
„Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft benötigt offene Glasfasernetze – das ist Infrastrukturaufgabe“
6. CMG Fiberday 2018 in Innsbruck
Wien (OTS) – Um im 21. Jahrhundert konkurrenzfähig zu sein, ist ein
stabiles und flächendeckendes Glasfasernetz notwendig. Die Schaffung
einer hochleistungsfähigen Breitband-Infrastruktur ist eine
grundsätzliche Aufgabe, deren Umsetzung unbedingt von öffentlicher
Hand gesteuert werden muss. Strategien rund um Open-Access-Netze,
Finanzierung von des Breitbandausbaus und regionale
Standortentwicklung sind die Kernthemen, die von knapp 300 nationalen
und internationalen Experten beim 6. CMG Fiberday am 29. November
2018 in Innsbruck unter dem Titel „Offene Glasfaserinfrastruktur –
der einzige Weg zur Gigabitgesellschaft“ diskutiert wurden.
Die Grundvoraussetzung für Wirtschaftswachstum und Innovation ist
eine leistungsfähige Glasfaser-Infrastruktur. Es ist damit zu
rechnen, dass die Anzahl an Unternehmen, aber auch Privatpersonen,
die auf eine hochmoderne Internetversorgung angewiesen sind, weiter
kontinuierlich steigen wird. Datenintensive Entwicklungen in den
Bereichen Bewegtbild-Anwendungen, E-Government und Industrie 4.0 sind
wesentliche Treiber auf dem Weg zur Gigabitgesellschaft. „Die Zukunft
blickt bereits auf Smart Home-, Smart City- und Smart
Country-Anwendungen, doch um die herrschende Infrastruktur-Kluft
flächendeckend zu schließen, ist der Ausbau der österreichischen
Glasfaser-Infrastruktur dringend erforderlich, besonders in
ländlichen Gebieten“, sagt Igor Brusic, Vorstandsmitglied der Action
Group Giga Fiber Access (aggfa) in der Computer Measurement Group
Austria & Eastern Europe (CMG).
Zwtl.: Breitbandausbau stärkt Land und Lebensqualität
Auf dem Weg zur Gigabitgesellschaft braucht es Glasfasernetze, die
in jede Gemeinde, jedes Unternehmen und in jeden Haushalt führen. Die
Tiroler Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf betont: „Die
Datenautobahn ist heute eine Grundvoraussetzung für die
Lebensqualität der Menschen und den wirtschaftlichen Erfolg von
Unternehmen und Regionen. Mit dem Breitbandausbau wollen wir vor
allem auch den ländlichen Raum stärken und einer möglichen Landflucht
vorbeugen.“ Aber nicht nur der Jugend, sondern auch einer alternden
Gesellschaft könnte ein flächendeckender Glasfaserausbau als
grundlegende Infrastruktur zugutekommen. Crister Mattsson, Senior
Adviser beim Swedish ICT-Institut Acreo hat in einer Studie für
Schweden, das hinsichtlich seiner geografischen Herausforderungen mit
Österreich vergleichbar ist, gleich mehrere Vorteile aufgezeigt.
Beispielsweise versorgen Dienste wie Digital Healthcare Menschen in
ruralen Gebieten wirksamer und treffsicherer, gleichzeitig sind sie
kosteneffizient.
Zwtl.: Öffentliche Netze – eine profitable Investition für Länder und
Gemeinden
Finanzielle Mittel v.a. der öffentlichen Hand sollten in den
Ausbau eines offenen Glasfasernetzes fließen, das aufgrund seines
„Wholesale-Only-Ansatzes“ den Wettbewerb von der Infrastruktur weg
hin zu den Diensteanbietern verlagert, so der Tenor am Fiberday.
