FVA: Österreicher spenden 675 Millionen Euro 2018

Spendenaufkommen und -beteiligung weiterhin auf Rekordniveau – Westösterreich führend

Wien (OTS) – Heute Vormittag präsentierte der Fundraising Verband
Austria den Spendenbericht 2018. Dieses Jahr wird das Aufkommen
voraussichtlich 675 Millionen Euro betragen. Die Spendenbeteiligung
bleibt damit auf Rekordniveau. Im Bundeslandvergleich spenden die
Westösterreicher am meisten. Immer mehr Bürger nutzen auch die
Vorteile der Spendenabsetzbarkeit. Der Fundraising Verband fordert im
Zuge der Steuerreform 2019 eine Verbesserung der Rahmenbedingungen
der Spendenabsetzbarkeit und eine Ausweitung auf Bildung, Tierschutz
und Sport.

Entgegen vieler Befürchtungen ist die Solidarität der Österreicher
weiterhin ungebrochen. Für 2018 erwartet der Fundraising Verband in
seiner Prognose, dass das Aufkommen weiter wachsen wird. „Die
Österreicher sind solidarisch wie noch nie. Sie erkennen die Not und
spenden dieses Jahr 675 Millionen Euro. Österreichs NGOs sagen
DANKE!“, zeigt sich Günther Lutschinger, Geschäftsführer des
Fundraising Verbands – Dachverband der Spendenorganisationen,
beeindruckt. Abzuwarten bleibt, wie sich die Sammlungen rund um die
Weihnachtszeit auswirken werden. Diese betragen in der Regel 25 bis
30 Prozent des gesamten Aufkommens. Das ursprünglich für 2017
erwartete Spendenaufkommen von 630 Millionen Euro haben die
Österreicher klar übertroffen. Mit 660 Millionen Euro unterstützten
sie letztes Jahr die Projekte der gemeinnützigen Organisationen
tatkräftig.

Zwtl.: Dauerspenden werden wichtiger:

Ein Trend der vergangenen Jahre setzt sich auch 2018 fort. Die
Österreicher unterstützen die Organisationen immer stärker über
längerfristige Spenden wie etwa über Paten- oder
Fördermitgliedschaften. Rund 15%des Spendenaufkommens wird auf diese
Weise gespendet. „Für uns als SOS-Kinderdorf bedeuten Patenschaften,
dass wir unsere Projekte für Kinder in der ganzen Welt mit mehr
Sicherheit planen können. Dankenswerterweise unterstützen uns immer
mehr Österreicher auf diese Weise“, erklärt Nora Deinhammer, Leitung
Kommunikation und Mittelbeschaffung von SOS-Kinderdorf.

Zwtl.: Westösterreicher spenden viel und häufig:

Die Salzburger, Tiroler und Vorarlberger sind im Bundesvergleich
dieses Jahr am großzügigsten. Mit 139 Euro ist die durchschnittliche
Spende hier besonders hoch und liegt klar über dem bundesweiten
Schnitt von 113 Euro. Ebenso sind die westlichen Bundesländer mit 77%
bei der Spendenbeteiligung führend, gefolgt von Steiermark und
Kärnten mit 66% sowie Wien, Niederösterreich und Burgendland mit 54%.

Zwtl.: Spendenabsetzbarkeit wirkt:

Zu dem positiven Gesamtergebnis haben einmal mehr die
Rahmenbedingungen der steuerlichen Absetzbarkeit von Spenden
beigetragen. Bereits 1 Million Österreicher nutzen die Absetzbarkeit
und jeder dritte Spendeneuro wird in den Steuererklärungen angegeben.
„Die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden ist bei den Österreichern
angekommen und hat sich massiv auf das Spendenaufkommen der
Organisationen ausgewirkt!“, sind sich Deinhammer und Lutschinger
einig.

Zwtl.: Reformbedarf der Absetzbarkeit:

Die Spendenabsetzbarkeit stellt in der jetzigen Form etliche
Benachteiligungen und Hürden für Österreichs Zivilgesellschaft dar.
Wichtige Bereiche wie Tierschutz oder Bildung, aber auch Sport sind
nach wie vor nicht begünstigt. Ebenso gibt es massive bürokratische
Hürden im Zuge der Datenweiterleitung oder Zugangserschwernisse für
Kultureinrichtungen. Für den Hoffnungsbereich Stiftungen wurde die
Absetzbarkeit sogar zeitlich nur bis 2022 befristet, eine
Verlängerung ist noch nicht beschlossen. „Wir werden die
Bundesregierung und ihr Bekenntnis zur Zivilgesellschaft im Zuge der
Steuerreform 2019 daran messen, wie sehr diese Rahmenbedingungen
verbessert werden“, konstatiert daher Günther Lutschinger und ergänzt
„Es kann nicht sein, dass Spenden für Schulen in Entwickungsländern
wie Serbien oder der Türkei absetzbar sind, für österreichische
Schul- und Bildungsprojekte allerdings nicht“.

Zwtl.: Österreich im europäischen Mittelfeld:

Die Österreicher sind keine „Spendenweltmeister“. Es spenden zwar
im internationalen Vergleich sehr viele Menschen, die Spendenhöhe ist
aber geringer. „Insgesamt ist aber erfreulich, dass sich bereits 6
von 10 Österreichern zu den Spendern zählen und die durchschnittliche
Spende in den vergangenen Jahren gestiegen ist.“, erklärt Bernhard
Hofer, Geschäftsführer des Umfrageinstituts Public Opinion. Beim
Spenden unterstützen die Österreicher am liebsten Kinder, Tiere und
die Katastrophenhilfe im Inland.Die Sympathie mit der Organisation
ist dabei der wichtigste Beweggrund, gefolgt von der Sicherheit, dass
die Spenden zweckgemäß ankommen.

Mag. Peter Steinmayer, Leitung Media Relations Fundraising Verband Austria, M: 0676/914 66 25, E: presse@fundraising.at

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