar ihr Kinderwunsch
erfüllt werden. Dank des Rettungsvertrages zwischen Niederösterreich
und den tschechischen Regionen Südböhmen, Südmähren und Vysočina ist
es selbstverständlich, dass Rettungsteams Grenzen überqueren und
immer das schnellste Rettungsteam zum Einsatzort kommt, egal aus
welchem Land. „Damit ist eine rasche und unbürokratische Hilfe im
Notfall gesichert“, so Eichtinger.
Download des WHO-Reports unter:
www.euro.who.int/en/about-us/networks/regions-for-health-network-rhn/
publications/2018/the-healthacross-initiative-how-lower-austria-is-bo
osting-cross-border-collaboration-in-health-2018
Weitere Informationen: Büro LR Eichtinger, Mag. Markus Habermann,
Telefon 02742/9005-12361, E-Mail markus.habermann@noel.gv.at.
Amt der Niederösterreichischen Landesregierung
Landesamtsdirektion/Öffentlichkeitsarbeit
Ing. Mag. Johannes Seiter
02742/9005-12174
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