Dritte NR-Präsidentin Kitzmüller lud zur Veranstaltung zum ThemaBrauchtum ins Palais Epstein

Brauchtum und Tradition anhand von Krampus und Nikolo thematisiert

Wien (PK) – Dritte Nationalratspräsidentin Anneliese Kitzmüller lud
zur Veranstaltung „Krampus, Nikolo und Co – Geschichte eines
Brauchtums“ ein. Die Klagenfurter Krampusgruppe „Lords of Darkness“
boten eine Vorstellung dar. Mit der Veranstaltung soll auf das
Brauchtum als wichtiger Teil der österreichischen Kultur hingewiesen
werden.

Dritte NR-Präsidentin Anneliese Kitzmüller betonte in ihrer
Begrüßungsrede, dass gerade diese Tradition zugleich Angst und Freude
verursache. „Wir wissen dass sich viele Kinder auf den Nikolo freuen
und vor dem Krampus fürchten. Doch wie kam es zu dem Brauch, wie
entstand dieses Brauchtum. Wir haben heute einen Brauchtumsverein
eingeladen, um mehr darüber zu erfahren.“

Delija: „Krampus ist der strafende Gegenpart zum Nikolo!“

Historiker Michael Siedler moderierte die Veranstaltung und stellte
die einzelnen Personen hinter den Rollen vor. Marcel Delija, Obmann
des Traditionsvereins „Lords of Darkness“ aus Klagenfurt,
verkörperte den Krampus. Er erklärte die Entstehung des Namen
„Krampus“ und die unterschiedlichen Traditionen und regionalen
Unterschiede. In einem geschichtlichen Überblick konnte er auch die
den unterschiedliche Herkunft und Funktion von Schiachperchten und
dem Krampus erklären. „Im Laufe der Geschichte hat sich die
Tradition immer wieder verändert. Oft wurde sie verboten und dann
oft im Geheimen weitergeführt. Die sogenannten Schiachperchten sind
Gestalten, die den Winter austreiben sollen. Diese erscheinen in den
Raunächten (beginnend am Thomastag bis zur Nacht zu Heiligen Drei
König). Der Begriff Raunacht leitet sich von Rauch ab – da in diesen
Tagen geräuchert wurde. Der Percht veranschaulicht die Bedrohung
durch Naturgewalten. Der Krampus wurde als strafender Gegenpart dem
Nikolo zur Seite gestellt. Der Name leitet sich vom altdeutschen
Krampen = „Kralle“ oder vom bai­ri­schen „Krampn“ = etwas Lebloses,
Vertrocknetes oder Verblühtes ab.“

Kraßnitzer: „Das Leuchten und die Freude in den Augen sind
unbeschreiblich schön!“

Nachdem der ursprüngliche Nikolo Wolfgang Brummer durch eine
Verletzung ausfiel, sprang Mario Kraßnitzer für ihn ein. Er umriss
die Geschichte und Legende rund um den heutzutage bekannten Nikolo.

Die Rolle des Nikolo ist für ihn etwas Besonderes: „Geht man durch
die Menge und sieht die Freude und das Leuchten in den Augen der
Kinder und auch der Erwachsenen – das ist einfach unbeschreiblich
schön!“

Zu den bekanntesten und beliebtesten Heiligen zählt der im 3.
Jahrhundert lebende Nikolaus von Myra, dem am 6. Dezember gedacht
wird. Das historische Vorbild unseres „Nikolo“ lebte in der Region
Lykien in der heutigen Türkei. Da es leider kaum historisch
gesicherte Fakten gibt, begann schon früh die Legendenbildung um den
Bischof von Myra. So soll er das Vermögen, das er von seinen Eltern
geerbt hatte, unter den Bedürftigen verteilt haben. Nach einem langen
Leben – der heilige Nikolaus wurde 90 Jahre alt – wurde er in Myra
zur letzten Ruhe gebettet.

Seit dem 19. Jahrhundert wird der Nikolaus vom Krampus sowie in
manchen Regionen auch von einer Hexe begleitet und erfreut Kinder mit
kleinen Säckchen, in denen sich meist süße Leckereien und Spielzeug
befinden. Cornelia Sacherer mimte die Rolle der Hexe bei den Lords of
Darkness und schilderte Informatives zu den geschichtlichen
Hintergründen zur den Nikolo begleitenden Hexe. Zum besinnlichen
Abschluss des Festprogramms rezitierte das jüngste Mitglied des
Vereins Nikolo- und Krampusgedichte.

„Es sind vorwiegend Brauchtumsgruppen, die heute diesen wichtigen
Teil der österreichischen Kultur bewahren und leben – das möchte ich
vor den Vorhang holen und zeigen. Ich wünsche Ihnen allen eine
besinnliche und ruhige Weihnachtszeit,“ schloss Dritte NR-Präsidentin
Anneliese Kitzmüller.

Zum Verein „Lords of Darkness“:

Mit 22 maskierten Vereinsmitgliedern und vielen weiterern
UnterstützerInnen besteht die Kärntner Traditionsgruppe „Lords of the
darkness“ seit 2013 und hat den Sitz in Klagenfurt. Die Gruppe gehört
damit zum weit verbreiteten Vereinsbrauchtum. Zahlreiche Auftritte
rund um den 5. und 6. Dezember gehören zum Alltag. Der Verein
engagiert sich unter anderem auch für karitative Projekte. Einnahmen
von Veranstaltungen, Ausstellungen und dergleichen werden oft für
regionale Notfälle gespendet. (Schluss) mar.

HINWEIS: Fotos von diese/r Veranstaltung/ Besuch/ Pressekonferenz
finden Sie auf der Website des Parlaments unter
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