„Langfristig würde auch die öffentliche Verwaltung von digitalen
Services profitieren“, befindet Mattsson, und weiter: „Glasfaser muss
als Infrastruktur analog zum öffentlichen Straßennetz oder der
Wasserversorgung verstanden und als kommunale Aufgabe und nicht nur
als Problem der Telekom-Branche betrachtet werden.“ Durch die
Bereitstellung offener Netze für Service-Provider könnten Länder und
Gemeinden zudem langfristig Return on Investment (ROI) generieren,
der bei der aktuell vorherrschenden Förderpraxis nicht gegeben ist.
Eine aktuelle Studie des schwedischen Breitbandforums zeigt
deutlich das Potenzial einer öffentlichen Investition auf: Auf jede
schwedische Krone, die über vier Jahre in den Ausbau von „Glasfaser
bis zum Haus / Wohnung“ (Fiber To The Home, kurz FTTH) investiert
wurde, ist ein ROI von mindestens 1,5 schwedischen Kronen in fünf
Jahren zu erwarten 2). Trotz einer steigenden Nachfrage an hoher
Bandbreite ist Österreich im internationalen Vergleich mit einer
Quote von lediglich 7,4% Nachzügler bei der Versorgung durch
Glasfaser 3). Schweden liegt hingegen mit 71% auf Platz zwei. Heinz
Pabisch, Vice President der CMG und Leiter der aggfa, betrachtet die
ambitionierte Zielsetzung der österreichischen Bundesregierung, den
Breitbandausbau bis 2025 flächendeckend zu sichern, daher mit Sorge:
„Rechnet man die aktuelle Situation hoch, rückt das Ziel des
Vollausbaus vermutlich gegen das Ende der 2060er-Jahre.“
Beim CMG Fiberday am 29. November 2018 im Congress Innsbruck
informierten hochkarätige nationale und internationale Experten aus
dem öffentlichen Bereich über die Bedeutung der Errichtung weitgehend
flächendeckender sowie voneinander losgelöster Dienste und Netze,
sprich offener Glasfaser-Infrastrukturen. Besonders für den
ländlichen Raum begründen diese Investitionen weitere
Zukunftssicherung und Daseinsvorsorge. Internationale Pilotprojekte
aus Schweden, Italien und Deutschland zeigten greifbar die
sozioökonomischen Auswirkungen auf, aber auch neue
Kooperations-, Geschäfts- und Finanzierungsmodelle. Damit bot das
Programm der Action Group Gigabit Fiber Access (aggfa) der CMG
neuerlich konkrete Anregungen und Lösungsansätze, wie die
angestrebten zeitlichen und finanziellen Ziele erreicht werden
könnten.
1) M. Forzati, C. Mattsson: „FTTH-enabled digital home care – A
study of economic gains“, 2014
2) M. Forzati, C. Mattsson: „Socio-economic return of FTTH
investment in Sweden, a prestudy“, October 2011
3) RTR: “Internetanschlüsse über Glasfaser in Österreich: Status
Quo und Ausblick”, Oktober 2018
Weiterführende Informationen
Breitbandförderung: Breitband Austria 2020:
[https://www.bmvit.gv.at/telekommunikation/breitband/foerderungen/]
(https://www.bmvit.gv.at/telekommunikation/breitband/foerderungen/)
Acreo AB, Swedish ICT Research – Studie der schwedischen
Breitbandförderung:
[https://www.ots.at/redirect/Studie2]
(https://www.ots.at/redirect/Studie2)
FTTH/B European Ranking: [https://www.ots.at/redirect/FTTH_B
European Ranking]
(https://www.ots.at/redirect/FTTH_B%20European%20Ranking)
Studie zu Digital Homecare: [https://www.ots.at/redirect/Studie3]
(https://www.ots.at/redirect/Studie3)
Karina Grünauer
Himmelhoch PR
E: karina.gruenauer@himmelhoch.at
M: +43 650 856 9881
Johannes Zeitelberger
CMG
E: jlz@cmg-ae.at
M: +43 664 246 2050
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender