SOS-Kinderdorf: Aus Drasenhofen lernen!

Vergeudete Chance, Betreuung von geflüchteten Jugendlichen in Niederösterreich kinderrechtskonform aufzustellen

Wien (OTS) – Die Betreuung von unbegleiteten minderjährigen
Flüchtlingen soll in Niederösterreich weiterhin vom Landesrat für
Asyl, Gottfried Waldhäusl, gelenkt werden. Das wurde am Dienstag
bekannt. „Es ist schade, dass Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner
den Fall Drasenhofen nicht als Anlass nimmt, um die Betreuung von
geflüchteten Kindern und Jugendlichen auf neue, kinderrechtskonforme
Beine zu stellen“, sagt Clemens Klingan, Geschäftsleiter bei
SOS-Kinderdorf.

Die Kinder- und Jugendhilfe hat für jeden Minderjährigen ohne
Eltern die Obsorge zu übernehmen und die bestmögliche Betreuung
sicherzustellen. Völlig unabhängig von Herkunft und Asylstatus.

Das stellt auch ein Rechtsgutachten klar:

[https://www.ots.at/redirect/sos-kinderdorf1]
(https://www.ots.at/redirect/sos-kinderdorf1)

„Nur wenn die Kinder- und Jugendhilfe Verantwortung übernimmt,
kann eine gute Pflege und Erziehung der Jugendlichen sichergestellt
werden. Minderjährige brauchen immer eine angemessene Form der
Betreuung. Grundversorgung ist für Kinder und Jugendliche zu wenig“,
so Klingan.

„Jedes Kind und jeder Jugendliche hat das Recht auf individuelle
Betreuung, auf Bildung, auf Entfaltung. Die Ereignisse in Drasenhofen
zeigen, dass es höchste Zeit ist, die Betreuung für minderjährige
Flüchtlinge in Niederösterreich generell neu zu denken. Die
Rahmenbedingungen sind in kaum einem Bundesland so schlecht wie in
Niederösterreich“, sagt Klingan.

Die schlechte Betreuungssituation kombiniert mit der relativ hohen
Anzahl an in Niederösterreich aufgenommen unbegleiteten
minderjährigen Flüchtlingen ist eine gefährliche Mischung. Solange
geflüchtete Jugendliche nur grundversorgt werden, ist eine adäquate
Betreuung nicht gesichert. Die Grundversorgung deckt mit Unterkunft,
Verpflegung und Kleidung nur die elementaren Bedürfnisse der
Minderjährigen ab.

„Aus unserer österreichweiten Erfahrung in der Betreuung von
jungen Flüchtlingen wissen wir, dass eine Zuständigkeit der Kinder-
und Jugendhilfe häufig zu einer besseren und passenderen Betreuung
führt. Damit kommt es nach unserer Erfahrung auch deutlich seltener
zu Krisen und Eskalationen“, sagt Klingan.

SOS-Kinderdorf
Christine Weilhartner
+43 676 88144 239
christine.weilhartner@sos-kinderdorf.at

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