
„Security Research Event 2018“: Die Europäische Union lebt Sicherheits-Innovation
Konferenz und Innovationsmesse zur “Europäischen Sicherheitsforschung“ erfolgreich durchgeführt – knapp 1.000 Expertinnen und Experten zu Gast in Brüssel
Wien (OTS) – Sicherheit ist in aller Munde. Das Thema ist zentraler
Bestandteil des Mottos „A Europe that Protects“ der österreichischen
Rats-Präsidentschaft 2018 und hat seit 2016 als „Sicherheitsunion“
mit Sir Julian King sogar einen eigenen EU-Kommissar bekommen. Kein
Wunder also, dass die größte jährliche Konferenz zum Thema zivile
Sicherheitsforschung und –innovation auf EU-Ebene, das Security
Research Event 2018 (SRE 2018), mit rund 1000 Teilnehmern eine der
höchsten Teilnahmezahlen aller Zeiten für diese seit 2006
stattfindende Veranstaltungsreihe zum Europäischen
Sicherheitsforschungsprogramm ESRP (European Security Research
Programme) verbuchen konnte. Das SRE 2018 fand am 5./6. Dezember im
Herzen Brüssels, im atmosphärischen The Square-Veranstaltungszentrum
am malerischen Mont des Arts statt und wurde von der Europäischen
Kommission und dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und
Technologie (BMVIT) gemeinsam organisiert.
Eine österreichische Präsidentschaftsveranstaltung in Brüssel,
geht denn das? Natürlich, denn wo könnte man ein Kernanliegen der
Ratspräsidentschaft besser präsentieren als in der Hauptstadt
Europas. Sicherheit in modernen Gesellschaften verlangt in einem
hohen Maß nach Innovation und sozialer Sensibilität, um erfolgreich
die sicherheitspolitischen Herausforderungen von heute zu meistern
und auf jene von morgen besser vorbereitet zu sein. Das SRE lebt
diesen Gedanken vor, als es einerseits politisches High-level- und
Fachforum für aktuelle Sicherheitsforschungsthemen ist und
andererseits eine Ausstellung zu erfolgreichen Forschungsergebnissen
vom Prototyp bis zum Produkt beinhaltet. Dieser anschauliche
Messeteil, mit einigen bemerkenswerten österreichischen Exponaten,
erdete die strategischen wie inhaltlichen Debatten, gerade auch in
Hinblick auf die Zukunft der zivilen Sicherheitsforschung im nächsten
EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizont Europa“ (2021 – 2027).
So unterstrich Bundesminister Hofer in seinem Eingangsvortrag am
5. Dezember die Bedeutung der vorbildlichen engen Zusammenarbeit
zwischen Mitgliedstaaten und der Kommission in der
Sicherheitsforschung: „Genau in einem Bereich wie Sicherheit, bei dem
die Umsetzungsverantwortung primär bei den Nationalstaaten liegt, der
größte Teil des Forschungsbudgets aber von EU-Seite kommt, ist es
zentral, dass Kommission und Mitgliedstaaten weiterhin so vorbildlich
zusammenarbeiten, wie dies bisher der Fall war“. Weiters betonte er
die Wichtigkeit der engen Einbindung von Anwendern und Vertretern der
Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften in jede
Sicherheitstechnologieentwicklung, um einerseits nur das zu
erforschen, was auch wirklich von Anwenderseite gebraucht werde und
andererseits auch tatsächlich das Sicherheitsgefühl der Menschen
erhöhe: „Angewandte Forschung trägt bereits in ihrem Namen, dass sie
nur Sinn macht, wenn ihre Ergebnisse auch praktisch anwendbar sind.
Deshalb ist es für Sicherheitsforschung ganz besonders wichtig, dass
Bedarfsträger wie Blaulichtorganisationen und andere
Sicherheitsanwender von Beginn an in Forschungsprojekte eingebunden
werden. Darüber hinaus kann Sicherheitsforschung nur dann anwendbar
sein, wenn sich die Bürgerinnen und Bürger sich auch sicherer fühlen
durch eine neue Sicherheitstechnologie“.
