
Liste Pilz/Kolba: 10.850 Unterschriften für die Liberalisierung von Cannabis in der Medizin
Gesundheitsministerium möge Stimme der PatientInnen hören
Wien (OTS) – Peter Kolba, selbst Schmerzpatient (Polyneuropathie),
hat vor sechs Monaten eine Petition im Web gestartet, um der
Forderung der Liste Pilz nach einer Liberalisierung von Cannabis in
der Medizin Nachdruck zu verleihen. Diese Petition wurde von 10.850
Personen unterstützt. Die Unterschriften werden heute dem
Gesundheitsministerium übermittelt.
Kolba hat im Frühjahr in Nationalrat einen entsprechenden
Entschließungsantrag eingebracht. Im Gesundheitsausschuss wurde durch
einen Beschluss aller Parteien die Gesundheitsministerin
Hartinger-Klein aufgefordert, bis Jänner 2019 dem
Gesundheitsausschuss einen Bericht zum Thema vorzulegen.
„Ich appelliere an die Frau Ministerin Hartinger-Klein, diese
Unterschriften bei der Erstellung des Berichtes als Stimme der
Betroffenen zu berücksichtigen,“ sagt Peter Kolba, Leiter des Team
BürgerInnenrechte der Liste Pilz. „SchmerzpatientInnen sind häufig
schon betagte Menschen. Es ist höchst an der Zeit für diese eine
rasche Lösung á la Deutschland zu finden,“ so Kolba weiter.
In Deutschland hatte im Frühjahr 2017 ein Beschluss aller Parteien
die Liberalisierung von Cannabis in der Medizin eingeleitet.
PatientInnen bekommen nun – auf Rezept – Cannabisblüten in der
Apotheke.
„Die Apotheke als Beratungsstelle für PatientInnen macht viel
Sinn. Das soll aber keinesfalls dazu führen, dass legale Pflanzen
(die vor allem CBD enthalten und nur unter o,3mg THC aufweisen) vom
freien Markt in Apotheken verdrängt werden,“ stellt Kolba klar, „es
geht um die Interessen der PatientInnen und nicht die der
Pharmaindustrie!“
Der Inhaltstoff THC ist rauschfördernd und wird in Österreich
derzeit kriminalisiert. Der Inhaltstoff CBD ist nicht psychoaktiv und
darf daher legal konsumiert werden. Beiden Stoffen werden in vielen
Studien, insbesondere in einer Studie der Amerikanischen Akademie der
Wissenschaften, medizinische Wirkungen bei Schmerzen, bei Übelkeit,
für Muskelentspannung und für Schlafförderung zugeschrieben. Zu
vielen weiteren Anwendungen gibt es intensive Forschungen.
„Es wäre absurd, Cannabis zur Arzneimittelpflanze des Jahres zu
küren und den Konsum durch PatientInnen zu kriminalisieren. Wir
brauchen endlich einen deutlichen Schwenk in der Drogenpolitik. Die
Liberalisierung von Cannabis in der Medizin ist ein längst
überfälliger Schritt. Über eine generelle Entkriminalisierung auch
für KonsumentInnen sollte in der Folge rational diskutiert werden,“
stellt Kolba abschließend fest.
Liste Peter Pilz
Romana Bartl
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