Burgenland: BH verhindert mit Sperre öffentlicher Straßen das Filmen einer Treibjagd

BH Neusiedl am See erlässt Verordnung, Jäger_innen selbst tragen die offiziellen Straßensperren mit sich herum und stellen sie auf, wo sie wollen, damit VGT nicht filmt

Wien (OTS) – Das Aussetzen von Tieren aus Massentierhaltung nur für
die Jagd wird mit großer Mehrheit in Österreich abgelehnt. Dass diese
abstoßende Praxis trotzdem nicht verboten ist, liegt daran, dass die
Aussetzer_innen einen politischen Einfluss haben. In Gattendorf im
Nordburgenland tut sich da vor allem der Bürgermeister Franz Vihanek
(ÖVP) damit hervor, dieses infantile Hobby zu unterstützen, indem er
eine der Fasanerien auf Gemeindegrund stehen lässt. Zusätzlich setzt
er alle Hebel in Bewegung, um die 2 bis 4 Tierschützer_innen des VGT,
die manchmal bei solchen Jagden erscheinen, um von der öffentlichen
Straße aus das Geschehen zu filmen, daran zu hindern. Gestern erließ
offenbar auf sein Drängen die BH Neusiedl am See eine eigene
Verordnung zur polizeilichen Sperre öffentlicher Straßen rund um das
Jagdgebiet, eine bisher noch nie dagewesene Maßnahme – mit Ausnahme
bei Mensdorff-Pouilly im Südburgenland, wo der Verfassungsgerichtshof
diese Sperre nachträglich für gesetzwidrig erklärt hat. Besonders
absurd dabei: nicht die Polizei stellte die Tafeln, nach denen auch
das Betreten der öffentlichen Straßen zu Fuß (!) verboten war, auf,
sondern die Jäger_innen selbst, die die offiziellen Verbotstafeln mit
sich trugen und aufstellten bzw. wieder entfernten, wo es ihnen
passte. Die Polizei selbst mischte sich überhaupt nicht ein.

Die Regierung plant etwas Ähnliches wie die BH Neusiedl am See:
sie will das Filmen in Tierfabriken kriminalisieren. Offenbar ist
mittlerweile die Kamera in den Händen von Tierschützer_innen die von
den Tierquäler_innen am meisten gefürchtete Waffe geworden, die nun
den Menschen, die sich für Tiere einsetzen, aus der Hand geschlagen
werden soll.

VGT-Obmann Martin Balluch dazu: „Wenn es so stört, dass 2 – in
Worten: zwei – Personen auf einer öffentlichen Straße stehen und
passiv eine Treibjagd filmen, dann hat man etwas zu verbergen.
Zweierlei nämlich. Einerseits will man verhindern, dass aufgedeckt
wird, dass man sich nicht an das Jagdgesetz hält. Und andererseits
möchte man nicht die grausamen Bilder dieser Abschießbelustigung in
der Öffentlichkeit sehen. Erschreckend, dass man ein derartiges
Ansinnen seitens der BH auch noch mit einer verordneten Straßensperre
unterstützt. Dennoch haben wir gestern wieder furchtbare Szenen
dokumentiert, von massenweise über den Haufen geschossenen Hasen, von
Hunden, die verletzte Tiere hetzen, und von erwachsenen Menschen, die
sich wie verantwortungslose Kinder aufführen.“

VGT – Verein gegen Tierfabriken
DDr. Martin Balluch
Kampagnenleitung
01 929 14 98
medien@vgt.at
http://vgt.at

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