MEP Dan Mica, Rapporteur des Europäischen Parlaments zum
zukünftigen Forschungsrahmenprogramm „Horizont Europa“, forderte in
seinem Vortrag die Fortführung eines eigenständigen Europäischen
Sicherheitsforschungsprogramms mit einem entsprechenden Budget. Er
lobte die beeindruckenden Exponate des Ausstellungsteils des SRE und
versicherte den Teilnehmern: „Für das Parlament ist die Europäische
Sicherheitsforschung nicht nur gut oder sinnvoll, sie ist eine
absolute Notwendigkeit für die Sicherheit unserer Gesellschaft und
wir werden ihr jegliche mögliche Unterstützung zukommen lassen.“
Vize-Generaldirektor Olivier Onidi, der Kommissar King vertrat bis
dieser bei der Pressekonferenz mit Bundesminister Hofer zur
Veranstaltung soßen konnte, beschrieb den zunehmenden Einfluss, den
viele der im ESRP erforschten Sicherheitstechnologien auf den
Einsatzalltag von Sicherheitskräften in Europa hätten und wie stark
sich das Interesse an strategischer Innovation vor allem in den
Blaulichtorganisationen entwickelt habe. Er mahnte allerdings auch
noch mehr Einsatznähe von Forschungsergebnissen ein und unterlegte
dies mit einem Zitat von Charles des Gaulle: „Ich brauche keinen
Forscher um zu forschen sondern um Lösungen zu finden“.
Das erste High-level Panel, unter anderem mit dem Generalsekretär
des BMI, Peter Goldgruber, beschäftigte sich mit der komplexen Frage
der Bewertung der Wirkung von Sicherheitsforschung auf
Sicherheitspolitik. Das zweite Panel befasste sich mit der nicht
weniger gewichtigen Frage, wie man Forschungsergebnisse durch das
berüchtigte „Tal des Todes“ für Innovationen in den tatsächlichen
Einsatz beziehungsweise auf den Markt bekäme. Hier stellte etwa
Gernot Grimm, Leiter der Stabsstelle für Technologietransfer und
Sicherheitsforschung im BMVIT, als einen Lösungsansatz den
österreichischen Instrumentenkoffer zur Innovationsfördernden
Öffentlichen Beschaffung (IÖB) vor, der auf reges Interesse stieß.
Der erste Tag endete bei allgemeinem Netzwerken mit einem launigen
Abendempfang mit ausgefeilter Kulinarik: Österreichische Schmankerl
nach belgischer Art. So wurde aus dem klassischen Schweinsbraten
schnell mal eine Art Spanferkel und aus dem Kaiserschmarren eine
„Pavlova“ – Fusionsküche einmal anders.
Der zweite Tag sah zahlreiche teilweise parallele
Expertendiskussionsrunden zu aktuellen Sicherheitsforschungsthemen
wie Radikalisierungsprävention und Terrorismusbekämpfung, Krisen- und
Katastrophenmanagement bei Naturereignissen, Kampf gegen Organisierte
und Cyber-Kriminalität, Bürgerbeteiligung bei Sicherheitsfragen,
Schutz der Außengrenzen und dem Schutz Kritischer Infrastrukturen.
Hierbei waren auch zahlreiche österreichische Experten und
Expertinnen auf den Podien vertreten, um ihre Erfahrungen aus
nationalen und EU-Sicherheitsforschungsprojekten in angeregten
Diskussionen zu teilen.
Eine übergreifende Botschaft aller bei der SRE anwesenden
Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Forschung an die
Verhandlungsträger für das zukünftige EU-Forschungsrahmenprogramm war
die Beibehaltung eines eigenständigen Sicherheitsforschungsprogramms
in einem grundsätzlich exklusiv zivil ausgerichteten „Horizont
Europa“.
Für Österreich ist die zivile Sicherheitsforschung ein wichtiges
Betätigungsfeld im Bereich Innovation, verfügt man mit dem nationalen
Sicherheitsforschungsprogramm KIRAS seit 2005 nicht nur über das
älteste seiner Art in Europa sondern sind auch österreichische
Teilnehmer am EU-Sicherheitsforschungsprogramm ESRP
überdurchschnittlich erfolgreich und an jedem 4. geförderten Projekt
beteiligt. Auf nationaler Ebene hat KIRAS, das in der
Programmverantwortung des BMVIT steht, bisher über 250 Projekte mit
rd. € 85 Mio. zu den verschiedensten sicherheitsrelevanten Themen
gefördert. Damit konnten bisher rund 3000 Arbeitsplätze geschaffen
bzw. gehalten werden. Eine Besonderheit des Programms ist die
verpflichtende Einbindung von Bedarfsträgern und Vertretern der
Geistes-, Sozial-, und Kulturwissenschaften in jedes
Forschungsprojekt. Dadurch wurde KIRAS auch zum größten
Sozialwissenschaftsförderprogramm Österreichs.
BM für Verkehr, Innovation und Technologie
Elisabeth Hechenleitner
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elisabeth.hechenleitner@bmvit.gv.at
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