
16 Tage zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen: Gleichberechtigung muss überall Realität werden.
Wien (OTS) – Über 200 Millionen Frauen und Mädchen weltweit, die mit
den Folgen weiblicher Genitalverstümmelung leben müssen. 15 Millionen
Mädchen, die zumindest einmal in ihrem Leben zu sexuellen Handlungen
gezwungen werden. 650 Millionen Frauen, die vor ihrem 18. Geburtstag
verheiratet wurden. Die Zahlen erschüttern. Und sie demonstrieren den
enormen Handlungsbedarf, um Geschlechtergleichstellung und ein Ende
der Diskriminierung von Frauen und Mädchen zu erreichen.
Zwtl.: Aufzeigen, Mut machen: #HearMeToo
Jedes Jahr rufen die Vereinten Nationen zwischen dem 25. November
und dem 10. Dezember dazu auf, Aufmerksamkeit für das Thema Gewalt
gegen Frauen zu schaffen. Die Aktionen während der 16 Tage zwischen
dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und
dem Internationalen Tag der Menschenrechte rütteln auf: Gewalt gegen
Frauen ist die am weitesten verbreitete Menschenrechtsverletzung
weltweit. Jede dritte Frau wurde mindestens einmal in ihrem Leben
geschlagen, zu sexuellen Handlungen gezwungen oder auf andere Weise
missbraucht. Auch die Austrian Development Agency (ADA) beteiligt
sich an der globalen Kampagne unter dem Leitsatz #HearMeToo. Denn „es
ist höchste Zeit, all das zu ändern“, sagt ADA-Geschäftsführer Martin
Ledolter, und er betont weiter: “Frauenrechte gehen uns alle an! Die
Austrian Development Agency setzt sich dafür ein, dass
Geschlechtergleichstellung und die Stärkung von Mädchen und Frauen
Realität werden – in jedem Land, in jedem Haushalt, in jeder Familie
dieser Welt. Nur so können wir gemeinsam für bessere
Lebensbedingungen weltweit sorgen.“
Zwtl.: Kampf gegen genderbasierte Gewalt: Österreich kämpft mit
Katrin Fischer, Fachreferentin für Gender und Entwicklung in der
Austrian Development Agency, bringt das Engagement der
Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit im Kampf gegen Gewalt an
Frauen auf den Punkt: „Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern
und die explizite Stärkung von Frauen und Mädchen sind grundlegend
für Armutsminderung, Wirtschaftswachstum und soziale Entwicklung.
Unsere Projekte und Programme sind deshalb so ausgerichtet, dass sie
einen Beitrag zu Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung und
Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen leisten. Davon profitieren
letzten Endes wir alle.“ Mit insgesamt 56 Millionen Euro fördert die
ADA aktuell Initiativen, die sich für Frauenförderung und ein Ende
sexueller und geschlechterbasierter Gewalt einsetzen.
Zwtl.: Soziale Normen als Hindernis für Gleichberechtigung
Häufig sind es diskriminierende gesellschaftliche und kulturelle
Normen, die das Leben von Frauen und Mädchen einschränken: Die
Arbeitsaufteilung im Haushalt, die Bevorzugung von Söhnen, der
mangelnde Zugang zu Ressourcen, Arbeit und Vermögen sowie
eingeschränkte Freiheitsrechte und letztendlich Gewalt. Diese
aufzubrechen ist der Schlüssel zum Erfolg – und gleichzeitig eine
große Herausforderung. Denn Bewusstseinswandel und die Transformation
tief verankerter sozialer Praktiken brauchen Zeit. Und sie
funktionieren nur, wenn Männer und Buben aktiv daran teilhaben.
Zwtl.: Messbare Ungleichheit: Der „Social Institutions and Gender
Index“
Ungleichheit ist messbar – das legt der [Social Institutions and
Gender Index] (https://www.genderindex.org/) der Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) offen. Anhand
von Zahlen zeigt der Index die Diskriminierung von Frauen und Mädchen
auf. Die Daten helfen, Geschlechtergleichstellung und damit
nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Der Index, kurz „SIGI“
genannt, filtert die Ursachen geschlechterbasierter Diskriminierung
heraus und dokumentiert, wo gesellschaftlicher Wandel passieren muss.
Und das nicht nur in Gesetzen, sondern auch in gelebten Praktiken und
Haltungen. Denn oft besteht eine Lücke zwischen rechtlichen
Voraussetzungen und tatsächlichen Lebenssituationen. Die ersten
länderspezifischen Ergebnisse liegen für Uganda und Burkina Faso –
beides Schwerpunktländer der Österreichischen
Entwicklungszusammenarbeit – bereits vor. Förderungen der ADA in Höhe
von insgesamt 1,27 Millionen Euro haben das ermöglicht.
Der Index wurde 2009 eingeführt und 2012 sowie 2014 aktualisiert.
Heute stellen das Bundesministerium für Europa, Integration und
Äußeres (BMEIA) im Rahmen des österreichischen EU-Ratsvorsitzes, die
Austrian Development Agency und die OECD in Brüssel den globalen SIGI
Index für 2019 vor. Die Datenerhebung wurde mit weiteren 125.000 Euro
von der ADA gefördert. Die neuen Zahlen zeigen erreichte Erfolge und
aktuelle Herausforderungen im globalen Kampf für die Rechte von
Frauen und Mädchen auf. Fortschritte sind definitiv zu verzeichnen.
Seit 2014 haben beispielsweise 15 Länder häusliche Gewalt per Gesetz
verboten und weitere 15 Länder ihre gesetzlichen Rahmenbedingungen
verschärft, um die zu frühe Verheiratung von Mädchen zu unterbinden.
Dennoch bleibt noch viel zu tun. Politische Reformen führen zu oft
keinen tatsächlichen gesellschaftlichen Wandel herbei. Die ADA wird
sich weiterhin dafür einsetzen, dies zu ändern.
Zwtl.: Austrian Development Agency
Die Austrian Development Agency, die Agentur der Österreichischen
Entwicklungszusammenarbeit, unterstützt Länder in Afrika, Asien,
Südost- und Osteuropa sowie die Karibik bei ihrer nachhaltigen
Entwicklung. Gemeinsam mit öffentlichen Einrichtungen,
Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen setzt die ADA derzeit
Projekte und Programme mit einem Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro
um.
Austrian Development Agency,
die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit
Zelinkagasse 2, 1010 Wien
Mag. Katharina Schreiber
Tel.: +43 (0)1 90399-2414
katharina.schreiber@ada.gv.at
www.entwicklung.at
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