
Handelsverband nimmt gesetzliches Plastiksackerl-Verbot zur Kenntnis. Verpackungen internationaler Online-Händler ebenfalls regulieren!
Rainer Will: Handel mit freiwilliger Vereinbarung bereits Vorreiter. Stakeholder-Dialog wichtig. Gastronomie als blinder Fleck.
Wien (OTS) – Im Kampf gegen Plastikmüll und die Verschmutzung der
Weltmeere (ocean littering) hat der österreichische Handel bereits
freiwillig Initiativen gesetzt und ist mit bestem Beispiel
vorangegangen. Allein mit der von BMNT und Handelsverband
gestarteten, freiwilligen Initiative „Pfiat di Sackerl“ zur Reduktion
des Kunststofftragetaschenverbrauchs konnten seit 2014 mehr als 112
Millionen Plastiksackerl in Österreich eingespart werden – ein
Rückgang von 20 Prozent wurde erreicht.
Jährlich fallen immer noch bis zu 7.000 Tonnen
Kunststofftragetaschen unterschiedlicher Dicke in Österreich an.
Diese sind eine Belastung für die heimische Umwelt, denn sie landen
oft in Flüssen oder auf landwirtschaftlich genutzten Feldern. Heute
hat die Österreichische Bundesregierung ein Maßnahmenpaket
angekündigt, das u.a. das Verbot von nicht-abbaubaren Plastiksackerln
ab 2020 vorsieht.
Zwtl.: Mehrweg-Kunststoff-Tragetaschen sinnvoll
Der Handelsverband bewertet einige der im Paket enthaltenen
Maßnahmen – etwa die rasche Umsetzung der Einwegplastik-Richtlinie
der EU oder das Verbot der Beimengung von Mikroplastikpartikeln in
Kosmetikprodukten und Reinigungsmitteln – positiv.
„Der Handel hat sich proaktiven Schritten zur Reduktion von
Plastik bzw. des Tragetaschenaufkommens nie verschlossen. Wir haben
dies durch eine freiwillige Vereinbarung und Kostenpflicht für
Papier- und Kunststofftaschen vorgelebt. Der Lebensmittelhandel hat
etwa alle Knotenbeutel vom Kassenbereich entfernt. Andere Branchen,
etwa Apotheken, Würstelbuden oder Marktstände haben sich hingegen
leider nicht verpflichtet“, bestätigt Frank Hensel, Vizepräsident des
Handelsverbandes.
Auch mit einem generellen Verbot von Plastiksackerln – mit
Ausnahme jener Tragetaschen, die biologisch vollständig abbaubar sind
– wird der Handel leben müssen. „Wir würden uns jedoch wünschen, dass
hochwertige Mehrweg-Kunststofftragetaschen im Handel weiterhin
kostenpflichtig eingesetzt werden dürfen. Diese werden schließlich
nicht nach einem Einkauf weggeworfen. Darüber hinaus verfügt
Österreich über die besten Systeme für Recycling und
Getrenntsammlung“, so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.
Zwtl.: Regulierung des internationalen Onlinehandels und
Bewusstseinsbildung beim Konsumenten entscheidend!
„Ein Österreich ohne Plastikmüll ist nur durch die Zusammenarbeit
und den Einbezug aller relevanten Branchen möglich. Das gilt auch für
den internationalen Online-Handel, der bisher von allen
diesbezüglichen Regulierungen ausgenommen war – sofern er keine
Betriebsstätte in Österreich unterhält. Die Paket-Volumina im
E-Commerce wachsen Jahr für Jahr zweistellig, hier sehen wir
dringenden Handlungsbedarf für die Schaffung fairer Spielregeln“ sagt
Will.
Für die Bekämpfung von Plastikmüll braucht es einerseits
entsprechende Rahmenbedingungen seitens der Politik, andererseits
muss für die bestmögliche Umsetzung gemeinsam mit Unternehmen und
Experten nach fairen Lösungen gesucht werden. Daher begrüßt der
Handelsverband auch den weiteren Einbezug in den Stakeholder-Dialog.
„Darüber hinaus erwarten und empfehlen wir eine breite
konsumentenseitige Kampagne, um auch beim Verbraucher die notwendige
Bewusstseinsbildung zu erreichen“, so Will.
Handelsverband
Mag. Gerald Kuehberger, MA
Communications Manager
Tel.: +43 (1) 406 22 36 – 77
gerald.kuehberger@handelsverband.at
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