Glyphosat: Kärnten wird mit Verbot zum Vorreiter in Europa

Kaiser, Seiser, Sucher: Wir reduzieren Zahl zugelassener Schutzmittel von 355 auf 14! Schutz von Bevölkerung und Natur wichtiger als Konzerninteressen! Regierung gefordert!

Klagenfurt (OTS) – Die SPÖ-Kärnten macht weiter Dampf im Kampf um ein
Verbot des im Verdacht krebserregend zu sein stehenden Unkraut-Giftes
Glyphosat sowie hunderter anderer gefährlicher Unkraut- und
Schädlingsgifte. „Nach dem ja der Europäischen Kommission für unser
neues Landespflanzenschutzmittelgesetz wollen wir, dass dieses so
schnell wie möglich in Kraft gesetzt wird. Die Gesundheit der
Kärntner Bevölkerung sowie der Schutz von Natur und Umwelt sind
wichtiger als andere Interessen, vor allem wichtiger als
Gewinnbestrebungen von Konzernen“, machte
SPÖ-Landesparteivorsitzender Landeshauptmann Peter Kaiser heute im
Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit SPÖ-Klubobmann Herwig
Seiser, Landesgeschäftsführer Andreas Sucher und Rechtsanwalt
Meinhard Novak unmissverständlich deutlich. In Kraft treten könnte
das Gesetz aus Sicht der SPÖ bereits im ersten Quartal 2019.

Laut Kaiser nehme Kärnten mit der Zustimmung seitens der EU zum
neuen Gesetz eine Vorbildrolle in Europa ein: „Wir sind die erste
Region, die ein derartiges Verbot für nicht gewerbliche Anwender
überhaupt durchsetzt!“ Wie weitreichend die Initiative der Kärntner
SPÖ ist, wird an folgenden Zahlen deutlich: „Aktuell sind in
Österreich insgesamt 1289 Pestizide für gewerbliche Verwender
zugelassen, 355 davon für den Haus- und Kleingartenbereich. Von
diesen 355 sind dann mit Inkrafttreten nur mehr 14 Unkraut- und
Schädlingsbekämpfungsmittel zulässig!“, erklärt Kaiser.

Um das gesetzliche Verbot so rasch wie möglich umzusetzen, kündigt
SPÖ-Klubobmann Herwig Seiser noch für diese Woche die Einberufung
einer Sitzung des zuständigen Ausschusses für Natur, Energie und
Umwelt im Kärntner Landtag an: „Der Koalitionspartner ist informiert,
das heißt einer raschen Umsetzung im Interesse der Bevölkerung sollte
nichts mehr im Wege stehen, könnte das Gesetz spätestens im Jänner
vom Kärntner Landtag beschlossen werden!“ Dass die Europäische
Kommission dem neuen Gesetz nun mit marginalen
Begriffs-Präzisierungen zugestimmt hat, erklärt Seiser damit, dass,
anders als im ersten Entwurf, nun ein generelles Verbot der Anwendung
von biologisch nicht abbaubaren Pflanzenschutzmitteln durch private
Anwender vorgesehen ist, weil diese anders als gewerbliche Nutzer
über keinerlei Befähigungsnachweis verfügen und ihnen daher auch
nicht zuzumuten ist, die langfristigen Folgen auf Natur, Umwelt und
Lebewesen einzuschätzen. Landwirte und Gärtnereien seien
beispielsweise von der neuen Regelung nicht umfasst. Aber auch da,
sieht die SPÖ-Kärnten das letzte Wort noch nicht gesprochen!
„Natürlich muss es Ziel sein, dass gefährliche Gifte auch in diesen
Bereichen nicht zur Anwendung kommen. Hier ist sowohl die
Chemieindustrie als auch die Bundesregierung gefordert zu handeln“,
fordern Kaiser, Seiser und Sucher. Zumal es auch ungefährliche
Alternativen für die gewerbliche Anwendung gäbe. „Es kann doch nicht
sein, dass alle wissen, wie gefährlich diese Gifte sind und sie dann
trotzdem versprüht werden. Das passt auch nicht zum Anspruch von Slow
Food und Bio!“

Überhaupt glänze laut SPÖ-Landesgeschäftsführer Andreas Sucher die
Bundesregierung, allen voran Umweltministerin Köstinger, in der Frage
eines ernst gemeinten Umweltschutzes allgemein sowie in der des
Glyphosatverbots im Speziellen durch bemerkenswerte Inaktivität: „Es
kann und darf nicht sein, dass Kurz, Strache und Köstinger die
Interessen von Wirtschafts- und Chemiekonzernen vor den Schutz der
Gesundheit der österreichischen Bevölkerung sowie den Schutz unserer
Natur stellen!“ Kärnten zeige vor, was möglich ist, der Bund brauche
sich nur Kärnten und das Kärntner Pflanzenschutzmittelgesetz zum
Vorbild nehmen. „Politik hat die Verantwortung alles zu tun, um die
Bevölkerung zu schützen und unseren Kindern und nachfolgenden
Generationen eine saubere und intakte Umwelt zu übergeben. Übernehmen
Sie endlich diese Verantwortung“, so Sucher in Richtung Kurz, Strache
und Köstinger.

(Schluss)

Fotos: © Eggenberger, honrarfrei auf:

[https://www.flickr.com/photos/spoekaernten/albums/72157701012578682]
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Mag. Andreas Schäfermeier

Pressesprecher Landeshauptmann Peter Kaiser

Tel.: 0664/8053622108

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